Kinder bis etwa zum 12. Lebensjahr leiden häufiger als Erwachsene unter Warzen. Überwiegend sind dies Verrucae vulgares oder plantares, die sich mit Vorliebe an den Händen, Füßen beziehungsweise Fußsohlen oder gar im Gesicht ansiedeln. Der Hauptgrund ist ein noch nicht voll ausgebildetes Immunsystem. Das Infektionsrisiko für eine Ansteckung mit einem der über 100 Humanen Papilloma-Viren (HPV) droht insbesondere ab dem Kindergartenalter. Erst ab dem 12. Lebensjahr sinkt dieses Risiko wieder.
Die Viren sind hochgradig ansteckend und nutzen jede Gelegenheit, in die obersten Hautschichten einzudringen, sei es durch direkten Kontakt oder per Schmierinfektion über Gegenstände. Auf ähnlichem Wege entstehen Dellwarzen, die vor allem Kinder mit Neurodermitis befallen.
Kinder kratzen sich öfter und ungenierter als Erwachsene. Sie tragen auch häufiger kleine Schnittwunden oder Kratzer beim Spielen davon. Dadurch steigen die Chancen einer Infektion. Durch Kratzen übertragen sich die Viren entweder von einer Körperstelle auf eine andere oder von Kind zu Kind. Selbst minimal verletzte, aufgekratzte Haut öffnet dem Virus Tür und Tor. Auch im Schwimmbad, über gemeinsam benutzte Spielsachen, Malstifte oder Handtücher übertragen sich die HP-Viren. Bis nach einer Ansteckung tatsächlich Warzen entstehen, können Wochen und Monate verstreichen.
Vom Kindergartenalter bis etwa 12 Jahren leiden über 30 Prozent aller Kinder einmal an Dorn- oder anderen oberflächlichen Hautwarzen. Häufig werden sie auch von den Kindern selbst als unangenehm und abstoßend empfunden. Schüchternheit bei Betroffenen oder Hänseleien durch andere Kinder wirken belastend. Gelegentlich kommen Kinder auf den Einfall, die Warzen selbst durch Kratzen oder Drücken zu entfernen. Dabei verletzen sie die Haut noch weiter und Entzündungen drohen. Das hohe Infektionsrisiko und die psychische Belastung sind zwei gute Gründe, um Warzen bei Kindern schnell und konsequent zu behandeln.
Erstes Anzeichen einer erfolgten Infektion ist die Bildung einer runden Wucherung von ein bis zehn Millimetern Durchmesser. Die Oberhautschicht verhärtet sich zunächst, fühlt sich rau an und bekommt eine ungleichmäßige Oberfläche. Die Farbe ist heller als die Umgebungshaut, kann aber auch bräunlich oder grau ausfallen.
Zwar heilen Warzen in vielen Fällen von spontan ab, doch dies kann Jahre dauern. Bis dahin können sich die Viren fleißig weiter vermehren und verbreiten.
In der Apotheke und im Online-Versand sind Warzenpflaster und wirksame Tinkturen erhältlich. Diese enthalten Säuren, die die Virus befallenen Hautzellen abschälen oder zerstören. Leider wirkt nicht jedes Mittel bei jedem Menschen gleich. Weil die Haut nach der Behandlung juckt, brennt, sticht oder sich Blasen bilden, ist der Abheilungsprozess der Warzen nicht immer angenehm.
Manche Mittel eignen sich gut für kleinere Kinder unter vier Jahren, beispielsweise der Wirkstoff Ameisensäure. Übliche Inhaltsstoffe sind Milch- oder Salicylsäure. Tinkturen mit Mono-oder Trichloressigsäure wirken scharf und ihre Anwendung empfiehlt sich mehr für die Haut Erwachsener. Hier sollten sich Eltern beim Arzt oder in der Apotheke gründlich beraten lassen.
Auch Vereisung hat sich bewährt: Ein Kältespray oder eine Kältetinktur auf der befallenen Haut lässt die infizierten Zellen samt dem beherbergten Virus absterben.
Sollten diese Behandlungsmethoden fehlschlagen, helfen Haut- oder Kinderarzt weiter.
Häufig ist es sinnvoll, nach einer Warzenentfernung mit Säure oder Kälte die betreffenden Hautstellen mit einem Mittel gegen Viren zu behandeln.
Vorbeugung ist angezeigt, weil Kinder vom Hort- bis zum Schulalter ständig einer Infektionsgefahr mit dem Humanen Papillomavirus ausgesetzt sind:
aktualisiert am 11.05.2023