Ein Wurmbefall kann unangenehm werden, wenn er von Juckreiz begleitet wird. Von den Betroffenen wird der Juckreiz besonders nachts stark wahrgenommen. Das Gefühl hält vom Schlafen ab. Falls es sich um einen Madenwurmbefall handelt, verbreiten sich die Würmer weiter, wenn dem Juckreiz durch Kratzen nachgegeben wird und die Wurmeier unter die Fingernägel des Betroffenen gelangen. Zudem werden die empfindlichen Stellen am After oder auf der Haut schnell aufgekratzt. Häufiges Jucken muss unbedingt vermieden werden, wenn es bewusst wahrgenommen wird.
Es gibt zahlreiche Arten von Würmern. Diese siedeln sich an zahlreichen Stellen im Körper an. Es gibt Madenwürmer, die den Darm befallen, der Juckreiz tritt bei den Madenwürmern am After auf. Sie werden etwa einen Zentimeter groß, sie können mit ihrer hellen weißlichen Färbung im Stuhl sichtbar sein. Vor allem Kinder sind häufig davon betroffen. Die Madenwürmer kriechen in der Nacht aus dem Darm und legen ihre Eier in den Analfalten ab, wodurch der starke Juckreiz entsteht. Manche Menschen sind betroffen und bemerken den Wurmbefall jahrelang nicht. Wer den Verdacht auf einen Wurmbefall hat, besonders bei seinem Kind, sollte sofort einen Arzt aufsuchen und den Verdacht abklären lassen. Die Diagnose erfolgt durch eine mikroskopische Untersuchung des Stuhls.
Der Loa loa oder Augenwurm befällt manchmal das Auge, setzt sich aber generell gerne im Unterhautfettgewebe fest. Der Parasit kommt aus den Tropen in Afrika und wird durch Bremsen übertragen. Die Weibchen werden mit bis zu 70 Millimetern Länge am größten. Nachgewiesen werden kann der Wurm, wenn er im Auge sichtbar wird oder Hautschwellungen durch seine Wanderungen durch die Haut verursacht. Ein starker Juckreiz an den betroffenen Stellen der Haut tritt immer wieder plötzlich auf. Die juckenden Stellen bleiben einige Tage und kehren unregelmäßig an anderen Bereichen wieder zurück.
Der Augenwurm gehört zu den Fadenwürmern oder Filarien. Es gibt zahlreiche andere Arten, die unter der Haut leben und bis zu 50 Zentimeter lang werden können. Zu diesen Filarien gehört auch Onchocerca volvulus. Dieser kann die Krankheit Onchozerkose (Flussblindheit) auslösen, die zu chronischem Juckreiz führt und auch eine Erblindung verursachen kann.
Weitere Wurmarten aus den tropischen Regionen können ebenfalls unter der Haut entlangkriechen und dort einen Juckreiz auslösen. Bestimmte Arten der Hakenwürmer können auf diese Weise als "Hautmaulwurf" (Larva migrans) juckende Rötungen verursachen.
Ein Arzt sollte in allen Fällen aufgesucht werden, um die Wurmerkrankung abzuklären. Der Mediziner wird entsprechende Medikamente verschreiben. Der Juckreiz wird nicht sofort nach Einnahme der ersten Tabletten verschwinden. Um die eigenen Qualen oder die des Kindes zu lindern und außerdem eine Weiterverbreitung durch Eier unter den Fingernägeln zu vermeiden, kann bei Madenwürmern im Darm der Bereich des Afters großzügig mit Vaseline eingeschmiert werden. Bei Mädchen kann auch der Bereich der Vagina einbezogen werden, denn auch dort tritt häufig der Wurm beziehungsweise der Juckreiz auf. Hilfreich können Bäder mit Bittersalz im Wasser sein. Zudem gibt es lindernde Tropfen wie z. B. Fenistil® aus der Apotheke, die vielen Betroffenen gegen den Juckreiz helfen. Ist der Drang zum Kratzen und Jucken anfangs noch sehr stark, können in der Nacht Handschuhe getragen werden. So wird das unbewusste Aufkratzen der Haut vermieden, außerdem gelangen keine Eier unter die Fingernägel und setzen sich dort fest.
Juckreiz auf der Haut kann mit verschiedenen Hausmitteln gelindert werden. Auch in diesem Fall ist es nur eine Linderung, ergänzend zur medizinischen Behandlung. Betroffene sollten individuell für sich selbst testen, welche Hilfen gegen Juckreiz am wohltuendsten sind. Häufig wird zu Essigumschlägen gegriffen. Dabei wird ein Esslöffel Essig in einen Liter Wasser gegeben. Getränkte Tücher auf der Haut verschaffen wohltuende Linderung. Ebenso können Umschläge mit Joghurt oder Quark die juckenden Stellen kühlen und so den Juckreiz lindern. Ein Bad in mit Bittersalz versetztem Wasser kann ebenso bei Juckreiz auf der Haut helfen wie bei Juckreiz am After. Schwitzen sollte vermieden werden, denn das verstärkt oftmals den Drang zum Kratzen. Die betroffenen Hautstellen sollten zudem mit fettenden Cremes behandelt werden.
aktualisiert am 30.10.2019