Stimmungsschwankungen sind nicht nur unangenehm, sie können sich auch auf die Gesundheit niederschlagen, denn die emotionale Stabilität ist wichtig für den Organismus. Gerade in den Wechseljahren haben viele Frauen mit schwankender Stimmung und mit depressiven Phasen zu kämpfen. Frauen können einiges tun, um die Phase der hormonellen Umstellung besser zu meistern. Zu den Möglichkeiten, der wechselhaften und gedrückten Stimmung entgegenzusteuern, gehören Maßnahmen wie
Hormone sind Stoffe im Körper, die dafür sorgen, dass die Organsysteme zusammen funktionieren. Entsteht ein Ungleichgewicht, kann der Betroffene an Körper und Seele erkranken oder zumindest unter Beeinträchtigungen leiden. In den Wechseljahren ändert sich der Hormonhaushalt deutlich, vor allem nimmt der Östrogenspiegel ab. Etwa ein Drittel der Frauen erlebt psychische Belastungsphasen während der Wechseljahre. Die Folgen sind:
Als besonders schlimm empfinden die betroffenen Frauen das Auf und Ab der Gefühle. Die Freude am Freitag auf eine Feier am Samstag kann am Tag der Veranstaltung schon wieder vorbei sein. Stattdessen haben einige Frauen das Bedürfnis, sich von allem zurückzuziehen. Belastend sind aber auch Ängste, die ebenfalls durch die Hormonschwankungen ausgelöst werden. Eine solche Angst kann plötzlich auftreten und das Bewältigen von gewohnten Aufgaben deutlich erschweren. Besonders häufig treten solche Ereignisse in stressigen Situationen auf. So kann die Autobahnfahrt bei Nässe und Dunkelheit auch für erfahrene Autofahrerinnen zu einem Albtraum werden, auch wenn sie eine solche Aufgabe bislang ohne große Anstrengung leisten könnten. Problematisch daran ist, dass die Erinnerung an Ängste und Verstimmungen bleiben. Wer erleben muss, dass er sich nicht mehr auf seine Gefühlswelt verlassen kann, wird verunsichert. Das kann wiederum neue psychische Probleme verursachen. Für die Frau gilt es, sich aus einem solchen Teufelskreis möglichst selbst zu befreien. Das erfordert einen zusätzlichen Kraftakt, dennoch sind die Chancen gut, dass sich die Gefühlswelt stabilisiert.
Die Zeit der Wechseljahre ist für viele Frauen eine Phase des Rückblicks. Dazu gehören Fragen zu Erfolgen und Misserfolgen, aber auch zu erreichten Zielen. Es ist aber auch die Zeit, in der so manch lang gehegter Plan umgesetzt werden kann. Dazu ist es notwendig, die Grenzen der Belastbarkeit zu erkennen und Auszeiten zu schaffen. Sport und gesunde Ernährung sind nun besonders wichtig. Entspannungsverfahren können ebenso dazu beitragen, die innere Balance zu finden. Frauen, die es schaffen, sich auf die veränderten Bedingungen in den Wechseljahren einzulassen, verbessern langfristig auch ihre psychische Verfassung.
Nehmen die psychischen Beeinträchtigungen allerdings überhand, sollten sich Frauen nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen. Mit einer medikamentösen Behandlung, die auch vorübergehend sein kann, fällt es vielen leichter, sich wieder in den Alltag einzufinden. Außerdem ermöglicht eine Behandlung, Kraft zu schöpfen und das Leben anzupassen. Das gilt vor allem für Frauen, für die solche seelischen Ausnahmezustände eine völlig neue Erfahrung sind.
Neben Medikamenten aus der Schulmedizin stehen den Frauen Behandlungsansätze aus der Naturheilkunde zur Verfügung. Bewährt haben sich die pflanzlichen Wirkstoffe Traubensilberkerze und Johanniskraut, welches die Stimmung bessern kann. Bei Nervosität und Ruhelosigkeit können Baldrian oder Passionsblume helfen. Taubnessel oder Alant können der Frau wieder mehr Energie verschaffen.
