Auf der ganzen Welt gibt es zahlreiche unterschiedliche Arten parasitärer Würmer, die den Menschen befallen. Einige davon können das Auge des Menschen befallen. Während die einen dort nur sichtbar werden, weil sie im Augenbereich entlang kriechen, können andere Würmer für ein Erblinden des Betroffenen sorgen. Es sind meist in den Tropen heimische Würmer, die diese Region des Körpers befallen.
Der Onchocerca volvulus gehört zu den Fadenwürmern (Filarien). Dieser Fadenwurm kommt in Afrika und Amerika vor. Er löst die sogenannte Onchozerkose aus, eine chronische Krankheit. Betroffene Menschen können durch den Wurm erblinden. Bekannt ist diese Krankheit als Flussblindheit. Der Name entstand durch die Herkunft des Wurmes. Der Onchocerca wird vor allem in der Nähe von fließenden Gewässern übertragen, da der Zwischenwirt des Fadenwurms die Kriebelmücke ist. Kriebelmücken nehmen Mikrofilarien (eine Larvenform) des Onchocerca mit dem Blut infizierter Menschen auf, wenn diese gestochen werden, und übertragen den Erreger auf anderen Menschen.
Erst nach rund zehn Monaten entwickeln sich geschlechtsreife Fadenwürmer aus den Mikrofilarien. Diese durchströmen dann das Bindegewebe des Menschen. Sie können so auch in die Augen gelangen, wo sie die Erblindung verursachen. Etwa jeder zehnte mit Onchocerca volvulus infizierte Mensch erblindet im Laufe der Zeit. Der Fadenwurm kann bis zu 17 Jahre alt werden. Er wird circa fünf Zentimeter groß und lebt im Knäuel mit Artgenossen im Bindegewebe des Wirts. Eine vollständige Heilung von der Onchozerkose ist durch eine medikamentöse Behandlung möglich. Die meisten Menschen bemerken den Befall erst, wenn sich die Sehkraft auf einem Auge verschlechtert. Ein sofortiger Gang zum Augenarzt ist ratsam, um die vollständige Erblindung zu vermeiden, da diese nicht mehr heilbar ist.
Der Loa loa ist unter dem Namen Augenwurm bekannt, auch er kann das Auge befallen. Der Fadenwurm wird in Afrika durch Bremsen übertragen, die Larven direkt in das Blut des Menschen übergeben. Diese Bremsen sind am Tag aktiv. Etwa drei Monate wachsen die Larven zu Würmern heran. Der Loa loa lebt im Unterhautfettgewebe, wo er mehr als 20 Jahre alt werden kann. Die Weibchen werden bis zu 7 Zentimeter lang, die Männchen nur etwa halb so lang. Die Würmer sind rund 0,5 Zentimeter dick. Sichtbar werden sie durch Schwellungen der Haut durch eine allergische Reaktion des Körpers an den Stellen, an denen der Wurm sich entlang bewegt hat. Bekannt sind diese Schwellungen auch unter dem Namen Kamerunbeule.
Der Loa loa bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von einem Zentimeter pro Minute fort. So kann er unter Umständen in das menschliche Auge gelangen, wo er sichtbar wird und unter der Bindehaut entlangkriecht. Der Fadenwurm kann chirurgisch oder mit Hilfe von Wurmgift entfernt werden.
Neben der vollständigen Erblindung durch den Onchocerca kann ein Wurm im Auge manchmal sogar lebensgefährlich werden. Oft bleibt der Befall ohne Symptome, es kann jedoch passieren, dass das Auge sich entzündet und anschwillt. Die Entzündungen können auf das Gehirn übergreifen, was lebensgefährlich werden kann. Der Augenwurm Loa loa kriecht nur sehr selten bis in das Auge und meist ist es nicht gefährlich, sondern nur unangenehm. An anderen Stellen des Körpers verursacht er hingegen juckende Schwellungen und Ödeme (Wassereinlagerungen).
Der Toxocara canis (Hundespulwurm) und Toxocara mystax (Katzenspulwurm) sind Auslöser für die Toxocariasis. Dieser Befall von Würmern kann nicht nur die inneren Organe des Menschen als Fehlwirt betreffen, sondern insbesondere auch die Augen und das Gehirn. Die Spulwurmeier werden oral aufgenommen, wenn die Hände des Menschen mit Hunde- oder Katzenkot in Berührung kommen. Vorher müssen die Eier an der Umwelt reifen, bevor es zu einer Infektion kommen kann. Gelangen die Wurmeier durch den Mund in den Körper des Menschen, durchdringen sie im Dünndarm die Schleimhaut und gelangen durch den Blutkreislauf in die verschiedenen Organe sowie Augen und Gehirn. Hier kommt es nur nach einem Massenbefall zu einer Entzündungsreaktion und in schwerwiegenden Fällen auch zur Erblindung. Es dauert Wochen bis Monate, bis eine Infektion ausbricht. Manchmal kommt es erst nach bis zu zehn Jahren zu einem Ausbruch der Krankheit. Bei der Behandlung der Wurmerkrankung kommen Anthelminthika (Anti-Wurmmitel) sowie Photoagglutination (Laserbehandlung) der Larven zum Einsatz.
aktualisiert am 07.10.2019