Zu den Formen des weißen Hautkrebses zählen
Weißer Hautkrebs tritt deutlich häufiger auf als schwarzer Hautkrebs. Frühzeitig erkannt und behandelt hat er eine gute Prognose. Die Formen des weißen oder hellen Hautkrebses sind oft nicht leicht zu erkennen. Manchmal sehen sie aus wie eine kleine Narbe oder es zeigt sich eine Wunde, die nicht heilt, sondern immer wieder aufbricht. Auch stark verhornende Hautstellen können auf weißen Hautkrebs hinweisen.
Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome der Haut bilden sich besonders an den sogenannten Sonnenterrassen des Körpers. Das sind Hautstellen, die immer wieder der Sonne ausgesetzt sind. Hierzu zählen vor allem das Gesicht, der Nasenrücken, die Ohren, die Kopfhaut, aber auch der Nacken, das Dekolleté oder die Handrücken.
Basalzellkarzinome können ein unterschiedliches Aussehen haben. Typische Anzeichen sind:
Das Plattenepithelkarzinom der Haut hat zwei Vorstufen: die aktinische Keratose und die Bowen-Krankheit. Bei der aktinischen Keratose bilden sich bräunliche oder rötlich gefärbte Hautveränderungen, die sich rau anfühlen oder Schuppen bilden. Die Bowen-Krankheit zeigt ähnliche Hautveränderungen wie die aktinische Keratose. Das Plattenepithelkarzinom selbst hat eine raue Oberfläche. Mit der Zeit bilden sich starke Verhornungen. Die Ränder sind oft nicht klar abgegrenzt. Mit zunehmendem Wachstum sehen Platenepithelkarzinome manchmal aus wie ein Blumenkohl. Auch Plattenepithelkarzinome können bluten oder jucken oder durch eine nicht abheilende, teils verkrustende Wundstelle auffallen.
Das seltene Merkelzellkarzinom hat eine halbkugelartige Form. Die Oberfläche fühlt sich glatt an. Die Färbung ist rot bis violett.
Da eine Hauptursache für die Entstehung von weißem Hautkrebs die über die Jahre aufgenommene Sonnen- beziehungsweise UV-Strahlung ist, ist weißer Hautkrebs eher eine Erkrankung des Alters. Basalzellkarzinome treten gehäuft bei Menschen ab 60 Jahren auf. Das Plattenepithelkarzinom und das Merkelzellkarzinom bilden sich oft erst ab dem 70. Lebensjahr.
Ein erfahrener Hautarzt erkennt die Arten des weißen Hautkrebses meist mit Hilfe eines Auflichtmikroskops (Dermatoskop). Um die Diagnose abzusichern und den genauen Hautkrebstyp festzulegen, wird eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) durchgeführt. In vielen Fällen wird dabei direkt der ganze Tumor herausgeschnitten. Das Gewebe wird unter dem Mikroskop untersucht.
Das Plattenepithelkarzinom und das Merkelzellkarzinom können in die Lymphknoten oder in andere Organe streuen (Metastasen bilden). Um einen Befall der Lymphknoten abzuklären, wird häufig eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Auch eine Lymphknotenentfernung zur mikroskopischen Untersuchung auf Krebszellen ist oft üblich. Zur Abklärung, ob der Tumor schon in entfernte Organe gestreut hat, kommen Computertomografie (CT) und Kernspintomografie (MRT) in Frage.
Für alle drei Formen des weißen Hautkrebses ist die Entfernung des Tumors die Therapie der Wahl. Ziel ist es, möglichst alle Krebszellen zu entfernen.
Das Basalzellkarzinom bildet in der Regel keine Metastasen. Deshalb ist oft keine weitere Therapie erforderlich. Um das Risiko für Rückfälle (Rezidive) zu vermindern, folgt manchmal eine Bestrahlung des Operationsgebietes. Das Plattenepithelkarzinom der Haut kann streuen. Dies kommt eher selten vor, weil es sehr langsam wächst. Das Merkelzellkarzinom ist ein schnell wachsender, aggressiver Tumor, der rasch Metastasen bildet. Wenn Lymphknoten oder andere Organe befallen sind, wird häufig eine Bestrahlung durchgeführt. Zusätzliche Therapien, die angewendet werden können, sind Immuntherapie, zielgerichtete Therapie und Chemotherapie. Bei einer Immuntherapie unterstützen bestimmte Medikamente das Immunsystem dabei, Krebszellen gezielt zu zerstören. Die Medikamente einer zielgerichteten Therapie bewirken eine Verlangsamung des Tumorwachstums. Eine Chemotherapie kommt bei Hautkrebs nur zum Einsatz, wenn andere Therapieformen nicht wirken oder nicht möglich sind.
Das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom sind sehr gut heilbar, wenn sie früh erkannt und behandelt werden. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate (verglichen mit der Gesamtbevölkerung) liegt dann bei 95 bis 100 Prozent. Das Merkelzellkarzinom hat eine schlechtere Prognose.
Je nach Stadium der Erkrankung sinkt die Lebenserwartung enorm. Im Stadium 4 (Stadium, in dem Metastasen vorhanden sind) leben bei einem Merkelzellkarzinom beispielsweise nach fünf Jahren nur noch 17 Prozent der Betroffenen.
Es ist also entscheidend wichtig, weißen Hautkrebs durch regelmäßige Selbstuntersuchungen und die konsequente Teilnahme an Hautkrebs-Screenings frühzeitig zu entdecken und zu behandeln.
Gesundheitsinformation – Wie lässt sich weißer Hautkrebs erkennen?: https://www.gesundheitsinformation.de/wie-laesst-sich-weisser-hautkrebs-erkennen.html (online, letzter Abruf: 16.12.2021)
Pflege.de, Ramona Rühl – Symptome, Vorstufe, Stadien & Behandlung: https://www.pflege.de/krankheiten/krebs/hautkrebs/weisser-hautkrebs/ (online, letzter Abruf: 16.12.2021)
Healthline, Ana Gotter – Basal Cell Carcinoma: https://www.healthline.com/health/basal-cell-carcinoma (online, letzter Abruf: 16.12.2021)
Healthline – Squamous Cell Cancer: https://www.healthline.com/health/squamous-cell-skin-cancer (online, letzter Abruf: 16.12.2021)
Onko Internetportal – Das Merkelzellkarzinom: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/merkelzellkarzinom-seltener-hautkrebs.html (online, letzter Abruf: 16.12.2021)
aktualisiert am 16.12.2021