Da auch die körperlichen Symptome, wie vor allem Hitzewallungen, die Psyche belasten, empfiehlt es sich, sie ebenfalls sanft zu therapieren. Hier können verschiedene hilfreiche Maßnahmen und Mittel zum Einsatz kommen. Kneipp-Kuren haben sich beispielsweise bei Kreislaufproblemen, Schwitzen und Herzrasen bewährt.
Viele Frauen, die in früheren Jahren sportlich aktiv waren, nutzen den Impuls der Wechseljahre und steigen wieder ein. Immer mehr Vereine unterstützen diesen Trend und bieten Kurse für Rückkehrerinnen an. Wer jetzt erst beginnt, hat ebenfalls viele Möglichkeiten. Dazu ist es nicht nötig, sich gleich für einen Sport zu entscheiden. Es ist legitim, sich verschiedene Sportarten näher anzusehen, am Probetraining teilzunehmen und auch wieder auszusteigen, wenn es es nicht passt. Der Sport soll Spaß machen, zu den körperlichen Möglichkeiten passen und die Gesundheit stabilisieren.
Für Sportanfängerinnen sind Ausdauersportarten besser geeignet, da das Verletzungsrisiko oft geringer ist und der gesamte Körper gleichmäßig trainiert wird. Der nicht trainierte Körper braucht zudem Zeit für den Aufbau. Muskeln und Knochen müssen sich an die verstärkte Belastung anpassen, und das in einer Lebensphase, in der die Regenerationsfähigkeit nachlässt. Frauen, die regelmäßig zwei- bis dreimal pro Woche trainieren, werden nach und nach eine deutliche Verbesserung feststellen. Die Bewegungen fallen leichter, die Kondition verbessert sich und der Kreislauf wird stabiler. Wer sich dann auch in schlechten seelischen Phasen aufrafft, erfährt, dass sich die psychische Verfassung durch den Sport deutlich verbessert. Sehr geeignet sind Nordic Walking, Laufen, Radfahren, Schwimmen, Reiten, Rudern und ergänzend leichtes Krafttraining im Fitnessstudio. Aber auch moderne Sportarten wie Zumba begeistern immer mehr Frauen.
Nicht jede Frau kann oder will sich für Sport begeistern. Gründe können Zeitmangel sein, aber auch körperliche Einschränkungen. Für diese Frauen empfehlen sich einerseits mehr Bewegungsformen für das Alltagsleben wie Treppengänge statt Aufzugfahrten oder Erledigungen mit dem Fahrrad statt dem Auto, andererseits Aktivitäten wie Wanderungen. Ausflüge in Wälder eignen sich besonders. Wandervereine freuen sich über Zuwachs von denen, die sich bei den Ausflügen Gesellschaft wünschen. Auch hier zeigt sich nach wenigen Wochen, dass sich Laune und Kondition verbessern. Wanderungen lassen sich optimal mit anderen naturbelassenen Hobbys verbinden. Der Vorteil solcher Ausflüge in die Natur ist, dass sie das Auge schulen, die Atmung beruhigen und letztendlich eine beruhigende Wirkung mit meditativem Charakter ausüben.
Frisches Obst und Gemüse heben die Stimmung. Auf Dauer zahlt sich eine gesunde und ausgewogene Ernährung aus. Der Teller soll zudem gerade in den Wechseljahren das Auge erfreuen. Ein Blick in die Kräuterküche zeigt, dass es viele frische Alternativen zu trockenen Gewürzmischungen gibt, wie z. B. der Rosmarin. Es lohnt sich, sich die Zeit für die Zubereitung für gesunde Speisen zu nehmen.
Dennoch sollten Frauen mit starken Symptomen einen Arzt aufsuchen und abklären, ob tatsächlich die Wechseljahre der Grund sind oder ob eine unerkannte Erkrankung vorliegt. Diese kann vom Arzt behandelt werden und in vielen Fällen gehen die Beschwerden dann wieder zurück.
Bei starken Wechseljahresbeschwerden kann mitunter eine Hormontherapie in Betracht kommen. Sie kann Stimmungsschwankungen bessern, wirkt aber nicht gegen eine ausgeprägte Depression. In bestimmten Fällen kann der Arzt Antidepressiva verschreiben. Für einige Frauen kann zudem eine Behandlung durch einen Psychotherapeuten hilfreich sein.
aktualisiert am 24.03.2023