Sportler gelten als hart im Nehmen, sie lassen sich durch Verletzungen nicht zurückwerfen oder aufhalten. Es gibt Sportarten, bei denen es nicht unüblich ist, mit gezerrten Muskeln oder sogar mit gerissenen Bändern oder kleineren gebrochenen Knochen anzutreten. Da mag ein lapidarer Zehenbruch zunächst einmal nicht ins Bild passen, handelt es sich hierbei doch um eine Verletzung, die nicht selten belächelt und beinahe ein wenig stiefmütterlich behandelt wird. Dabei ist ein gebrochener Zeh gerade für Fußballer eine unangenehme Verletzung. Wie auch andere Sportler, stellen sich Fußballer die Frage, wann sie wieder ins Geschehen eingreifen können - eine Frage, die nicht immer leicht zu beantworten ist.
Die Frage, wann ein Zehenbruch so weit ausgeheilt ist, dass man wieder hinaus aufs grüne Geläuf darf, hängt von mehreren Faktoren ab. Fußballer müssen hier besonders vorsichtig sein. Bei einem Zehenbruch hängt viel vom Faktor Schmerz ab. Solange die Schmerzen stark sind, kann man keinen Pass vernünftig spielen, geschweige denn einen satten Torschuss abgeben. Das mindert nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern kann auch dazu führen, dass sich die Beschwerden verlängern. Dem Sportler selbst ist damit nicht geholfen. So steht zunächst die Schmerztherapie im Vordergrund.
Wenn es darum geht, schnell auf den Fußballplatz zurückzukehren, spielt die Art des Bruches eine Rolle. Handelt es sich um einen glatten und unkomplizierten Bruch, dann wird der betroffene Zeh für einige Wochen ruhiggestellt sowie gleichzeitig die Schmerzen und die Schwellung behandelt. So sollte der Fußballer recht schnell wieder einsatzfähig sein.
Bei einem verschobenen Bruch schaut es nicht viel anders aus. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Der Bruch muss vorher gerichtet werden. Danach kann die Ruhigstellung erfolgen.
Mit einem offenen Bruch dürfte man lange ausfallen, denn hierbei wird die Haut vom Knochen durchstoßen. Nicht zuletzt deshalb ist ein offener Bruch klar zu diagnostizieren. Das Fatale bei dieser Verletzung: Es können auch Bänder, Nerven oder Sehnen verletzt werden. Damit dies bei einem Sportler nicht zu unangenehmen Spätfolgen führt, ist eine richtige Behandlung das wichtigste Kriterium. Wenn ein solcher Bruch nicht ordentlich versorgt wird und tatsächlich Schäden an anderen Strukturen auftreten, kann das zu langwierigen Einschränkungen führen und bei Profis die Karriere negativ beeinflussen.
Die Ausfalldauer kann variieren. Ein Bruch heilt etwa in drei bis sechs Wochen vollständig aus. Frühestens acht Wochen nach dem Zehenbruch sollte man wieder anfangen, Sport auszuüben. Wichtig ist, dass bei Belastung kein Schmerz mehr verspürt wird.
In der Welt des Sports ist es nicht unüblich, auch mit Schmerzmitteln wesentlich früher an den Start zu gehen. Diese Maßnahme macht nicht immer Sinn und sollte vorab gründlich mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Bei einem Fußballer ist der Zehenbruch anders einzuordnen, als dies bei anderen Sportarten der Fall ist. Beim Fußball ist der Fuß enorm wichtig. Passen, Schießen, das Stoppen des Balls, Grätschen – all das geht mit gebrochenen Zehen nur bedingt. Hinzu kommt, dass man eine Verschlimmerung der Verletzung riskiert, wenn man zu früh wieder vor den Ball tritt. Bei anderen Sportarten stellt sich die Situation anders dar. Etwa beim Skifahren oder Eishockey macht sich ein Zehenbruch unter Umständen gar nicht bemerkbar. Der Grund hierfür ist der Schuh. Sowohl ein Schlittschuh als auch ein Skistiefel sorgen für Stabilität, die ein Fußballschuh nur bedingt geben kann. Daher gehen solche Sportler oftmals trotz Zehenbruch an den Start.
aktualisiert am 28.02.2022