Eine antiseptische Behandlung hat das Ziel, eine Wundinfektion und damit letztlich eine Sepsis (Blutvergiftung) zu verhindern oder zu bekämpfen. Dieses Ziel wird durch das Aufbringen antiseptischer Wirkstoffe auf die Wunde erreicht. Durch diese Mittel (Antiseptika) werden infektionsauslösende Keime wie Bakterien, Viren, Pilze oder Sporen abgetötet beziehungsweise zerstört oder in ihrem Wachstum gehemmt. Antiseptika wirken gegen verschiedene Keime gleichzeitig. Das bezeichnet man als breites Wirkspektrum der entsprechenden Substanzen. Antiseptika zählen zu den Desinfektionsmitteln.
Antiseptisch behandelt werden sollten alle Wunden, die entweder schon infiziert sind oder bei denen die Gefahr hoch ist, dass sie sich infizieren können. Bisswunden haben beispielsweise ein besonders hohes Infektionspotenzial, weil die Mundhöhle von Tieren und Menschen von zahlreichen Keimen besiedelt ist. Eine Infektion führt normalerweise zu den typischen Entzündungszeichen Schmerzen, Schwellung, Rötung und Überwärmung im betroffenen Gebiet. Auch Fieber kann ein Zeichen einer Infektion sein.
Von den zahlreichen Antiseptika, die in der Vergangenheit eingesetzt wurden, werden vor allem drei Wirkstoffe auch heute noch zur Vermeidung oder Behandlung von infizierten Wunden empfohlen:
Weitere Wirkstoffe, die seltener zur Anwendung kommen, sind Silber oder Alkohol. Da sich unter silberhaltigen Wundauflagen häufiger fester Schorf bildet, der dann wiederum zu Problemen bei der Wundheilung führen kann, werden diese nicht mehr empfohlen. Alkohol sollte nur dann zur Wunddesinfektion eingesetzt werden, wenn nichts anderes verfügbar ist. Er brennt stark in offenen Wunden und kann zu Gewebeschädigungen führen.
Wasserstoffperoxid oder quecksilberhaltige Verbindungen werden in der Wundversorgung nicht mehr angewendet.
Ein Mittel zur Verhinderung oder Behandlung von Wundinfektionen soll verschiedene Merkmale gleichzeitig erfüllen:
Antiseptika werden in Form von Sprays, Salben, Lösungen, Tupfern oder verschiedenen Verbandsmaterialien angeboten. Welche Darreichungsform für die Versorgung der jeweiligen Wunde sinnvoll und notwendig ist, entscheidet der behandelnde Arzt. Wie genau die Wundbehandlung erfolgen sollte, ist ebenfalls je nach Art und Zustand der Wunde unterschiedlich.
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, Johannes Timmer – Wundversorgung / Wundverbände Wundspülung und Wundantiseptika: https://www.bk-trier.de/media-bkt/docs/Bildung/Handouts-Wundmanagement/Basisseminar-Handouts/03_Wundspuelung-Wundantiseptika.pdf (online, letzter Abruf: 07.10.2022)
Rosenfluh, Dr. med. Annette Thommen – Antisepsis und Versorgung akuter Wunden: https://www.rosenfluh.ch/media/arsmedici-dossier/2006/04/Antisepsis-und-Versorgung-akuter-Wunden.pdf (online, letzter Abruf: 07.10.2022)
Uniklinikum Gießen – Handlungsleitlinien für die Pflegemaßnahme „Wundversorgung“: https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_pfl/PDF/handl_Wundversorgung.pdf (online, letzter Abruf: 07.10.2022)
aktualisiert am 07.10.2022