Da es sich bei einer Wundrose (Erysipel) um eine bakterielle Infektion handelt, kommt eine Antibiotika-Therapie zum Einsatz. Zwar gibt es auch Fälle, in denen sich eine Wundrose von alleine zurückbildet. Allerdings wiegen die möglichen Komplikationen einer Wundrose schwer. Nierenentzündungen, Herzentzündungen sowie Blutvergiftungen (Sepsis) drohen, weshalb die Antibiotika-Therapie so bedeutsam ist.
Im Rahmen der 10- bis 14-tägigen Antibiotika-Therapie nehmen die Patienten im Regelfall Penicillin ein. Dieses Medikament ist bei diesem Krankheitsbild besonders wirksam, da Streptokokken der Gruppen A, C und G meist für eine Wundrose verantwortlich sind. Binnen weniger Tage sollte die Therapie in Form einer spürbaren Besserung der Symptome anschlagen.
Allerdings gibt es Patienten, die von einer Allergie gegen Penicillin betroffen sind. Für sie muss ein anderes Antibiotikum her. In solchen Fällen verschreiben die zuständigen Ärzte Clindamycin oder Erythromycin.
Falls der Patient von einem schweren Verlauf oder starken Krankheitsgefühl betroffen ist, erfolgt die Therapie zunächst nicht in Tablettenform, sondern per Infusion. Wenn eine deutliche Besserung spürbar ist, kann der Patient auf Tabletten umsteigen. Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem er das Krankenhaus verlassen und seine Wundrose zuhause auskurieren kann.
Sofern der Verdacht besteht, dass nicht nur Streptokokken-Erreger hinter der Wundrose stecken, kommen andere Medikamente zum Einsatz. Bei einer potenziellen gleichzeitigen Infektion (Koinfektion) mit Erregern der Art Staphylococcus aureus sind Cephalosporine wie Cefuroxim von Bedeutung. Falls vermutlich gramnegative Bakterien (wie Escherichia coli oder Pseudomonas aeruginosa) im Spiel sind, findet eine Kombination aus Aminopenicillin und einem Beta-Laktamase-Inhibitor Verwendung. Konkret bedeutet dies, dass die Patienten Medikamente wie Piperacillin und Tazobactam einnehmen.
Eine Einnahme von Antibiotika allein reicht nicht, um die Wundrose schnell zu heilen. Indem die Patienten eine Bettruhe einhalten und das betroffene Körperteil hochlagern und ruhigstellen, unterstützen sie ihren Körper beim Kampf gegen den Erreger. Die Infektion kann schneller abklingen, da diese Maßnahmen den Lymphabfluss verbessern. Sollte der Patient zusätzlich von sehr unangenehmen Schmerzen betroffen sein, so wird ihm der zuständige Arzt Schmerzmittel verschreiben. Häufig wirken diese Mittel auch entzündungshemmend und lindern die typische Schwellung einer Wundrose. Außerdem bietet es sich an, das betroffene Gebiet zu kühlen.
Abhängig von der Lokalisation sowie dem Ausmaß der Wundrose ist die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten erforderlich. Immerhin erhöht eine länger andauernde Ruhigstellung das Blutgerinnsel-Risiko. Abhängig von dem Schweregrad des Erysipels benötigen einige Patienten daher Thrombosespritzen.
Wenn die Schwellung der Wundrose etwas abgeklungen ist, kommen besonders bei Erysipelen am Bein Kompressionsverbände oder Stützstrümpfe zum Einsatz. Dies soll eine erneute Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe verhindern.
Ebenso wichtig ist die Ursachenbekämpfung. Immerhin brauchen die Wundrose-Erreger eine Eintrittspforte, um die schützende Hautbarriere überwinden zu können. Ob es sich bei dieser Eintrittspforte nun um eine kleine Verletzung, trockene und rissige Haut oder um einen Hautpilz handelt, ist im Prinzip nebensächlich. Wichtig ist, eine Heilung der Eintrittspforte durch eine geeignete Therapie herbeizuführen, damit es zu keiner erneuten Wundrose kommen kann.
Trotz aller Vorsicht gibt es Patienten, die sich mehrfach eine Wundrose einfangen (Rezidiv). Besonders ist dies bei Vorerkrankungen wie Blutgefäßstörungen am Bein der Fall. Patienten mit hohem Risiko für wiederholte Wundrosen können von einer Langzeitgabe eines für sie geeigneten Antibiotikums profitieren. Diese Therapie soll zu einer niedrigeren Wiederholungsrate führen. Die Langzeittherapie kann dabei entweder in Tablettenform oder in Form von Spritzen im Abstand von mehreren Monaten erfolgen. Da die Patienten regelmäßig ein Antibiotikum einnehmen oder gespritzt bekommen, können die Wundrose-Erreger bereits sehr früh bekämpft werden und Schlimmeres kann verhindert werden.
Angesichts der Risiken, mit denen eine unbehandelte Wundrose einhergeht, tun die Patienten gut daran, ein Antibiotikum einzunehmen. Allerdings gibt es auch Betroffene, die eine homöopathische Therapie generell bevorzugen. Diese Patienten können Salben auf homöopathischer Basis während der Antibiotika-Einnahme unterstützend nutzen. Dies sollte allerdings immer in Rücksprache mit einem Arzt geschehen. Schließlich handelt es sich bei einem Erysipel um eine viel zu ernstzunehmende Krankheit, als dass eine Therapie komplett in Eigenregie ratsam wäre.
aktualisiert am 25.07.2019