Bei einer Wundrose (Erysipel) handelt es sich um eine örtlich begrenzte Entzündung in der Haut. Oftmals kommt es im Bereich der Unterschenkel und im Gesicht zu Wundrosen. Ein Auftreten dieses Krankheitsbilds ist aber auch in anderen Körperregionen möglich. Von einer Phlegmone ist eine Wundrose nur bei genauem Hinsehen zu unterscheiden.
Eine Wundrose entsteht durch Bakterien, die durch kleine Hautverletzungen unter die schützende Hautbarriere in den Körper eindringen können. Als eine Reaktion auf die Eindringlinge kommt es zu Schwellungen der Haut, sie verfärbt sich rot und breitet den Patienten Schmerzen. Eine Wundrose ist von der Umgebung meist scharf abgegrenzt.
Zungenförmige bis flammenförmige Ausläufer der Rötung sind möglich. Dies ist auf die Ausbreitung der Infektion entlang der Lymphgefäße zurückzuführen. Sofern es sich um einen schweren Fall der Wundrose handelt, tritt eine Blasenbildung oftmals auf. Die umliegenden Lymphknoten können anschwellen und druckempfindlich werden.
Vielfach geht eine Wundrose im Stadium der ersten Hautrötungen mit Fieber einher. Ein allgemeines Krankheitsgefühl tritt häufig auf. Es kommt vor, dass bereits die Krankheitszeichen und eine Schwellung an der betroffenen Stelle bestehen, aber die Rötung erst später deutlich hinzukommt.
Ein ähnliches Bild wie bei der Wundrose ist auch bei einer Phlegmone zu erkennen, die an den gleichen Körperstellen auftreten kann. Eine Wundrose (Erysipel) greift meist nur die oberen Hautschichten an. Eine Phlegmone bedeutet eine tieferliegende Infektion des Gewebes. Eine Phlegmone kann zudem aus einer Wundrose entstehen.
Da beide Krankheitsbilder sich als Hautinfektionen äußern, ist jeweils von einer Art der Zellulitis die Rede. Um die Unterscheidung zwischen diesen beiden Arten der Zellulitis vorzunehmen, gilt es, sehr genau hinzuschauen. Denn die Rötung der Haut nimmt bei den beiden Krankheitsbildern eine unterschiedliche Qualität an.
Die Schwellung einer Wundrose ist eher scharf begrenzt und erstrahlt in einem hellroten Farbton. Im Gegensatz dazu ist die Rötung einer Phlegmone dunkler und wirkt eher lila. Die Begrenzung der Rötung ist nicht ganz so scharf. Darüber hinaus ist eine eitrige Entzündung möglich, was bei einer Wundrose fehlt. Ein allgemeines Krankheitsgefühl begleitet von Fieber tritt im Allgemeinen erst ab einer Phlegmone schwereren Grades auf.
Beide Krankheiten können unbehandelt ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen. Dazu gehört die Ausbreitung im umgebenden und darunterliegenden Gewebe, die besonders bei der Phlegmone auftreten kann. Abszesse (abgekapselte Entzündungsbereiche) können sich bilden. Im schlimmsten Fall ist bei beiden Formen der Hautentzündung eine Ausbreitung über das Blut möglich (Sepsis, sogenannte Blutvergiftung). Erfolgt eine schnelle und korrekte Behandlung der Wundrose oder der Phlegmone, dann sind Folgeschäden unwahrscheinlich.
aktualisiert am 22.07.2019