Hitzewallungen, Schlafstörungen und Gemütsschwankungen gehören zu den gängigen Wechseljahresbeschwerden, die vielen Frauen ein Begriff sein werden. Hinzu kann ein unangenehmes Brustspannen kommen. Warum schmerzt die Brust während der Wechseljahre, inwiefern sollten die Betroffenen zum Arzt gehen und was kann man selbst gegen das Gefühl tun?
Schmerzen in der Brust werden in der Fachsprache als Mastodynie oder als Mastalgie bezeichnet. Dabei bezeichnet Mastalgie eher Schmerzen der Brust unabhängig vom Monatszyklus, wie es in den Wechseljahren normalerweise der Fall ist. Neben dem Brustspannen sind andere Arten von Brustschmerzen während der Wechseljahre möglich. Tatsächlich ist das potenzielle Schmerzspektrum breit gefächert. Die folgenden Symptome können auftreten:
Diese Störungen können einseitig oder beidseitig in den Brüsten der Frau auftreten.
Diese verschiedenartigen Brustschmerzen lassen sich oft nicht eindeutig auf eine Ursache zurückführen. Bei vielen betroffenen Frauen entstehen die Schmerzen aufgrund der geringeren Bildung und Ausschüttung der weiblichen Geschlechtshormone im Körper der Frau. Östrogen und Progesteron sind von großer Bedeutung. Die Hormonproduktion wird vom Organismus in den Wechseljahren heruntergefahren, damit die Frau das Ende ihrer Fruchtbarkeit erreicht. Auf diesen Hormonmangel, welcher sich nach und nach aufbaut, reagiert der Körper mit den typischen Wechseljahresbeschwerden. Dabei ist auch das gestörte Gleichgewicht zwischen den Hormonen relevant. Einige Mediziner sprechen von einer Östrogen-Dominanz. Sie vermuten, dass die Beschwerden zustande kommen, weil die Östrogenproduktion langsamer abnimmt als die Produktion von Progesteron.
Die Veränderungen im Hormonsystem wirken sich auf das Gewebe der Brüste aus, welches sich entsprechend verändert. Das Drüsengewebe geht zurück, wobei sich knotige Stellen oder mit Flüssigkeit gefüllte Kammern (Zysten) bilden können. Wassereinlagerungen (Ödeme) verstärken das Spannungsgefühl in den Brüsten.
Die normalerweise gutartigen Veränderungen sind in vielen Fällen für die verschiedenen Arten der Brustschmerzen während der Wechseljahre verantwortlich. Wenngleich es sich meist um gutartige (benigne) Knötchen handelt, ist eine Untersuchung durch den Arzt zu empfehlen, um bösartige (maligne) Ursachen ausschließen zu können. Ohnehin sollten Frauen sich beim Gynäkologen untersuchen lassen, wenn sie an vorher nicht vorhandenen Brustschmerzen leiden oder weitere Auffälligkeiten wie neu entwickelte Knoten, eingezogene Haut oder Nässen an der Brustwarze bestehen.
Einige Frauen, die hormonhaltige Medikamente gegen Wechseljahresbeschwerden einnehmen, haben zudem als Nebenwirkung dieser Mittel Brustschmerzen. In diesem Fall kann der Frauenarzt testen, ob die Dosis möglicherweise zu hoch ist und reduziert werden kann.
Wer aktiv gegen den Brustschmerz während der Wechseljahre angehen will, kann zu diesem Zweck auf pflanzliche Mittel zurückgreifen. In der Apotheke sind verschiedene Präparate mit Mönchspfeffer erhältlich. Die speziellen Wirkstoffe der Pflanze imitieren die Wirkung von Dopamin im Körper. Gleichzeitig senken die Abgabe des Hormons Prolaktin aus der Hirnanhangdrüse, was in der Folge auch zu einer vermehrten Bildung von Progesteron führt. Der Schmerz und das unangenehme Gefühl in der Brust gehen allmählich zurück. Dies kann jedoch mehrere Wochen dauern. Die Präparate mit Mönchspfeffer müssen demnach über einen langen Zeitraum eingenommen werden, bevor sich eine Besserung der Beschwerden einstellt.
Kühle Quarkwickel helfen vielen Frauen, Schmerzen und Spannungsgefühle zu lindern. Dazu gibt man eine Schicht Quark auf ein Tuch und bringt es auf die Brust auf. Eine sanfte Brustmassage unter der Zugabe von ein wenig Lavendelöl ist eine weitere Möglichkeit, wie die Frauen gegen ihre Brustschmerzen vorgehen können.
Noch dazu ist es in dieser Zeit des Lebens einer Frau wichtig, dass sie einen BH in der korrekten Größe trägt. Denn ein zu enger, zu stramm sitzender BH würde die Brüste der Frau sonst nur unnötig beanspruchen und könnte die Schmerzen sogar verstärken. Rauchen und der Konsum von Kaffee sind zu meiden, da diese Brustschmerzen begünstigen.
Sofern sehr starke Brustschmerzen auftreten, ist eine medizinische Hormontherapie in Rücksprache mit dem zuständigen Arzt denkbar.
aktualisiert am 19.04.2018