Laser kommen für vielfältige Einsatzgebiete innerhalb wie außerhalb der Medizin in Frage. Dazu gehört auch die Wundheilung, die sich in bestimmten Fällen mit dem Laser verbessern lässt. Bei der Wundbehandlung finden vor allem zwei Arten von Lasertherapien Anwendung:
Die Niedrigenergie-Lasertherapie (LLLT) wirkt auf bestimmte Vorgänge in den beteiligten Zellen ein (Photobiomodulation). Dadurch wird die Wundheilung gefördert. In der Wundbehandlung wird die Niedrigenergie-Lasertherapie vor allem bei folgenden Beschwerdebildern eingesetzt:
Hingegen wird das Verfahren Laser Assisted Skin Healing (LASH) im Anschluss an Operationen durchgeführt, um die Narbenbildung zu verbessern. Der Effekt auf die Wundheilung wird durch eine Temperaturerhöhung erzielt. Besonders in der plastischen Chirurgie kann der Einsatz von LASH sinnvoll sein.
Die Behandlung von Wunden mit dem Niedrigenergie-Laser erfolgt in wiederholten Sitzungen, die jeweils ungefähr 15 Minuten dauern. Der Laser wird wird flächig auf die ganze Wunde ausgerichtet.
Vor der Laserbestrahlung ist eine sorgfältige Wundreinigung wichtig.
Die Behandlung mittels Laser Assisted Skin Healing erfolgt normalerweise direkt im Anschluss an die jeweilige Operation. Meist folgen weitere Behandlungssitzungen im Abstand von mehreren Wochen.
Für die Behandlung mit Niedrigenergie-Laser konnte mehrfach gezeigt werden, dass sie eine positive Auswirkung auf verschiedene Faktoren der Heilung haben kann. Beispielsweise können Schmerzen häufig deutlich reduziert werden. Dies wiederum hat eine Steigerung der Lebensqualität für die Betroffenen zur Folge. Weitere positive Effekte, die beobachtet wurden, sind die Reduzierung von Schwellungen und Ödemen (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe) und ein verringertes Infektionsrisiko. All diese Faktoren können den Wundverschluss fördern sowie die Heilungszeit verkürzen. Dass die Lasertherapie in der Wundbehandlung erfolgreicher ist als andere Therapiemaßnahmen, ist dadurch aber nicht bewiesen.
Für die Methode des Laser Assisted Skin Healing konnte ebenfalls in einigen Studien gezeigt werden, dass sie die Wundheilung fördert. Sie kann daher eingesetzt werden, um Narben im Anschluss an Operationen zu reduzieren. Es ist jedoch möglich, dass das Gewebe nicht auf die Behandlung anspricht oder sich nur eine geringfügige Wirkung einstellt. Außerdem sind Pigmentstörungen an der Hautstelle möglich.
Verboten ist die Anwendung der Niedrigenergie-Lasertherapie am Auge. Hier können bleibende Schäden mit massiven Einschränkungen der Sehfähigkeit entstehen. Ebenfalls nicht bestrahlt werden sollten die Fontanellen (die noch offenen Lücken des Schädelknochens) bei Babys, die Wachstumsfugen bei Kindern und Jugendlichen, die Lendenwirbelsäule oder der Unterbauch bei schwangeren Frauen und die Hoden bei Männern. Eine Bestrahlung der Schilddrüsenregion bei bekannten Schilddrüsenerkrankungen ist ebenfalls sorgfältig abzuwägen.
Sozialversicherung.at – Niedrigenergielaser in der Wundbehandlung: https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/load?contentid=10008.715028&version=1391184562 (online, letzter Abruf: 18.01.2023)
AWMF online – Lasertherapie der Haut: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-095l_S2k_Lasertherapie-der-Haut_2022-03.pdf (online, letzter Abruf: 18.01.2023)
Universitätsklinikum Gießen und Marburg – Handlungsleitlinien für die Pflegemaßnahme „Wundversorgung“: https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_pfl/PDF/handl_Wundversorgung.pdf (online, letzter Abruf: 18.01.2023)
Springer Link – Low-Level Laser Therapy (LLLT) in Wound Healing: https://link.springer.com/chapter/10.1007/15695_2017_89 (online, letzter Abruf: 18.01.2023)
PubMed.gov,
– Scar prevention using Laser-Assisted Skin Healing (LASH) in plastic surgery: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20108089/ (online, letzter Abruf: 18.01.2023)aktualisiert am 18.01.2023