Schleimhautwarzen werden durch unterschiedliche Typen von Viren aus der Gruppe der HPV (Humane Papilloma-Viren) ausgelöst. Sie können nicht nur etwa an den Genitalien oder am After, sondern auch im Mund und Rachen vorkommen. Dort werden sie im Allgemeinen als Papillome bezeichnet. Menschen, die eine oder mehrere Warzen in ihrem Mund feststellen, wird dringend empfohlen, sich bei einem Arzt vorzustellen. Eine Entfernung der Warzen im Mundraum ist durch chirurgische Methoden wie Herausschneiden (Exzision), Laser oder Kältebehandlung möglich. Die Behandlung sollte nur vom Arzt durchgeführt werden.
Hintergrundwissen: Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Humane Papilloma Viren an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt sein können. HPV wird auch häufig in der Mundhöhle nachgewiesen. Studien legen nahe, dass HPB in der Mundhöhle in Zusammenhang mit der Entstehung von Mundhöhlenkrebs steht.
Im Mundraum kommen folgende Warzen (Papillome) vor, die durch das HPV ausgelöst werden:
Feigwarzen (Kondylome, Condyloma acuminata) finden sich normalerweise im Genitalbereich oder im After. Sie werden unter anderem durch Geschlechtsverkehr übertragen. Doch es sind auch andere Übertragungswege möglich. Schon die Benutzung eines gemeinsamen Handtuchs kann die Viren von einem Menschen zum anderen befördern. Feigwarzen sitzen oft auf einem Stiel und treten oft in größerer Anzahl auf.
Feigwarzen im Mundraum sind mit HPV 2, 6 und 11 assoziert. Diese Läsionen finden sich am häufigsten an der Lippenschleimhaut, am weichen Gaumen und am Zungenbändchen.
Die vulgäre Warze ist die häufigste HPV assozierte Warze der Haut. Sie kann aber auch in der Mundhöhle auftreten. Diese Veränderung ist mit HPV 2 und 4 assoziiert.
Vulgäre Warzen sind von Feigwarzen im Mundraum nicht sicher zu unterscheiden. Die vulgären Warzen treten oftmals bei Kindern auf. Sie stehen im Mund meist einzeln, sitzen oft flach auf und können sich auf verschiedenen Bereichen befinden (Wangenschleimhaut, Zunge, Gaumen, Lippen).
Ist eine große Anzahl von kleinen hellen Schleimhautwarzen vorhanden, spricht man auch von einer oralen Papillomatose.
Die fokale, epitheliale Hyperplasie ist eine seltene Erkrankung. Sie ist assoziiert mit HPV 13 und 32. Die Heck-Krankheit betrifft oft Kinder. Sie kommt seltener bei Europäern vor. Sie ist häufiger verbreitet bei Indianern, Südamerikanern und Asiaten. Am häufigsten tritt sie an der Wangenschleimhaut vor (etwa 65% der Patienten). Sie kann aber auch an der Schleimhautseite der Unterlippen, an den Mundwinkel und in seltenen Fällen auch am Mundboden oder am Gaumen auftreten.
Die Erkrankung zeigt sich durch das Auftreten vieler kleiner Warzen. Sie können über Monate bis Jahre bestehen. In vielen Fällen bilden sie sich von alleine zurück und bedürfen keiner Behandlung.
Von Schleimhautwarzen zu unterscheiden sind zudem andere mögliche Wucherungen im Mund- und Rachenraum. Dazu gehören gutartige Tumore wie Fibrom und Reizpapillom und bösartige Tumore wie Plattenepithelkarzinom und Sarkom. Dies ist ein weiterer Grund, bei einer Knötchenbildung im Mund einen Arzt aufzusuchen.
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Die Operation zur Entfernung geschieht unter örtlicher Betäubung. In einigen Fällen (kleine Kinder, schwer erreichbare Warzen) kann eine Vollnarkose für den Eingriff notwendig sein.
Als herkömmliche chirurgische Methoden eignen sich die operative Abtragungmittel
Das abgetragene Material wird einer feingeweblichen (histologischen) Untersuchung beim Pathologen zugeführt. Dieser beurteilt, ob es sich tatsächlich um eine virusbedingte Warze oder um einen anderen Befund handelt.
Mit einem Laser (CO2-Laser) können die Schleimhautwarzen ebenfalls abgetragen werden.
Auch eine Vereisung (Kryotherapie) ist bei Schleimhautwarzen möglich. Diese sollte vom Arzt vorgenommen werden und nicht mit einem Stift oder Spray zu Hause. Bei der Kryobehandlung gehen die behandelten Zellen zugrunde. Nach meist mehreren Sitzungen ist die Warze damit beseitigt.
Ein weiteres Verfahren ist die örtliche Behandlung der Schleimhautwarzen mit Vitamin-A-Säure. Diese ist im Mund nur sehr großflächig ausgebreiteten Warzenbefunden vorbehalten.
Partner des Erkrankten sollten möglichst ebenfalls vom Arzt untersucht beziehungsweise behandelt werden. Das Risiko einer wiederholten Infektion mit den Papilloma-Viren lässt sich damit eindämmen.
aktualisiert am 29.01.2020