Die Symptome für Wurmerkrankungen können so unterschiedlich sein wie die zahlreichen Wurmarten selbst. Es gibt Infizierungen mit Würmern, die beim Menschen ohne Symptome verlaufen, andere sorgen für einen starken Juckreiz und wieder andere Würmer können ihren Wirt über Jahre hinweg töten. Einige Würmer können auch unbemerkt auftauchen und von alleine mit der Zeit wieder verschwinden. Bei anderen beträgt die Inkubationszeit bis zu 15 Jahre, in denen die Larve sich im Körper entwickelt, bevor sie zu einem äußerst schädlichen Wurm wird und ihren Wirt nachhaltig schädigt.
Die meisten europäischen Würmer befallen den Magen und den Darm. Viele sind ungefährlich, die meisten zumindest nicht lebensgefährlich.
Madenwürmer befallen weltweit circa jeden zweiten Menschen irgendwann im Leben einmal. Sie treten häufig auf, sind aber vergleichsweise harmlos. Sie können, insbesondere bei Kindern, starken Juckreiz am After auslösen. Das wiederum führt manchmal zu offenen Stellen am After, die sich bakteriell entzünden. Die hellen kleinen Madenwürmer können sich auch im Stuhl finden. Bei Mädchen ist bisweilen eine Entzündung im Bereich der Vagina möglich. Da der Juckreiz vor allem in der Nacht auftritt und den gesunden Schlaf stört, sind die Begleiterscheinungen starke Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit bis hin zur Depression.
Spulwürmer, die sich eher im Bereich des Dünndarms ansiedeln, werden im Gegensatz zu Madenwürmern nicht sichtbar, weil sie nicht aus dem After kriechen. Bei ihnen können weißliche Glieder mit dem Stuhl den Körper verlassen und auf einen Wurmbefall hinweisen. Bei Spulwürmern können Verdauungsstörungen auftreten wie Durchfall, Verstopfungen oder auch Erbrechen. Meist ist der Befall ohne Symptome. In sehr seltenen Fällen können Larven des Spulwurms mit dem Blut durch den Körper wandern und so innere Organe befallen.
Gefährlich ist der Befall mit dem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Um die Larven bilden sich Zysten (Gewebsblasen), die im Verlauf der Erkrankung größer werden. Erst bei entsprechender Größe treten Symptome auf, zuvor bleiben die Zysten oft jahrelang unbemerkt im Körper des Wirts in verschiedenen Organen wie beispielsweise der Leber. Der Befall kann nur vollständig geheilt werden, wenn er frühzeitig bemerkt wird. Im späteren Verlauf wird das Wachstum des Parasiten nur noch verlangsamt. Sind die Zysten noch klein, gibt es nur vage Begleiterscheinungen wie Bauchschmerzen oder Müdigkeit. Im späteren Verlauf kann Gelbsucht auftreten, es kann zudem zum Darmdurchbruch kommen. Unbehandelt endet die Infizierung mit dem Fuchsbandwurm für den Menschen tödlich. Meist werden Fuchsbandwürmer nur entdeckt, wenn aus anderen Gründen ein Organ durch Ultraschalluntersuchungen genauer betrachtet wird.
Bei vielen Parasiten aus den Tropen gibt es Anzeichen für die Infizierung direkt auf der Haut: Parasiten, die durch mit Eiern verseuchtes Wasser oder verseuchten Boden aufgenommen werden, gelangen durch die Haut in den Körper. An der Eintrittsstelle entstehen Auffälligkeiten wie Ausschlag, Juckreiz oder eine Beule. Weitere Anzeichen können Fieber und Kopfschmerzen sein.
Einige parasitäre Würmer befallen die inneren Organe. So kann es zu inneren Blutungen oder zur eingeschränkten Funktion verschiedener Organe kommen. Bei näherer Untersuchung werden die Würmer meist festgestellt. Der Loa loa wird oft erst bemerkt, wenn er durch das Auge kriecht und sichtbar wird. Andere Würmer wie der Fadenwurm Onchocerca volvulus befallen das innere Auge. Das Augenlicht schwindet dabei nach und nach, es kann zur völligen Erblindung führen.
Einige Würmer, die vor allem in den Tropen oder in Asien vorkommen, leben auch direkt unter der Haut. Onchocerca volvulus lebt in verkapselten Knäulen unter der Haut und kann auf diese Weise auch ertastet werden. Der Loa loa wandert durch den Körper. Wenn er durch den Körper kriecht, kann es an den Stellen, die er passiert hat, zu allergischen Reaktionen der Haut kommen. Die Folge sind Juckreiz und geschwollene Stellen, auch bekannt als Kamerunbeulen. Wer rote, kurvenförmige Linien auf der Haut wahrnimmt, der könnte ebenfalls von Würmern befallen sein. Auch das ist eine allergische Reaktion der Haut auf wandernde Larven.
Wer eines oder mehrere der Symptome bei sich bemerkt, sollte direkt zu seinem Hausarzt gehen. Unabhängig von einem Wurmbefall könnten es auch andere Krankheiten oder Parasiten sein. Gerade wer in den Tropen war, sollte besondere Vorsicht walten und eventuelle Wurmerkrankungen abklären lassen, denn gerade die tropischen Parasiten sind gefährlich und können zum Tod führen.
aktualisiert am 15.03.2021