Warzen an oder in der Nase können ein kosmetisches Problem darstellen. Sie können aber auch Schmerzen und Unbehagen verursachen, je nach Lage und Beschaffenheit. Normalerweise wird eine Entfernung der Warzen in der Nase angestrebt. Der Dermatologe wird die Behandlung je nach Lage der Wucherung mit virenhemmenden Medikamenten, mit Hilfe von Laser, Elektro-Kauterisation (Gewebezerstörung) oder mit rein chirurgischen Mitteln durchführen. Dazu zählt die Entfernung mit einer Kürette (chirurgischem Löffel) oder einer Schlinge. Auch eine Vereisung (Kryotherapie) kann durchgeführt werden, um die Warzen zu beseitigen. Bei diesen Behandlungen muss eine örtliche Betäubung erfolgen, da der Eingriff oder die Behandlung ansonsten zu unangenehm und schmerzhaft ist.
Eine Nachbehandlung und Nachkontrolle sind bei jeder Art von Behandlung wichtig, um sicherzustellen, dass nicht neue Warzen aus verbliebenen von den Viren befallenen Hautzellen entstehen. Das entfernte Gewebe wird zudem mikroskopisch im Labor untersucht, um die Art der Wucherung festzustellen.
Einige Arten der Humanen Papilloma-Viren, insbesondere die Typen 6 und 11, verursachen Warzen im Bereich der Schleimhäute, auch als Condyloma acuminata oder Feigwarzen bekannt. Sie finden sich nahe an oder in Körperöffnungen wie Vagina und Darmausgang, am Penis, aber auch am Auge, im Mund und Rachenraum und innerhalb der Nase. Zwar zählen die HPV 6 und 11 zu den sexuell übertragbaren Viren, verbreiten sich in seltenen Fällen jedoch wie alle anderen HPV über Schmierinfektion und in diesem speziellen Fall auch beim Geburtsvorgang von der Mutter auf das Baby.
Eine weitere Möglichkeit für Warzen an oder gar in der Nase sind Verrucae filiformes - Pinselwarzen. Sie werden von anderen Arten des Humanen Papilloma-Virus und ausschließlich über Schmierinfektion übertragen. Sie sind ebenfalls unschön, aber weniger aggressiv und störend als Kondylome. Pinselwarzen sind eine besondere Form der gewöhnlichen Warzen (Verrucae vulgares).
Normale Papilloma-Viren können zudem über Nasebohren in das Naseninnere übertragen werden, beispielsweise wenn sich ein Patient mit Warzen am Finger in der Nase bohrt.
Siedeln sich solche Viren in den oberen Atemwegen an, ergeben sich mehrere Probleme: Die Wucherungen (hier Papillome genannt) können die Atmung beeinträchtigen, drücken, jucken und schmerzen. In diesen Fällen ist es sinnlos, sich auf die Gutartigkeit der Gewebeveränderungen zu verlassen und zu hoffen, dass sie von selbst abheilen. In seltenen Fällen können sich bösartige Tumore aus einem Papillom in der Nase entwickeln (wenn es sich um die spezielle Form des invertierten Papilloms handelt). Überdies sind sichtbare Warzen im Gesichtsbereich unschön und beeinträchtigen das Selbstvertrauen und Lebensgefühl der Betroffenen sehr stark.
Schon bei geringfügigem Druck und Verletzungen verbreitet sich das Virus weiter auf benachbarte Hautzellen, bis auch diese befallen sind - ein weiterer guter Grund, beispielsweise eine Warze in der Nase vom Hautarzt gründlich untersuchen und entfernen zu lassen. An unzugänglicher Stelle und auf der empfindlichen Nasenschleimhaut sitzend, ist eine Selbstbehandlung nicht zielführend.
Abhängig davon, ob die Warze in der Nase Beschwerden verursacht oder nicht, wird ihre Entfernung oft als rein kosmetischer Eingriff bewertet und von der Krankenkasse nicht finanziert.
aktualisiert am 26.05.2020