Warzen an Händen, Füßen oder gar im Gesicht kommen vor allem bei Kindern häufig vor. Sie sind an sich harmlos, doch leider nicht nur ein kosmetisches Ärgernis. Verursacher der verschiedenen Arten von Warzen (Verrucae) sind Humane Papillomaviren (HP-Viren). Seltener lösen Viren aus der Familie der Pockenerreger Dellwarzen aus. Beide Arten von Viren befallen Hautzellen und siedeln sich in diesen an. Durch Kratzen oder bloßes Berühren übertragen sich die Erreger sehr schnell von einem Hautareal zum anderen oder von einer Person zur anderen. Zudem haben Warzen die unangenehme Eigenschaft, sich flächig auszubreiten oder zu wachsen.
Kinder im Kindergarten- oder Schulalter sind häufig der Gefahr einer Schmier- oder Kontaktinfektion ausgesetzt: Die Viren überleben auf Buchumschlägen, Handtüchern, Spielsachen, Malstiften, auf den Bodenbelägen oder auf Sitzbänken in Schwimmbädern oder in öffentlich zugänglichen Duschen. Um Kindern Scham und Hänseleien zu ersparen und um eine Weiterverbreitung der Viren zu stoppen, sollte Warzen rasch und konsequent der Kampf angesagt werden. Auch Erwachsene leiden oft unter den hartnäckigen Wucherungen mit dem hohen Stör- und Ekel-Faktor.
Doch eine Selbstbehandlung ist möglich. Neben Warzentinkturen und -pflastern aus der Apotheke bringt eine ganze Reihe von Hausmitteln oft schnell und unkompliziert Erfolge.
Thuja-Extern-Tinktur wird aus einer Zedernart gewonnen, als Thuja occidentalis oder Lebensbaum bekannt. Ausschlaggebend für die Wirkung gegen Warzen sind die Monoterpene, vor allem Thujon. Sie sind auch die Hauptbestandteile der von der Pflanze produzierten ätherischen Öle. Thujon ist toxisch (giftig), in stark verdünnter, homöopathisch verabreichter Form entfaltet es heilende Eigenschaften.
Bemerkenswert ist, dass diese Essenz sowohl gegen gewöhnliche „Verrucae“ als auch gegen die besonders hartnäckigen Feig- oder Genitalwarzen angewendet werden kann. Mehrmals täglich wird die befallene Haut mit der Tinktur betupft. Wenige Tropfen in einem Glas Wasser eingenommen scheinen die Therapie zu unterstützen. Die Hautzellen der Warzen trocknen aus und können anschließend vorsichtig entfernt werden. Wird zu viel von der Tinktur verwendet, treten Hautirritationen, Rötungen oder Brennen auf. In diesen Fällen gilt es, weniger Tinktur oder verdünnte Tinktur anzuwenden. Vorsicht ist auch bei der Verwendung auf der dünnen, empfindlichen Haut im Genital- oder Analbereich geboten.
Rizinusöl auf Warzen getupft, hilft in vielen Fällen, die unschönen Wucherungen zu beseitigen. Erfolge werden auch von einer Mischung aus Rizinusöl und Backpulver als „Warzensalbe“ berichtet.
Gleich ob es oberflächliche oder tief in der Haut sitzende Warzen sind: Einer Behandlung mit Teebaumöl sind sie meist nicht gewachsen. Vermutlich sind auch hier die Terpene, Bestandteile der ätherischen Öle, verantwortlich für eine antivirale Wirkung. Eine Heilung kann recht schnell erfolgen, wenn das Öl konsequent mehrmals täglich auf die befallene Haut aufgetragen wird. Allergische Reaktionen sind möglich – dann sollten Betroffene eine andere Behandlung wählen.
Geduldige Anwendung erfordert das alte Hausmittel Natur-Kreide gegen Warzen. Die Kreide wird mehrmals täglich auf die Warzen aufgetragen und mit einem Pflaster festgehalten. Wichtig ist, mit der Behandlung frühzeitig zu beginnen. Das Heilungsprinzip besteht in der Austrocknung: Die Papilloma-Viren mögen eine feuchte Umgebung und feuchte Haut und ganz bestimmte äußere Bedingungen. Diese entzieht ihnen die Kreide. Echte Natur- oder Heilkreide hat einen basischen pH-Wert und besteht überwiegend aus Kalziumkarbonat, Magnesium-, Silizium, Aluminium- und Eisenverbindungen. Dazu gesellen sich noch Anteile von Schwefel und Phosphor.
