Unschöne Wucherungen an den Händen, Fingern, Zehen, Fußsohlen oder gar im Gesicht beeinträchtigen das Lebensgefühl erheblich. Ein infektionsbedingtes Ärgernis dieser Art stellen Warzen dar. Warzen werden überwiegend von Humanen Papillomaviren verursacht. Durch Kontakt- und Schmierinfektionen übertragen sich die Viren sehr schnell, wenn die Haut minimal verletzt und damit „durchlässig“ ist. Sind die körpereigenen Abwehrkräfte nicht stark genug, gedeihen Warzen oft an gut sichtbarer Stelle.
Beinahe schon zu den Hausmitteln zählen diverse Warzen-Pflaster, die in der Apotheke oder auch im Online-Handel erhältlich sind. Das Wirk-Prinzip beruht auf der Tatsache, dass Warzen keine Säuren mögen. Auf den Pflastern befindet sich eine Beschichtung mit einem Wirkstoff, dessen Hauptbestandteil Salicylsäure, Milchsäure oder Monochloressigsäure ist.
Diese Substanzen wirken unterschiedlich stark. Es ist daher ratsam, die Umgebung des Pflasters oder die Haut zwischen mehreren Pflastern zum Schutz mit Pflegecreme zu behandeln. Die Struktur der Warze sollte unter dem Pflaster aufweichen, denn der Wirkstoff dringt in die Haut ein. Dabei werden die vom Warzen-Wachstum befallenen Hautschichten systematisch abgetragen und „abgeschält“. Gesunde Haut wächst nach. Je nach Empfindlichkeit des Patienten kann dieser Schälprozess durchaus wehtun.
Wichtig ist zu wissen, dass das HPV (das Papilloma-Virus) selbst nicht bekämpft wird. Lediglich die entstellenden Hautwucherungen müssen dem Pflaster weichen. Mehrfache Anwendung bewirkt jedoch, dass sich die virus-befallenen Zellen nach und nach auf diese Weise abtragen lassen.
Das Pflaster sollte größer sein als die befallene Hautstelle und kann entsprechend zugeschnitten werden. Die Haut muss vor dem Aufkleben sauber, fettfrei und trocken sein.
Im besten Fall nimmt eine Pflaster-Behandlung einer Warze drei Tage in Anspruch. Meist müssen die Pflaster länger und öfter angewendet werden. Damit das Pflaster auch mindestens drei Tage lang zuverlässig am vorgesehenen Fleck kleben bleibt, helfen zusätzliche normale Wundpflasterstreifen oder auch Bandagen. Wasser gilt es dabei zu meiden, denn feuchte Warzenpflaster verlieren ihre Wirksamkeit.
Nach Entfernen des Pflasters bleibt ein blasser, weicher Hautfleck oder weißes, aufgeweichtes Gewebe. Dieses muss dann schrittweise über mehrere Tage hinweg vorsichtig mechanisch abgefeilt oder abgetragen werden. Auf diese Weise lässt sich zumindest das ästhetische Problem von Warzen an gut sichtbaren Stellen beseitigen. Arme, Hände, Zehen sind wieder vorzeigbar. Ähnlich wirken auch handelsübliche Tinkturen gegen Warzen.
Doch Vorsicht ist geboten: Was ein Betroffener freudestrahlend weiterempfiehlt, muss bei einem anderen Menschen nicht helfen. Zuweilen genügen die Pflaster nicht. Manche Tinkturen können zu starken Hautverätzungen und Schmerzen führen. Einige Warzen gehen sehr tief durch mehrere Hautschichten und widersetzen sich hartnäckig. Sitzen sie beispielsweise an der Fußsohle, an Zehenballen oder Fersen und verursachen sie beim Gehen Schmerzen und Scheuerstellen, ist ein Arztbesuch mit entsprechender Behandlung die bessere Alternative als ein Selbstversuch.
Wer sich vor schmerzhaften Eingriffen beim Arzt fürchtet, sollte sich die verschiedenen, möglichen Behandlungsformen vorab gründlich erklären lassen und dann gemeinsam die erfolgversprechendste Methode wählen. Eines aber ist unnötig: Sich wegen einer Warze zu schämen und sich über längere Zeit damit zu quälen.
aktualisiert am 01.09.2016