Eine Wunde entsteht normalerweise durch äußere Faktoren, die Gewebe schädigen. Das kann eine Verletzung sein, aber auch eine Operation. Die Ursachen für die Entstehung von Wunden sind vielfältig. Unterschieden werden unter anderem Schnittwunden, Schürfwunden, Stichwunden, Schusswunden, Risswunden, Platzwunden, Quetschwunden, Verbrennungs- und Verätzungswunden und Amputationswunden. Es gibt verschiedene Formen der Wundbehandlung und der Wundheilung. Sie sind abhängig von der Art der Wunde. Vielen bekannt ist die Versorgung einer Wunde mit Hilfe einer Naht, Klammerpflastern oder Klammern. Anstatt eines Wundverschlusses kann in bestimmten Fällen eine sogenannte offene Wundbehandlung erforderlich sein.
Die offene Wundbehandlung zählt zur sogenannten sekundären Wundheilung. Sie bezeichnet eine Wundbehandlung ohne Verschluss der Wunde. Häufig wird sie für eine gewisse Zeit durchgeführt, bevor im Anschluss eine Naht erfolgen kann. Das gilt beispielsweise für Bisswunden oder Stichwunden und für mit Bakterien oder anderen Keimen infizierte Wunden. Die offene Wundbehandlung ermöglicht das regelmäßige Spülen und Reinigen der Wunde und das Abfließen von Eiter. Sie wird auch bei besonders ausgedehnten oder bei chronischen Wunden durchgeführt.
Bei der offenen Wundbehandlung wird die Wunde in der Phase der Heilung und nach den regelmäßigen Wundreinigungen immer wieder mit einer Wundauflage schützend abgedeckt. Dabei werden meist sogenannte hydroaktive (wasserregulierende) Produkte verwendet. Sie halten die Wunde feucht, nehmen überschüssiges Wundsekret auf und unterstützen die Wundheilung.
Unterschieden werden die primäre oder geschlossene und die sekundäre oder offene Wundheilung. Manche Wunden können gut mit einer primären Wundheilung ausheilen. Andere dürfen nicht direkt verschlossen werden, um Infektionen zu verhindern oder den Abfluss von Eiter zu ermöglichen. Einige Wunden wiederum müssen bis zum vollständigen Wundverschluss offen abheilen. Zu den Wunden, die nicht sofort oder gar nicht verschlossen werden (sekundäre Wundheilung), zählen:
Eine regelmäßige Reinigung und Spülung der Wunde muss in solchen Fällen möglich sein, um eine Infektion zu vermeiden. Bei schon bestehender Infektion ist es wichtig, dass vorhandener Eiter jederzeit abfließen kann. Das ist bei einer verschlossenen Wunde nicht möglich.
Bei der sekundären Wundheilung liegen die Wundränder voneinander entfernt. Die dadurch entstehende Lücke wird durch Bildung von sogenanntem Granulationsgewebe nach und nach aus der Tiefe her verschlossen. Das bedeutet aber, dass eine breite Narbe entsteht, die weniger belastbar ist als die Narben der primären Wundheilung. Außerdem sind die hierbei entstehenden Narben oft kosmetisch unschön. Die Dauer der sekundären Wundheilung ist länger als die der primären.
Eine primäre Wundheilung hingegen findet immer dort statt, wo sich die Wundränder berühren. So kann eine feine Narbe entstehen, die mit der Zeit verblasst und an Festigkeit gewinnt. Eine primäre Wundheilung findet bei kleineren, von selbst heilenden Wunden statt oder wenn die Wundränder durch eine chirurgische Naht, durch Klammern oder spezielle Pflaster aneinander angenähert werden.
Helios Klinik München Perlach – Wundbehandlung und lokale Wunddefektdeckung: https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/muenchen-perlach/unser-angebot/unsere-fachbereiche/unfallchirurgie/wundbehandlung-und-lokale-wunddefektdeckung/ (online, letzter Abruf: 06.09.2022)
Uniklinikum Gießen – Handlungsleitlinien für die Pflegemaßnahme „Wundversorgung“: https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_pfl/PDF/handl_Wundversorgung.pdf (online, letzter Abruf: 06.09.2022)
aktualisiert am 06.09.2022