Es gibt zahlreiche verschiedene Arten von parasitären Würmern. Ebenso gibt es zahlreiche unterschiedliche Arten der Übertragung. Die Übertragung erfolgt zumeist durch Wurmlarven oder -eier und über Zwischenwirte. Gerade in den Tropen oder in Asien werden Larven durch Mücken, Bremsen oder wurmverseuchten Boden sowie kontaminiertes Wasser auf den Menschen übertragen. Zwischenwirte können auch Hunde oder Katzen sein, über deren Kot Menschen mit Wurmeiern in Kontakt kommen und sich infizieren, indem diese in den Mund gelangen.
Es gibt Würmer, die direkt vom Menschen auf einen anderen Menschen übertragen werden, auch ohne tierischen Zwischenwirt. Eine dieser Wurmarten ist in Europa heimisch: Der Madenwurm. Madenwürmer gelangen durch den Mund in den menschlichen Körper. Die in den Körper gelangten Eier entwickeln sich zu Würmern, die sich wiederum im Dickdarm ansiedeln. Die Weibchen legen ihre Eier außerhalb des Darms in den Analfalten. Dadurch entsteht ein Juckreiz und insbesondere im Schlaf kratzen Betroffene sich am After. So gelangen Eier unter die Fingernägel und wieder in den Mund des Betroffenen oder über Berührungen in den Mund eines anderen Menschen. So fungiert der zuerst infizierte Mensch als Überträger für die Madenwürmer.
Auch ist die Schmierübertragung möglich: Von Würmern infizierte Menschen haben Eier unter den Fingernägeln und fassen mit ungewaschenen Händen andere Gegenstände an. Übertragen werden können die Würmer ohne Zwischenwirt auch von Mensch zu Mensch über die Bettwäsche, etwa wenn eine Mutter die Bettdecke ihres Kindes aufschüttelt und das Kind bereits infiziert ist. Schon durch Einatmung können mitunter die winzigen Eier in den Körper gelangen.
Um eine Übertragung zu vermeiden, sollten von Madenwürmern Betroffene sich oft die Hände waschen und die Fingernägel möglichst kurz halten. Die Unterwäsche muss morgens und abends gewechselt werden, Bettwäsche täglich. Am besten tragen Betroffene in der Nacht Baumwollhandschuhe und besonders enge Unterwäsche, alternativ auch eine Badehose. So kann das Kratzen vermieden werden.
Die Inkubationszeit nach einer Infizierung beträgt zwei bis drei Wochen. In dieser Zeit reift die Larve zum geschlechtsreifen Madenwurm heran. Während des gesamten Befalls kann der Betroffene andere Menschen anstecken. Die Rückfallrate nach einer Wurmerkrankung ist sehr hoch, da Betroffene sich entweder sehr oft selbst wieder infizieren oder nahe Familienangehörige anstecken.
Ein Viertel der Weltbevölkerung ist mit ihm infiziert: Der Spulwurm (Ascaris lumbricoides) gehört zu den Rundwürmern, die Weibchen werden bis zu 40 Zentimeter lang. Und auch bei diesem Wurm ist es möglich, sich ohne Zwischenwirt bei anderen Menschen anzustecken. Allerdings erfolgt die Infektion nicht direkt, etwa auf der Toilette.
Ebenso wie beim Madenwurm erfolgt die Infektion über den Mund. Betroffene scheiden Eier der Spulwürmer mit dem Stuhl aus. So können sie an die Hände, an andere Gegenstände und den Boden gelangen. Menschen können die Eier aufnehmen. Die Larven, die sich in den Eiern entwickelt haben, gelangen in den Dünndarm, wo sie schlüpfen und durch die Darmwand in das Blut gelangen. Von dort kommen sie in die Atemwege und die Lunge. Sie werden hochgehustet, erneut verschluckt und entwickeln sich dann im Darm zu Würmern. Dort legen die Würmer schließlich Eier, die über den Stuhl ausgeschieden werden und neue Menschen infizieren können. Die Eier sind nicht direkt beim Ausscheiden infektiös, sie müssen einige Wochen lang reifen, z. B. im feuchten Erdboden. Spulwürmer kommen daher besonders häufig vor in Regionen vor, in denen die hygienischen Bedingungen nicht optimal sind oder in denen mit Fäkalien gedüngt wird. Die Eier sind dann an ungewaschenem Salat oder Gemüse.
Die Inkubationszeit bis zum Befall der Atemwege dauert etwa zehn Tage. Bis ausgewachsene Würmer im Darm leben, vergehen sechs bis acht Wochen. Ein Wurm lebt etwa ein Jahr.
aktualisiert am 30.10.2019