Ein Wurmbefall lässt sich oft erst nach einigen Monaten oder Jahren feststellen. Manchmal lebt ein Mensch sein ganzes Leben mit Würmern, ohne es zu bemerken. Dennoch sollte man sie nicht ignorieren, denn sie leben parasitär von ihrem menschlichen Wirt. Je länger manche Arten von Würmern den Körper befallen oder je mehr von ihnen sich in dem Wirt tummeln, desto schwerer kann die Behandlung werden. Manche lösen chronische Erkrankungen aus, werden lebensbedrohlich oder lassen ihren Wirt erblinden. Es ist wichtig, einem Befall durch Würmer vorzubeugen. Vor allem bei einer Reise in die Tropen oder wenn enge Familienmitglieder von solchen Parasiten befallen sind, sollte man auf entsprechende Schutzmaßnahmen zurückgreifen.
In Deutschland fangen sich vor allem Kinder Würmer ein. Das geschieht nicht selten durch das Spielen im Sandkasten, welcher von streunenden Katzen häufig zum Ablegen des Kots benutzt wird. Spielen die Kinder im Sand und stecken anschließend die Hand in den Mund, können sie sich mit Spulwürmern (Toxocara) infizieren. Daher ist das Händewaschen vor dem Essen wichtig. Kinder sollten nicht die schmutzigen Hände in den Mund stecken. Wer Haustiere hat, sollte diese regelmäßig entwurmen, dem Tier zu Liebe und um die Menschen im Haushalt zu schützen. Auch über den Kot des geliebten Tieres können sich Menschen Würmer einfangen, besonders Kinder.
Vor allem die häufigen Madenwürmer können sich von Mensch zu Mensch verbreiten. Die Madenwürmer legen Eier in die Hautfalten des Afters, so dass die Eier beispielsweise durch Kratzen auf die Finger gelangen und weitergegeben werden können. Ist im Haushalt jemand von Würmern befallen, ist die Reinigung wichtig. Fingernägel sollten kurz gehalten und Bettwäsche der Betroffenen sowie Handtücher sollten jeden Tag gewechselt werden. Nachts empfiehlt sich eng anliegende Unterwäsche, die vor Ausbreitung der Würmer in die Bettwäsche schützt. Die Unterwäsche muss jeden Morgen in die Wäsche gegeben werden.
Um sich vor einem Wurmbefall zu schützen, ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen vor jeder Mahlzeit Pflicht. Man sollte auf das Herkunftsgebiet der gekauften Nahrungsmittel achten. Es kann einem Wurmbefall vorbeugen, wenn man sich auf pflanzliche Nahrungsmittel beschränkt, die nicht mit Kot gedüngt wurden. Kot ist einer der häufigsten Überträger von Würmern. Wer nicht weiß, wo das Obst und Gemüse herkommt, sollte es vor dem Essen gründlich reinigen und die Schale entfernen. Für Fleisch gilt ebenso: Es sollte komplett durchgegart werden. In Fleisch oder Fisch können sich Larven von Würmern befinden. Abgefüllte Getränke sind unbedenklich, da es in den herstellenden Betrieben entsprechende Hygienevorschriften und Qualitätsprüfungen gibt. Wer Leitungswasser verwendet, sollte es vorher abkochen. Ein spezieller Filter kann vieles aus dem Wasser filtern. Ein haushaltsüblicher Filter reicht nicht aus, um Larven aus dem Wasser herauszufiltern. Hier sollte auf spezielle Geräte zurückgegriffen werden.
Viele schwören auf Thymiantee bei der Vorbeugung von Würmern im Darm. Dieser Tee wirkt schleimlösend und wird daher oft bei Husten oder Bronchitis gekocht. Außerdem soll Thymiantee die Verdauung ankurbeln und es dadurch Würmern erschweren, sich im Darm einzunisten. Ab einem Jahr dürfen auch Kinder Thymiantee trinken, aber verdünnt und nicht in einer stark gekochten Variante.
Wer sich vor Wurmerkrankungen schützen will, wenn ein Familienmitglied betroffen ist, der kann auch die Kerne von Papayas oder Kürbissen essen. Sie sind frisch und getrocknet essbar, gerade die Kerne der Papaya schmecken pfeffrig. Dieses Hausmittel gegen die Würmer sollte mehrfach am Tag gekaut werden und soll davor schützen.
In vielen Ländern, besonders außerhalb Europas, sind die Hygienestandards anders als in Deutschland. Daher sollte man als Tourist aus Schutz vor vielen Krankheiten generell das Leitungswasser meiden. Zum Zähneputzen sollte also auch Mineralwasser verwendet werden. Auf den Straßen sollten angebotenes Obst und Gemüse nicht verzehrt werden.
Die Filarien (Fadenwürmer) werden meist durch Insekten übertragen. Auch wegen zahlreicher anderer Krankheiten ist es in den Tropen ratsam, Insektenstiche weitestgehend zu vermeiden. So sollte immer lange Kleidung getragen werden, auch am Tag. Einige Insekten in den Tropen sind auch tagsüber aktiv. Außerdem gibt es wirksame Mittel gegen Insektenstiche, die zusätzlich direkt auf der Haut aufgetragen werden. Gebiete, in denen sich naturgemäß besonders viele Insekten aufhalten, sollten möglichst komplett gemieden werden. Hierzu zählen besonders Fluss- und Sumpfgebiete. In der Nacht bieten Moskitonetze ausreichend Schutz. Wer sich prophylaktisch gegen Malaria schützt, ist oft damit auch schon gegen Filarien und die Onchozerkose (Befall mit einer Fadenwurmart) geschützt.
aktualisiert am 30.10.2019