Die meisten europäischen Wurmarten, die den Menschen parasitär befallen, leben im Magen-Darm-Trakt. Es gibt auch Würmer, die sich direkt unter der Haut befinden und auch auf der Hautoberfläche sichtbar werden. Die meisten dieser Würmer kommen in den Tropen, den Subtropen oder im asiatischen Raum vor.
Die meisten Würmer, die sich unter der Haut, im Blut oder in Lymphknoten festsetzen, gehören zur Gruppe der Fadenwürmer. Diese Filarien werden meist in den Tropen übertragen durch Bremsen oder Stechmücken, aber auch durch Kontakt mit Wasser oder dem Erdboden. Die Larven kommen durch die Haut in den menschlichen Körper. An der Eintrittsstelle der Larven entstehen oftmals Ausschläge, die Juckreiz verursachen können. Krankheiten, die durch Fadenwürmer ausgelöst werden, werden unter dem Begriff Filariosen zusammengefasst.
Loa loa, der sogenannte Augenwurm, setzt sich im Unterfettgewebe fest, kann aber auch das Auge befallen, wo er sichtbar wird. Der Parasit aus Afrika wird durch Bremsen übertragen. Die Weibchen dieser Gattung der Fadenwürmer werden bis zu sieben Zentimeter lang. Sie wandern unter der Haut entlang.
Der Wurm kann die Erkrankung Loiasis auslösen. Sie tritt oftmals erst Jahre nach der Infektion auf. Dabei kommt es zu bis zu zehn Zentimeter großen Schwellungen auf der Haut, den sogenannten Kamerunbeulen. Die Beulen können stark jucken und klingen meist nach einigen Tagen wieder ab. Sie sind allergische Reaktionen auf den unter der Haut entlangwandernden Wurm. Daher treten die Schwellungen in unregelmäßigen Abständen an verschiedenen Stellen des Körpers wieder auf. Die WHO geht davon aus, dass weltweit 13 Millionen Menschen von der Krankheit Loiasis betroffen sind.
Der Onchocerca volvulus gehört auch zu den Fadenwürmern. Im Gegensatz zum Loa loa wandert er jedoch nicht, sondern verkapselt sich unter der Haut zu kleinen Knoten. Häufig leben mehrere Würmer in einem Knoten und produzieren dort ihre Mikrofilarien (Larven), die in den Blutkreislauf gelangen und den Körper überschwemmen. Sie können bis ins Auge gelangen und im schlimmsten Fall für eine Erblindung sorgen. Außerdem führt die Infektion zu einem chronischen Juckreiz.
Verschiedene Filarien (Fadenwurm-Arten) lösen unterschiedliche Filariosen aus, die sich auf und unter der Haut bemerkbar machen. Es gibt etwa lymphatische Filariosen. Diese sind auch bekannt unter dem Namen Elephantiasis und lassen Gliedmaßen oder Genitalien der Erkrankten auf groteske Weise anschwellen. Die Würmer Wuchereria bancrofti oder Brugia malayi lösen diese Krankheit aus, indem sie die Lymphgefäße verstopfen.
Bei Filariosen kann es neben Schwellungen und Juckreiz auch zu offenen Wunden kommen. Diese müssen sorgfältig hygienisch behandelt werden, da es schnell zu bakteriellen Infektionen kommen kann. Die Knoten unter der Haut werden oftmals chirurgisch entfernt.
Der sogenannte Hautmaulwurf ist eine Krankheit, die von einigen Hakenwürmern ausgelöst wird. Sie kommt vor allem in warmen Klimazonen vor, wo sich auch Touristen in den Tropen oftmals anstecken. Die Menschen infizieren sich, wenn sie am Strand barfuß laufen, wo der Boden durch Tierkot mit den Würmern kontaminiert ist. Symptome können sich bereits nach wenigen Stunden oder erst nach einigen Wochen zeigen. Es werden serpentinenartige Rötungen auf der Haut sichtbar, die stark jucken. Die Rötungen sind eine allergische Reaktion auf die Larven der Hakenwürmer und zeichnen deren Wanderung durch den Körper nach. Da der Mensch jedoch keinen passenden Wirt für die Larven von Arten wie Ancylostoma braziliense, Ancylostoma caninum, Ancylostoma tubaeforme und Uncinaria stenocephala darstellt, klingen die Symptome meist nach einigen Tagen oder Wochen von alleine wieder ab, da auch die Larven absterben. Eine Infektion kann aber auch bis zu zwei Jahren andauern. Behandelt wird lediglich der Juckreiz, um das Aufkratzen der Haut und weitere Infektionen zu vermeiden.
Es gibt auch Hakenwürmer, die im Körper ihres menschlichen Wirts leben können und geschlechtsreif werden. Dazu gehören der Ancylostoma duodenale und Necator americanus. Während der Necator americanus in Amerika vorkommt, ist der Ancylostoma duodenale in Asien und Afrika heimisch. Die Würmer dringen ebenfalls über die Haut ein, wandern dann aber mit Hilfe des Blutes in die Lunge ihres Wirtes. Von dort gelangen sie in den Rachen und schließlich in den Darm der Betroffenen, wo sie sich an der Darmwand festsaugen und sich von Blut ernähren. Diese Art der Hakenwürmer verursacht vor allem Schmerzen im Magen-Darm-Bereich oder sorgt für eine Blutarmut. Es können aber Ödeme entstehen: Das Gewebe schwillt durch Wassereinlagerungen an. So werden Ursachen dieses Wurmbefalls ebenfalls auf der Haut sichtbar.
aktualisiert am 07.10.2019