Ein Madenwurmbefall, egal ob bei Kindern oder Erwachsenen, ist selbst in unserer fortschrittlichen Zeit immer noch ein Tabuthema. Bei Würmern im Körper denkt man wohl als erstes an „igitt-igitt“ und „eklig“. Im Gegensatz zu manchen anderen Würmern sind Madenwürmer allerdings ungefährlich und Komplikationen kommen nur äußerst selten vor. Dementsprechend besteht keine gesetzliche Meldepflicht bei Madenwürmern.
Im Gegensatz zu Kopfläusen, die sich auch gerne da tummeln, wo viele Menschen - bevorzugt Kinder - zusammenkommen, sind Madenwürmer nicht meldepflichtig. Hält man sich an gewisse Spielregeln, sind Madenwürmer nämlich nicht ansteckend, ganz im Gegensatz zu Läusen, die sich, wenn sie nicht behandelt werden, ungehindert ausbreiten.
Beim morgendlichen Duschen, bei dem der Analbereich extra aufmerksam gereinigt wird, werden die Wurmeier abgewaschen. Die weiblichen Madenwürmer legen sie nachts in der Nähe des Anus ab, was übrigens den Juckreiz verursacht.
Selbstverständlich wird nach dem Duschen die Unterwäsche gewechselt und die nachts getragene in die Kochwäsche „verfrachtet“. Die Fingernägel sollten möglichst kurz geschnitten werden, damit die Wurmeier noch nicht einmal den Hauch einer Chance haben, sich darunter festzukleben. Zudem ist nach jedem Toilettengang selbstverständlich ausgiebiges Händewaschen angesagt.
Kinder gehören, aufgrund ihres eher laxen Umgangs mit dem Thema Hygiene, zu den bevorzugten „Opfern“ der Madenwürmer. In der Regel wissen also die Angestellten des Kindergartens beziehungsweise die Lehrer in der Schule Bescheid, wie sie damit umzugehen haben. Damit aber dementsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können, müssen die Angestellten beziehungsweise der Klassenlehrer Bescheid wissen. Sie wissen auch am besten, wie man den anderen Kindern am besten erklärt, warum das betroffene Kind zum Beispiel eine gesonderte Toilette benutzen muss oder jeden Tag ein frisches Handtuch mitbringt, ohne dass das betroffene Kind hinterher Opfer von Mobbing wird.
Eine Ansteckung mit Madenwürmern von Kind zu Kind kann relativ einfach unterbunden werden, wenn man sich an die Anweisungen des Arztes beziehungsweise an die oben genannten hygienischen Maßnahmen hält. Bei Kopfläusen sieht das etwas anders aus. Diese leben außerhalb des Körpers in den Kopfhaaren. Ähnlich wie bei den Madenwürmern geschieht auch hier die Ansteckung von Mensch zu Mensch. Allerdings „entern“ Kopfläuse die Haare eines anderen Kindes, indem sie sich bei Körperkontakt ein Haar des noch nicht infizierten Kindes greifen und sich dort festkrallen. Das verhindert auch das frisch gewaschene Haar und die festeste Mütze nicht immer. Übrigens sind auch Kopfläuse kein Zeichen mangelnder Hygiene.
aktualisiert am 30.10.2019