Kinder sind in Europa häufig betroffen von einer Infizierung mit parasitären Würmern. Das liegt oft daran, dass Kinder ungewaschen ihre Hände in den Mund nehmen. Durch den Kontakt mit Tieren oder deren Kot kommen Larven von Würmern an die Finger und in den Körper der Kinder.
Häufig werden Menschen und insbesondere Kinder von Spulwürmern befallen. Dabei ist die Unterart Toxocara mystax eine häufig auftretende Art. Dieser Wurm kommt vor allem über Kontakt mit Katzenkot in den menschlichen Körper. Kinder holen sich die Würmer in verunreinigten Sandkästen, die frei laufende Katzen als Katzenklo nutzen. Eine Infektion ist oft unauffällig und zeigt kaum Symptome. Wenn der Befall mit diesen Spulwürmern sehr stark ist, können Magen-Darm-Probleme auftreten, ebenso wie Probleme mit der Verdauung. Kinder können allergisch reagieren. Toxocara-Würmer sind normalerweise für den Menschen keine große Gefahr. Dennoch sollten sie medizinisch abgeklärt und behandelt werden, denn es sind Parasiten, die sich von ihrem Wirt ernähren. In seltenen Fällen wandern die Larven der Spulwürmer bis in die inneren Organe und beschädigen diese.
Madenwürmern übertragen sich von Mensch zu Mensch. Sie sind relativ ungefährlich und siedeln sich im Dickdarm an, wo sie dem Menschen keine lebenswichtigen Nährstoffe aus der Nahrung entziehen können. Dennoch ist ein Befall unangenehm und die Begleiterscheinungen können belastend wirken. Daher sollte bei Verdacht eines Wurmbefalls ein Arzt aufgesucht werden, der den Befall abgeklärt und behandelt.
Madenwürmer bleiben oftmals unbemerkt, gelegentlich werden die kleinen weißen Würmer im Stuhl gesehen. Bei vielen Betroffenen lösen sie jedoch nachts einen starken Juckreiz am After aus. Die Weibchen verlassen den Darm und legen ihre Eier in die Analfalten. Dadurch entsteht ein unangenehmer Juckreiz. Das Kratzen sollte vermieden werden: So gelangen die Eier unter die Fingernägel und oftmals erneut in den Körper, wo neue Madenwürmer entstehen. Auch kann die Haut am After aufgekratzt werden. Es ist besondere Hygiene geboten, denn schnell entstehen bakterielle Infektionen. Gegen den Juckreiz können Sitzbäder in Salzwasser helfen und das großzügige Eincremen mit Vaseline lindert die Beschwerden, ebenso wie andere, stark fettende oder kühlende Cremes.
Eine Begleiterscheinung des Wurmbefalls mit Madenwürmern können Schlafmangel, Depressionen und Antriebslosigkeit sein. Diese treten durch den unruhigen Schlaf auf, den der Juckreiz verursacht.
Der Gurkenkernbandwurm wird durch den Kontakt mit Tieren übertragen. Dabei sind nicht die Haustiere selbst der Überträger, sondern die Flöhe im Fell. Kinder infizieren sich häufig mit den Larven. Die Erkrankung ist meist harmlos. Die Symptome können Juckreiz, Durchfall oder Verstopfungen sein.
Die Behandlung von Wurmerkrankungen erfolgt mit Medikamenten. Dabei gibt es verschiedene Mittel, die einmalig oder an mehreren Tagen hintereinander eingenommen werden. Die Medikamente töten die Würmer ab. Daraufhin werden die Parasiten auf natürlichem Wege aus dem Körper ausgeschieden.
Es gibt zahlreiche Mittel, die bei Kindern nicht angewendet werden dürfen. Daher sollte die Behandlung immer in Rücksprache mit dem Arzt stattfinden, zumal es für verschiedene Wurmarten auch verschiedene Medikamente gibt. Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Würmer, die die medikamentöse Behandlung unterstützen können, um die ungebetenen Gäste im Körper des Kindes schnellstmöglich loszuwerden. Auch diese sollten vor der Anwendung mit dem Arzt abgeklärt werden. Neben Wechselwirkungen mit dem Medikament geht es dabei um die Verträglichkeit. Vor allem Tees und Sude aus Heilkräutern sind nicht für kleine Kinder geeignet.
Gerade bei Kindern ist es schwer, aber umso wichtiger, auf ein ausreichendes Maß an Hygiene zu achten. So können die Würmer bekämpft und eine erneute Ansteckung des Kindes oder eine Übertragung an andere Familienmitglieder vermieden werden. Besonders wichtig ist es, dass die Hände vor jeder Mahlzeit gewaschen werden. Auch nach dem Kontakt mit dem Haustier sollten die Hände gewaschen werden, ebenso wie nach dem Gang zur Toilette oder dem Spielen im Freien. Die Hände müssen sehr gründlich mit Seife gereinigt werden.
Die Fingernägel des Kindes sollten sehr kurz gehalten werden, damit sich dort keine Eier der Madenwürmer beim Kratzen festsetzen. Auch ist bei Madenwürmern der After regelmäßig sanft zu waschen und zu trocknen. Die Bettwäsche sollte täglich, Unterwäsche morgens und abends gewechselt und möglichst heiß, bei mindestens 60 Grad Celsius, gewaschen werden.
aktualisiert am 30.10.2019