Wer den Verdacht hat, von Würmern infiziert zu sein, der sollte es unbedingt medizinisch abklären lassen. Die meisten europäischen Wurmarten des Menschen sind nicht lebensgefährlich, aber es sind dennoch Parasiten, die sich von ihrem Wirt ernähren und ihn dadurch dauerhaft schädigen. Sie sollten möglichst schnell abgetötet werden.
Generell kann jeder normale Allgemeinmediziner die Untersuchungen machen, die als Nachweis für einen Wurmbefall dienen. Auch die erforderlichen Medikamente kann er in Absprache mit dem Patienten mit Rücksicht auf Alter, eventuelle Schwangerschaft oder Stillzeit bestimmen. Wer befürchtet, an einer Wurmerkrankung zu leiden, sollte zunächst zum Hausarzt gehen.
Der Nachweis der Würmer erfolgt durch Laboruntersuchungen. Meist genügt eine Stuhlprobe, da die europäischen Würmer den Magen-Darm-Trakt befallen. Madenwürmer lassen sich mikroskopisch nachweisen, indem ein Klebestreifen untersucht wird, den man morgens an den After heftet und abzieht, um eventuell abgelegte Eier dort zu fixieren. Viele Würmer werden auch durch Ultraschalluntersuchungen festgestellt.
Die meisten Würmer sind nicht lebensgefährlich, zudem gibt es zahlreiche Hausmittel gegen die Würmer. Dennoch sollten Betroffene den Arzt aufsuchen, da die meisten Medikamente zur Behandlung rezeptpflichtig sind. Auch die Einnahme verschiedener Hausmittel ist mit dem Arzt abzusprechen, denn einige können für Kinder oder Schwangere schädlich sein. Der Arzt verschreibt meist ein Anthelminthikum (Mittel gegen Würmer). Die Würmer werden vergiftet, abgetötet und ausgeschieden. Bei den Menschen treten nur geringe Nebenwirkungen auf. Viele dieser Wurmgifte sind aber ungeeignet für Schwangere.
Ebenfalls ist eine ärztliche Abklärung unbedingt notwendig, wenn Kinder starken Juckreiz am After verspüren. Wer in den Tropen war und anschließend unter Verdauungsstörungen leidet oder Bauchschmerzen hat, muss ebenfalls mit einem Wurmbefall rechnen. Blutungen im Stuhl, beim Husten oder in Erbrochenem sind Anzeichen, dringend zum Arzt zu gehen. Neben Würmern können auch andere gefährliche Erkrankungen verantwortlich dafür sein. Bisweilen sind Würmer verantwortlich, wenn die Haut oder die Augen eine leichte Gelbfärbung aufweisen, was ein Anzeichen für eine Störung der Leberfunktion ist. Diese kann von parasitären Würmern hervorgerufen werden. Auch hier sind es vor allem wieder tropische oder asiatische Würmer, die diese Symptome hervorrufen.
Die Behandlung von Würmern kann langwierig sein, weil die Wurmgifte die Würmer abtöten, nicht aber deren Larven. Daher kann es sein, dass die Behandlung regelmäßig über mehrere Wochen wiederholt werden muss, um alle Generationen der Parasiten abzutöten. Die Behandlung sollte vom Arzt begleitet werden.
Wichtig ist es, verschiedene Hygieneregeln streng einzuhalten, um einen erneuten Befall oder den Befall von engen Familienmitgliedern mit Würmern zu verhindern. Dazu zählt, dass die Fingernägel kurz gehalten und die Hände vor jedem Essen und nach jedem Toilettengang sehr gut gewaschen werden. Auch Bettwäsche und Unterwäsche sollte regelmäßig gewechselt werden. Am besten eignet sich Unterwäsche, die auch bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden kann. Der Hausarzt wird über verschiedene Maßnahmen, die neben der medikamentösen Behandlung notwendig sind, im Gespräch aufklären.
Die meisten europäischen Würmer lassen sich beim Hausarzt feststellen und behandeln. In Absprache mit dem Hausarzt kann es auch sinnvoll sein, zu Spezialisten zu gehen. Das ist der Fall, wenn jemand in den Tropen war und von Parasiten aus dieser Gegend befallen sein könnte. Es gibt spezielle Institute für Tropenkrankheiten oder Infektionskrankheiten, die sich mit diesen Parasiten auskennen. Einige Wurmarten sitzen unter der Haut fest. In dem Fall kann es sein, dass sie von einem Chirurgen oder Dermatologen (Hautarzt) entfernt werden müssen. Auch manche andere Arten von Wurmbefall (beispielsweise Herde im Körper durch den Hundebandwurm) müssen bisweilen vom Chirurgen herausoperiert werden. Parasiten, die sich in den Augen einnisten, werden hauptsächlich vom Augenarzt diagnostiziert und behandelt. In ganz speziellen Fällen kann eine Behandlung durch das Fachgebiet der Infektiologie erfolgen.
aktualisiert am 30.10.2019