Sehr viele Wurmarten werden durch Tiere übertragen. Dazu gibt es verschiedene Übertragungswege, auf denen der Parasit in den menschlichen Körper gelangt. Wenn diese Wege der Infizierung bekannt und bewusst sind, können sie vermieden werden. Besonders Hygiene spielt eine wichtige Rolle bei Wurmerkrankungen.
Krankheiten, die auf natürlichem Weg von Mensch zu Tier oder umgekehrt übertragen werden können, werden als Zoonose bezeichnet. Bisher sind rund 200 Krankheiten bekannt, die unter diese Übertragunsart fallen. Neben Viren und Bakterien können auch Würmer beziehungsweise deren Larven die Erreger sein.
Wer Hund oder Katze hält, der sollte seine kuscheligen Lieblinge regelmäßig entwurmen, denn die Würmer, die Haustiere befallen, können oftmals auch Herrchen und Frauchen befallen. Vor allem der gefährliche Fuchsbandwurm kann durch Hund und Katze übertragen werden.
Hunde suhlen sich gerne in Tierkot. Dadurch können sie sich unter anderem mit dem Fuchsbandwurm infizieren. Dieser kommt immer häufiger bis in deutsche Städte. Infektionsgefahr besteht hier über den Kot und das Fell der Haustiere. Gerade beim Suhlen können sich dort die Eier festsetzen und mit ins Heim geschleppt werden.
Katzen übertragen ebenfalls einige Wurmarten auf den Menschen. Bis auf eine Art sind sie jedoch in der Regel ungefährlich für den menschlichen Wirt. Gefährlich ist der Fuchsbandwurm. Viel häufiger als von Katzen wird dieser durch Hunde übertragen. Die Inkubationszeit kann bis zu zehn Jahre dauern.
Wichtig ist es für Katzenhalter, täglich das Katzenklo zu säubern. Vor dem Essen sollten die Hände gründlich gewaschen werden, ebenso nach dem Kuscheln mit dem Tier. So kann das Risiko einer Infektion mit Würmern erheblich gesenkt werden.
Viele streunende Katzen nutzen vor allem große Sandkästen auf öffentlichen Spielplätzen gerne zur Ablage des Kots. Dort können sich dann Kinder mit Würmern infizieren. Ein Spulwurm (Toxocara mystax) wird oft über die Katze und ihren Kot übertragen. Er kann neben Magen-Darm-Beschwerden auch Probleme mit der Verdauung verursachen. Auch Allergien können durch die Spulwürmer ausgelöst werden.
Vor allem in den Tropen sind Insekten die Hauptverantwortlichen für die Übertragung von Würmern. Die Kriebelmücke etwa lebt in der Nähe von Flüssen und überträgt die sogenannten Onchocerca volvulus. Diese Filarien (Fadenwürmer) gelangen über bereits infizierte Menschen in das Blut der Mücke, wenn diese zusticht. Sticht die Mücke dann ihr nächstes Opfer, so überträgt sie Mikrofliarien (Larven) mit. So wird durch die Kriebelmücke etwa die Flussblindheit verbreitet. Etwa jeder zehnte, der vom Onchocerca befallen wird, erblindet daraufhin.
Der Augenwurm Loa loa kommt ebenfalls hauptsächlich in den Tropen vor. Er wird übertragen durch eine Bremse, die er als Zwischenwirt nutzt. Der Loa loa lebt unterhalb der Haut im Unterfettgewebe und kann auch im Auge sichtbar werden.
Die Infektionen mit den tropischen Parasiten sind deutlich gefährlicher für den Menschen als die meisten europäischen Würmer. Daher ist besonders auf Reisen in Länder, in denen etwa der Loa loa vorkommt, erhöhte Vorsicht geboten. Es gibt nach ärztlicher Absprache etwa die Möglichkeit zur vorbeugenden Behandlung mit Medikamenten. Diese werden auch zur Prophylaxe der Malaria verwendet. Darüber hinaus sollten die Grundregeln für den Schutz vor Mückenstichen in gefährlichen Regionen beachtet werden: Lange Kleidung am Tag und in der Nacht, das Schlafen unter Moskitonetzen und das sorgfältige Eincremen mit speziellen Cremes an allen Körperstellen gehören dazu.
aktualisiert am 27.08.2019