Viele Menschen kennen diese Situation. Man passt einmal nicht auf, und schon ist es passiert: Man hat sich den Zeh angestoßen, der Schmerz ist heftig. Oftmals lautet die Diagnose: gebrochener Zeh. Wer beruflich viel zu Fuß unterwegs ist, kann hierbei Probleme bekommen. Doch wie lange ist man eigentlich mit einem Zehenbruch außer Gefecht? Das ist eine Frage, die nicht immer so leicht zu beantworten ist und die im Zweifel nur ein Facharzt zuverlässig beantworten kann.
Wie lange die Krankschreibung dauert und wie lange sich der Patient schonen muss, hängt von der Art des Bruches und der Behandlungsmethode ab. Bei einem glatten Bruch werden normalerweise keine Gehhilfen benötigt, der Betroffene kann recht schnell wieder im Einsatz sein. In der Regel heilt ein Zehenbruch innerhalb von zwei bis drei Wochen folgenlos aus. Allerdings kann es durch die gereizten Nerven im Bereich des Bruchs zu länger anhaltenden Schmerzen kommen. Einige Patienten von Bewegungsbeeinträchtigungen und Schmerzen vier bis sechs Wochen nach dem Bruch.
Liegen hingegen verschobene oder gar offene Brüche vor, kann sich die Ausfallzeit signifikant verlängern, so dass man unter Umständen über mehrere Monate hinweg nicht einsatzfähig ist. Der betroffene Fuß sollte auf jeden Fall hochgelagert und so wenig wie möglich belastet werden. Auch sitzende Bürotätigkeiten könnten zu dauerhaften Schmerzen führen. Zu guter Letzt muss beachtet werden, dass die Heilungsphase bei jedem Menschen unterschiedlich ist. Daher kann keine punktgenaue Voraussage darüber getroffen werden, wann der Verletzte wieder im Einsatz ist.
Nicht jeder Bruch ist gleich. Das heißt auch, dass nicht jeder Bruch gleich behandelt werden kann oder muss. Auf jeden Fall sollte bei starken Schmerzen des Zehs, einer Schwellung oder bläulicher Verfärbung der Gang zum Arzt erfolgen. Orthopäden oder Chirurgen sind hier die ersten Anlaufstellen. Es gilt abzuklären, welche Art von Fraktur vorliegt. Der Arzt wird neben der klinischen Begutachtung noch eine Röntgenaufnahme von dem betroffenen Zeh machen, denn erst auf einem Röntgenbild zeigt sich das wahre Ausmaß der knöchernen Schädigung. Auch lässt sich hier erkennen, ob es sich tatsächlich um einen Bruch oder lediglich um eine Luxation des Gelenks handelt.
Durchschnittlich werden Patieten mit einem Zehenbruch zwei bis drei Wochen krankgeschrieben. Das ist abhängig von der Art des ausgeübten Berufs, dem persönlichen Schmerzempfinden, der Bewegungseinschränkung, der Behandlungsart und dem Heilungsverlauf. Im Einzefall können sich die angegeben Werte erheblich unterscheiden.
Je nach Art und Ausmaß der knöchernen Schädigung stellt sich die Frage, wie der weitere Behandlungsweg aussieht. Handelt es sich um einen glatten Bruch, kann eine konservative Behandlung erfolgen. Das heißt, dass keine Operation nötig ist. Die betroffene Zehe wird dann meist mit einem Tape-Verband fixiert, damit der Bruch möglichst ruhig zusammenwachsen kann. Handelt es sich um einen verschobenen Bruch, so muss dieser gerichtet werden. Dies geschieht aufgrund der zu erwartenden Schmerzen in Lokalanästhesie. Anschließend erfolgt die Ruhigstellung wie bei einem glatten Bruch. Liegt hingegen ein offener Bruch vor, bei dem auch Weichteile durchstoßen wurden, kann eine Operation nötig werden. Hier können nicht nur knöcherne Strukturen, sondern auch Muskeln, Sehnen oder Bänder in Mitleidenschaft gezogen sein.
Uniklinik RWTHAACHEN - Brüche der Mittelfußknochen und der Zehen - https://www.ukaachen.de/kliniken-institute/klinik-fuer-orthopaedie-unfall-und-wiederherstellungschirurgie/klinik/sektionen/fuss-und-sprunggelenkschirurgie/brueche-der-mittelfussknochen-und-der-zehen/ (online, letzter Aufruf: 06.09.2019)
aktualisiert am 06.09.2019