So unterschiedlich die Zähne im menschlichen Gebiss auch aussehen und funktionieren, so ähnlich ist doch ihr Aufbau. Jeder Zahn besteht im Wesentlichen (von außen nach innen) aus drei Schichten:
Der Zahnschmelz bildet den äußeren Überzug des Zahnes. Zahnschmelz ist sehr stabil, es ist sogar die härteste Substanz, die natürlicherweise im menschlichen Körper vorkommt. Zahnschmelz besteht fast komplett aus Kalzium und Phosphat, die ein Mineral namens Hydroxylapatit bilden, wichtig für die Stabilität ist auch Fluor. Als Schutzschicht ist der Zahnschmelz widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen, hohe und niedrige Temperaturen sowie andere äußere Einwirkungen. Der Schmelz ist mehr oder weniger durchsichtig, daher schimmert die Zahnbeinfarbe durch. Allerdings kann es im Schmelz auch zu Verfärbungen kommen, z.B. durch häufiges Rauchen, Rotwein- oder Kaffeekonsum. Trotz seiner relativen Härte wird der Zahnschmelz häufig geschädigt, besonders bei Säureeinwirkung, die durch mangelhafte Mundhygiene in Kombination mit für die Zähne schlechter Ernährung entsteht. Bestimmte Bakterien spielen hierbei eine Rolle. Der Vorgang kann dann zu Karies oder in schlimmen Fällen bis hin zu einer Zahnwurzelentzündung führen.
Das Dentin ist sozusagen der Knochen des Zahnes, das innere Gerüst. Es macht den größten Anteil des Zahnes aus und bestimmt die äußere Form. Dentin ist zwar weicher als der Zahnschmelz, aber immer noch härter als Knochen an anderer Stelle. Dentin ist ebenfalls weniger widerstandsfähig gegen Säuren als Schmelz, Karies kann sich daher schneller entwickeln, wenn das Zahnbein freiliegt. Dentin ist nicht eine homogene Substanz, sondern ist von feinen Kanälchen durchzogen. Durch diese verlaufen dünne Nervenfasern, es finden sich dort auch spezielle Zellfortsätze aus der Pulpa, die dem Aufbau von Dentin dienen. Die Eigenfarbe des Zahnbeins ist gelblich.
Im Inneren des Zahnes befindet sich die Pulpa in einem Hohlvolumen des Dentins, der im Laufe der Lebensjahre enger wird. Die Pulpa beinhaltet Blutgefäße und Nerven zur Versorgung des Zahnes. An der Außenseite der Zahnwurzel befindet sich das Zement, welches durch verankernde Fasern (Zahnhalteapparat) mit dem Kieferknochen beweglich verbunden ist. Zement ist in der Härte dem normalen Knochen ähnlich. Am Zahnhalteapparat kann sich Parodontitis entwickeln. Jeder Zahn sitzt in einem Fach im Kieferknochen, der sogenannten Alveole.
Es findet sich noch eine weitere Möglichkeit der Unterteilung zum Aufbau des Zahnes. Klinisch und funktionell unterscheidet man:
Alle Zähne in der Gesamtheit bilden das Gebiss. Die Kauflächen der Ober- und Unterkieferzähne passen idealerweise mit ihren Vertiefungen und Erhebungen genau aufeinander. Oft sind aber Zähne verschoben und bedürfen einer kieferorthopädischen Behandlung.
Das Milchgebiss, welches zwischen dem sechsten und vierzehnten Lebensjahr nach und nach ausfällt, besteht aus 20 Zähnen, in Ober- und Unterkiefer stecken jeweils vier Schneidezähne, zwei Eckzähne und vier Backenzähne. Das das Milchgebiss ersetzende bleibende Gebiss hat insgesamt 32 Zähne, die sich je Kiefer in vier Schneidezähne, zwei Eckzähne, vier vordere Backenzähne (Prämolaren) und vier hintere Backenzähne (Molaren oder Mahlzähne) aufteilen, nicht immer kommen auch die hintersten Zähne, die Weisheitszähne, während des Jugendlichen- oder frühen Erwachsenenalters zum Vorschein, da sie teilweise nicht angelegt sind.
Zahnmediziner nummerieren die Zähne zur Vereinfachung nach einem bestimmten Schema durch, so liegt der „1. Quadrant“ (= Viertel) des Gebisses rechts oben, und der Zahn mit der Nummer 33 (= dritter Zahn des dritten Quadranten) ist der Eckzahn links unten.
Die Zähne haben ein unterschiedliches Aussehen und unterscheiden sich auch in ihrer Funktion. Die Schneidezähne und Eckzähne sind einigermaßen scharfkantig und dienen hauptsächlich zum Abbeißen der Speisen. Zudem dienen vor allem sie dem ästhetischen Anblick, z.B. beim Lächeln. Die Backenzähne hingegen sind breit und höckrig geformt und dienen dem Zerkleinern der festen Speisen beim Kauvorgang. Mahlzähne besitzen im Gegensatz zu den anderen Zähnen mehrere Wurzeln, Prämolaren meist aber eine Wurzel.
Letzte Aktualisierung am 15.03.2019.