Zeigen sich ab dem 40. Lebensjahr Abweichungen von der gewohnten Regelblutung, sind die meisten Frauen sicher, dass es sich um die Wechseljahre handelt. Wann sie anfangen und wie lange sie dauern, ist allerdings unterschiedlich.
Die Wechseljahre verlaufen in Phasen und selbst innerhalb dieser Phasen kommt es immer wieder zu Schwankungen des Zyklus. Diese Abweichungen von der gewohnten Normalität können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Die Wechseljahre beginnen schleichend, etwa um das 40. Lebensjahr, und sind zumeist um das 65. Lebensjahr endgültig abgeschlossen. Der Zeitpunkt der letzten Monatsblutung tritt bei vielen Frauen mit Anfang 50 ein. Die Gesamtdauer der Wechseljahre bei einer Frau liegt meist bei 10 bis 15 Jahren.
In den Wechseljahren (Klimakterium) durchlaufen die Frauen die Phasen:
Die Phasen können unterschiedlich lange andauern und in ihrer Ausprägung von Frau zu Frau stark voneinander abweichen.
Die Prämenopause ist die erste Phase der Wechseljahre. Sie beginnt um das 40. Lebensjahr mit Anomalien des Zyklus. Das bedeutet, dass die Periode mal stärker und mal schwächer sein kann. Auch bei der Dauer der Menstruation gibt es Schwankungen. So kann die Blutung nach wenigen Stunden wieder beendet sein oder über eine Woche anhalten. Außerdem sind Schmierblutungen möglich, die die blutungsfreie Zeit damit verkürzen.
Manche Frauen bekommen schon weit früher die ersten wechseljahresbedingten Veränderungen, in extremen Fällen mit Anfang 30. Treten die Wechseljahre vor einem Alter von 40 Jahren auf, sprechen Mediziner von einem Climacterium praecox (vorzeitiges Klimakterium). Im umgekehrten Fall gibt es einzelne Frauen, bei denen es erst deutlich nach dem 50. Lebensjahr zu den ersten Zeichen der Wechseljahre kommt.
Grund für die Veränderungen zu Beginn des Klimakteriums ist die nachlassende Produktion der Hormone Progesteron und Östrogen. Während der Prämenopause reifen somit weniger Eizellen heran, sodass es nicht in jedem Zyklus zu einem Eisprung kommt. Dennoch ist eine Schwangerschaft in dieser Phase möglich, weshalb eine Verhütung nicht vernachlässigt werden darf. Typische Symptome in der Prämenopause sind:
Etwa 30 Prozent der Frauen müssen sich während der Wechseljahre in ärztliche Behandlung begeben, weil die Symptome die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Über Beschwerden klagen Frauen durchschnittlich mehr als sieben Jahre lang, wobei auch dies stark variieren kann. Je später die Symptome eintreten, desto kürzer dauern sie im Allgemeinen an.
Die Perimenopause beschreibt die Phase von etwa ein bis zwei Jahren vor und nach der Menopause. Sie wird auch als der eigentliche Wechsel bezeichnet. Die meisten Frauen sind in dieser Phase zwischen 48 und 55 Jahren alt. Allerdings zeigen sich Unterschiede bei der Herkunft. Frauen in Südeuropa erleben diese Zeit statistisch ein Jahr früher als Frauen in nördlicheren Gegenden Europas. Aber auch die Lebensweise kann eine Rolle spielen. Frauen, die stark rauchen, erleben diese Phase beispielsweise im Durchschnitt zwei Jahre früher. Solange hin und wieder Blutungen einsetzen, besteht weiterhin die Möglichkeit einer Schwangerschaft.
Die Menopause lässt sich nur rückblickend bestimmen, denn sie ist die letzte Monatsblutung. Die Frauen sind im Durchschnitt 52 Jahre alt. Da die Blutung auch nach Monaten wieder einsetzen kann, spricht der Arzt von der Menopause erst, wenn die letzte Blutung mindestens 12 Monate zurückliegt und nicht damit zu rechnen ist, dass sie noch einmal einsetzt. Damit ist die Menopause als ein Zeitpunkt und keine Phase im eigentlichen Sinn anzusehen.
Mit der Menopause sind die Wechseljahre noch nicht abgeschlossen. Die Postmenopause folgt auf die Perimenopause und dauert bis etwa zum 60. oder 65. Lebensjahr an. Auch wenn die Blutungen nicht mehr auftreten, sind weiterhin Beschwerden möglich. Dazu gehören auch Erkrankungen, die behandlungsbedürftig sind, wie der Bluthochdruck und die Osteoporose. Leichtere, aber ebenfalls belastende Begleiterscheinungen sind Probleme mit trockenen Schleimhäuten, was das Risiko von schmerzhaften Rissen erhöht. Der Gynäkologe verschreibt hormonhaltige Salben, die für Linderung sorgen. Die Lebensphase nach der Postmenopause wird als Senium bezeichnet.
Gegen leichte bis mittelmäßig ausgeprägte Symptome gibt es unter anderem geeignete Mittel aus der Pflanzenheilkunde. Die Einnahme von pflanzlichen Hormonen wird allerdings strittig diskutiert. Dennoch bietet die Pflanzenwelt eine Reihe von Wirkstoffen, die in der Lage sind, die Symptome zu lindern. Darüber hinaus empfehlen sich Wechselbäder gegen Hitzewallungen und Ausdauersport.
Für den Einstieg in ein den Wechseljahren angepasstes Leben eignen sich Kuren. Betroffenen Frauen mit stärkeren Symptomen ist anzuraten, sich Zeit für Pausen zu nehmen, da sich die Beschwerden bei Stress deutlich verstärken können. Kraftlosigkeit und Überforderung können darüber hinaus das Risiko einer depressiven Verstimmung noch verstärken. In solchen Fällen ist der Gynäkologe der richtige Ansprechpartner, der in besonders schwierigen Phasen unterstützend medikamentös eingreifen kann. Auf Dauer empfiehlt es sich, sich der veränderten Belastbarkeit zu stellen und das Leben möglichst anzupassen.
aktualisiert am 29.01.2021