Haarausfall gehört zu den Wechseljahresbeschwerden, die viele Frauen stark belasten. Doch nicht nur das Haar leidet. Viele Damen haben mit einer unreinen Haut zu kämpfen. Als ob die anhaltenden Hitzewallungen und Gemütsschwankungen nicht unangenehm genug wären, müssen sich die Frauen auch noch mit diesen äußeren Zeichen der Wechseljahre herumschlagen. Während der Zustand der Haut sich meist mit verschiedenen Pflegemaßnahmen und Hausmitteln wieder bessern lässt, ist bei einem vermehrten Haarverlust eine Untersuchung beim Arzt sinnvoll.
Die Hormonumstellung, die im Körper der Frau stattfindet, macht sich am Hautbild bemerkbar. Während der Wechseljahre sinkt der Östrogenspiegel ab, so dass die Haut deutlich trockener wird und zunehmend an Elastizität verliert. Unreinheiten sind an der Tagesordnung und selbst Frauen, die sonst keine Pickel hatten, können sich nun mit diesem Problem konfrontiert sehen. Da das Geschlechtshormon Östrogen im Körper der Frauen für die Herstellung von Kollagen mitverantwortlich ist, welches zu der Geschmeidigkeit der Haut entscheidend beiträgt, sind Hautprobleme die logische Folge.
Wenn weniger Östrogen produziert wird, kommt es zu einem Kollagenabbau im Körper. Das bedeutet, dass die zuvor vorhandene Spannkraft der Haut nicht mehr im gleichen Maße wie vor den Wechseljahren gegeben ist. Vielmehr wird die Haut immer faltiger und verliert merklich an Feuchtigkeit. Gleichzeitig können die Frauen während ihrer Wechseljahre von einem verhältnismäßigen Überschuss männlicher Hormone, den sogenannten Androgenen, betroffen sein. Dies fördert eine verstärkte Talgproduktion. Wenn sich dieser Talg staut, kommt es zu unschönen Pickeln und Mitessern, denn verstopfte Talgdrüsen sind ein gefundenes Fressen für Bakterien. Eine Entzündungsreaktion in Form von Pickeln wird daher begünstigt.
Während der Wechseljahre werden nicht alle Frauen gleichermaßen stark von Akne heimgesucht. Das liegt daran, dass sich diese Faktoren ebenso auf das Hautbild der Damen auswirken:
Wer sein Hautbild während der Wechseljahre verbessern will, sollte weitere Risikofaktoren wie zu viel Süßes und übermäßigen Stress daher meiden.
Die folgenden Tipps haben sich in der Praxis ebenfalls bewährt:
Einer Hauttrockenheit lässt sich mit den folgenden Maßnahmen entgegenwirken:
Rund 30 Prozent alle Frauen sind in den Wechseljahren von der Problematik betroffen, dass ihnen Haare ausgehen. Dieser Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben. Einige Frauen bekommen beispielsweise einen Haarausfall, der erblich bedingt ist und dem typischen Haarausfall bei Männern entspricht (androgenetische Alopezie). Bei dieser Art des Haarausfalls ist oftmals ein bestimmtes Muster erkennbar. Die Haare im Bereich des Scheitels sind besonders betroffen. Dort schimmert die Kopfhaut immer mehr durch. Die Seiten- und Stirnpartie können ebenso vom Haarausfall heimgesucht werden.
Eine andere Ursache von Haarausfall hängt jedoch eng mit den Wechseljahren zusammen. Der medizinische Fachausdruck für diese Art von Haarausfall lautet telogenes Effluvium. Das dünner werdende Haar hängt mit dem Hormonhaushalt zusammen, wobei auch die genetische Veranlagung beteiligt ist. Zum einen befinden sich im Körper einer Frau während der Wechseljahre relativ zu den weiblichen Sexualhormonen mehr männliche Hormone. Zum anderen gibt es Frauen, die empfindlich auf genau diese Hormone reagieren. Dies kann sich durch den Ausfall von Haaren bemerkbar machen. Während die Haarwurzeln verkümmern und die Haarfollikel gehäuft in der Ruhephase sind, entwickelt sich zunehmend schütteres Haar. Dabei ist der Haarausfall oft diffus über den ganzen Kopf verteilt.
Weitere Einflussfaktoren wie Stress, Probleme mit der Schilddrüse, Medikamente, Eisenmangel oder strenge Diäten können ebenfalls einen Haarausfall bedingen.
Der Verlauf eines Haarausfalls während der Wechseljahre ist häufig chronisch. Das soll bedeuten, dass die betroffenen Haarwurzeln nicht mehr fähig sind, neue Haare zu produzieren. Die kahlen Stellen, die so entstehen, bleiben auf Dauer. Der bereits sichtbar vorangeschrittene Haarausfall lässt sich nicht rückgängig machen. Allerdings stellt sich ein chronischer Verlauf meist nur dann ein, wenn die Frauen bereits erblich vorbelastet sind. Das telogene Effluvium führt normalerweise nicht zu einem dauerhaften Haarverlust.
Um abzuklären, welche Ursache der Haarausfall während der Wechseljahre hat, konsultieren Betroffene frühzeitig einen fachkundigen Arzt. Nur so lässt sich die Art und Ursache des Haarverlusts finden und eine passende Therapie wählen. Zum einen werden die Kopfhaut und die ausgefallenen Haare selbst untersucht (Trichogramm), zum anderen wird bei einer Blutuntersuchung nach auffälligen Werten für Hormone und andere Parameter gesucht. Die Behandlung sollte so früh wie möglich erfolgen, damit es zu möglichst wenig kahlen Stellen kommt, die bei einem erblich bedingten Haarausfall später ohne eine Haartransplantation nicht mehr behandelt werden können. Mit verschiedenen Mitteln zum Auftragen oder auch Medikamenten zum Einnehmen lässt sich der Haarausfall je nach Ursache aufhalten. Sollte eine andere Erkrankung die Ursache für den Haarverlust darstellen, dann wird diese gezielt behandelt.
aktualisiert am 09.01.2019