Während sich die meisten Menschen bewusst sind, dass Frauen die Wechseljahre durchleben, wird von Wechseljahresbeschwerden bei Männern weniger oft berichtet. Wie bei der Frau kommt es im männlichen Körper zu hormonellen Veränderungen, welche altersabhängig sind. Wenn sich der gesamte Hormonhaushalt verändert, bleibt diese Umstellung nicht ohne Symptome. Daher werden viele Männer von deutlich spürbaren Wechseljahresbeschwerden mehr oder minder stark geplagt. Schätzungsweise 10 Prozent der Männer sind von solchen Beschwerden betroffen, die auch als Andropause (als Entsprechung zur weiblichen Menopause) oder Klimakterium virile bezeichnet werden. Mit welchen Anzeichen und Auswirkungen die Veränderung des männlichen Hormonstoffwechsels einhergeht, wird nachfolgend beschrieben.
Im Vergleich zum Auftreten der Wechseljahre bei der Frau gestalten sich die Symptome der Hormonumstellung beim Mann eher undeutlich. Die Symptome treten teilweise so allmählich auf, dass viele Männer diese kaum zuordnen können. Daher sehen einige Ärzte den Begriff Wechseljahre skeptisch, da diese bei Frauen stärker ausgeprägt sind und sich innerhalb kürzerer Zeit entwickeln.
Folgende Symptome sind für die Wechseljahre beim Mann typisch:
Dass Männer eine Midlife-Crisis durchleben können, leuchtet den meisten Menschen ein. Diese kann eine der frühen Auswirkungen der Wechseljahre beim Mann sein, die häufig ab 40 Jahren auftritt. Die betroffenen Männer fangen an, nach dem Sinn in ihrem Leben zu suchen und kommen auf den Gedanken, den Zenit ihres Lebens hinter sich zu haben. Gewissermaßen scheinen die betroffenen Herren zu spüren, dass sich im Organismus einiges verändert. Die für die Midlife-Crisis typischen Depressionen und das Grübeln und negative Denken gehören zu den der Auswirkungen der Wechseljahre beim Mann. Wer das weiß, kann mit den zu erwartenden Stimmungsschwankungen besser umgehen, da es zumindest eine logische Erklärung für diesen Gemütszustand gibt.
Wie bereits angesprochen, ist die Hormonumstellung bei Männern für die aufgeführten Wechseljahresbeschwerden verantwortlich. Im Laufe eines Männerlebens nimmt der Testosteronspiegel nach und nach ab. Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon des Mannes. Wenn der Blutspiegel an Testosteron absinkt, bedeutet dies in der Konsequenz einen Energie- sowie Lustverlust.
Weil sie weniger Energie haben, nehmen viele der betroffenen Männer an Gewicht zu. Damit gehen weitere Risiken einher bis hin zu schweren und gefährlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Dabei nimmt der Testosteronwert eines Mannes nicht erst in seinen Vierzigern ab. Vielmehr erreichen die meisten Männer ihren Testosteronhöhepunkt im Alter von 17 oder 18 Jahren. Ab 20 sinkt der Testosteronspiegel bereits nach und nach ab. Anfänglich gestaltet sich der jährliche Rückgang mit circa ein bis zwei Prozent so gering, dass dies kaum auffällt. Insgesamt befindet sich der Spiegel weiterhin auf einem recht hohen Niveau. Ein kritisches Niveau, welches mit den angesprochenen Symptomen einhergeht, wird erst ab circa 40 erreicht.
Dies ist der Zeitpunkt, an dem die Männer Wechseljahresbeschwerden mitunter als solche wahrnehmen, auch wenn die Hormonumstellung in ihrem Körper dank des kontinuierlich abnehmenden Testosterons schon länger voranschreitet. Wer mit seinem Körper nicht vernünftig umgeht, muss unter Umständen damit rechnen, dass sich Wechseljahresbeschwerden schon in den Dreißigern bemerkbar machen.
Ob jedoch alle Beschwerden durch den sinkenden Testosteronspiegel entstehen oder vieles eher psychologisch zu begründen ist, ist unklar. Zudem sind ärztliche Untersuchungen erforderlich, um abzuklären, ob nicht doch eine andere Erkrankung hinter den Symptomen steckt (beispielsweise eine Leber- oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung).
Die Lebensführung der Herren wirkt sich auf ihren Testosteronspiegel und das Wohlbefinden aus. Wer als Mann auf die Gesundheit Wert legt, kann die Menge an Testosteron im eigenen Körper positiv beeinflussen. Folgende Tipps sind zu beherzigen:
In sehr seltenen Fällen ist eine Hormonersatztherapie angezeigt, um die Beschwerden zu bessern.
aktualisiert am 14.03.2022