Warzen - seien es gewöhnliche Haut- oder Fußsohlen-Warzen (medizinisch Verrucae), Dellwarzen oder Genitalwarzen - gehen fast ausnahmslos auf eine Virusinfektion zurück. Die beste Vorbeugung besteht darin, eine solche Infektion zu verhindern.
Von den weit verbreiteten Humanen Papillomaviren (HPV) sind über 120 Varianten bekannt. Die meisten sind harmlos, übertragen sich aber leicht durch Schmierinfektion oder Hautkontakt. Ein intaktes Immunsystem verhindert sowohl die Ausbreitung von Viren als auch einen Ausbruch der betreffenden Erkrankung. Bei Kleinkindern ist die körpereigene Immunabwehr noch schwach entwickelt - sie sind besonders gefährdet von einer HPV-Infektion. Gewöhnliche Hautwarzen bilden sich überwiegend bei Kindern vom Kleinkind- bis zum Schulalter. Kinder lutschen häufig am Daumen, kauen an den Nägeln oder zupfen an Nagelhäutchen: Angegriffene oder „offene“ Haut aber ist eine Eintrittspforte für die HP-Viren.
Einige Arten des HPV (zum Beispiel die Feigwarzen) werden durch Geschlechtsverkehr oder bei der Geburt von Mutter zu Kind weitergegeben. Wer an Genitalwarzen leidet, gefährdet seine Sexualpartner. Feigwarzen oder Kondylome sind ein Hinweis auf eine parallele Infektion mit HPV der Hochrisikogruppe. Dieser Typus kann nachweislich Gebärmutterhals-, Vaginal- oder andere Formen von Schleimhautkrebs auslösen. Zudem kann von Kondylomen befallenes Gewebe mit der Zeit ebenfalls Krebszellen bilden. Genitalwarzen überwiegen bei der jüngeren, sexuell aktiven Bevölkerung zwischen 14 und 25 Jahren.
Dellwarzen gehen auf eine Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus, einem Vertreter der Pocken-Viren zurück. Auch sie sind harmlos, doch ebenfalls über Kontakt- und Schmierinfektion hochansteckend. Dellwarzen befallen mehrheitlich Kinder mit Neurodermitis: Die angegriffene Haut und ein schlechtes Immunsystem begünstigen die Infektion.
Warzen bilden sich im Regelfall im Lauf von einigen Wochen oder Monaten spontan wieder zurück. Gleichwohl sind sie für viele Menschen ein ästhetisches Problem. Werden sie nicht beseitigt, birgt jeder direkte oder indirekte Kontakt mit Betroffenen das Risiko einer Weiterverbreitung.
Verschiedene Maßnahmen und Verhaltensweisen dienen der Prophylaxe gegenüber der Entstehung von Warzen. Vor allem bei Kindern sollte darauf geachtet werden.
Eltern sollten auf eine Erziehung zu Hygiene achten und beispielsweise zum regelmäßigen Händewaschen mit Seife anhalten. Durch eine Desinfektion und Reinigung von Spiel- und Malsachen, die von vielen Kindern benutzt werden, kann die Übertragung verhindert werden.
In Schwimmbädern, Duschen, Sportstätten, Umkleideräumen sollten immer Bade- oder Sportschuhe getragen werden. Fremde Handtücher und Wäsche gilt es zu meiden. Die HP-Viren überleben eine Maschinenwäsche von über 50 Grad Celsius allerdings nicht. Textilien sind daher nach dem Waschen wieder hygienisch unbedenklich.
Eine Ansteckung mit Viren, die Genitalwarzen hervorrufen, erfolgt überwiegend über ungeschützten Geschlechtsverkehr. Kondome bieten dennoch keine vollkommene Sicherheit, denn reiner Hautkontakt genügt für eine Virenübertragung. Wer bereits an Kondylomen leidet, sollte diese behandeln und abheilen lassen. Auch im Anschluss gebietet es die Fairness, Sexualpartner über das bestehende Risiko einer Infektion aufzuklären.
aktualisiert am 02.09.2016