Bienen produzieren Propolis und verwenden es, um ihre Behausung samt Brut keimfrei gegen äußere Einflüsse abzuschotten. Dieses „Kunstharz“ enthält Inhaltsstoffe, die Pilze, Viren und Bakterien an der Ausbreitung hindern. Eine Tinktur aus Propolis fördert die Heilung von Wunden und enthält, wie Warzenpflaster, Salizylsäure. Diese führt zu einem Absterben und Abschälen der von Warzen befallenen Haut. Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide.
Auch bei Kleinkindern ist dieses Mittel gegen Warzen ohne Probleme verwendbar. Ein Nebenwirkungsrisiko besteht lediglich bei Menschen, die auf Pollen allergisch reagieren.
Schöllkraut enthält Substanzen, die das Humane Papillomavirus am Gedeihen hindern. Seit alter Zeit ist das Gewächs daher als Heilmittel (Chelidonii herba) unter anderem gegen Warzen bekannt. Die gelb blühende hellgrüne Pflanze wächst gern im Schatten in der Nähe von Gebäuden. Pflückt man sie, tritt gelblicher Saft aus den Stängeln aus. Dieser kann direkt auf Warzen aufgetragen werden. In der Apotheke sind Schöllkraut-Tinktur oder -Tee erhältlich. Ein starker Tee kann ebenso auf die befallene Haut getupft werden wie die Tinktur. Die Warzen sollten innerhalb weniger Tage oder Wochen vollständig abheilen.
Frischer Knoblauch, in Scheiben geschnitten und mehrmals täglich auf dem von Warzen betroffenen Hautareal mit Pflaster festgehalten, bringt häufig gute Erfolge. Auch Knoblauch enthält antibakterielle und antivirale Wirkstoffe. Für seinen typischen strengen Geruch sind ätherische Öle zuständig. Die Wirkstoffkombination macht dem Humanen Papillmavirus das Leben schwer. Des Weiteren können Zwiebeln angewendet werden.
Die homöopathisch verdünnte Salpetersäure (Acidum nitricum) gilt als probates Mittel gegen Warzen, aber auch gegen Entzündungen und Geschwüre. Auch tiefe, schmerzhafte Dornwarzen beispielsweise sprechen gut auf die Behandlung an. Die empfohlene Dosis sind dreimal täglich je fünf Globuli oder die entsprechende Anzahl Tropfen.
In einigen Foren finden sich Erfahrungsberichte über eine erfolgreiche Warzenbehandlung mit Bananenschale, dem weißen Saft aus Löwenzahnstängeln, Zitronensaft, Essig oder einer Essig-Salz-Mischung. Insbesondere wenn Warzen noch nicht allzu „alt“ und verhärtet sind und nicht zu tief gehen, kann diese Art der Behandlung funktionieren: Das Haut-Milieu verändert sich und wird zu „sauer“ - eine Atmosphäre, in der die HP-Viren nicht gedeihen können. Weitere mögliche Mittel zur äußerlichen Anwendung sind Aloe vera und Kartoffeln.
Verfärben sich Warzen schwarz, ist dies ein Signal dafür, dass die befallenen Hautzellen absterben und die Warze schließlich „abfällt“. Auch ein Schälen der Hautschichten ist möglich. In diesen Fällen kann die vertrocknete Haut mit einer Feile aus Pappe oder einer Nagelschere vorsichtig abgetragen werden.
Gemeinsam ist allen Hausmitteln, dass sie für wenige Cent erhältlich oder in jedem Haushalt vorhanden sind. Die übrigen Tinkturen oder Tees sind für Beträge zwischen 5 und 20 Euro in der Apotheke erhältlich. Hausmittel helfen in einigen Fällen sehr gut, manchmal bleibt der Erfolg aus. In diesen Fällen ist eine medizinische Behandlung sinnvoll. Teilweise handelt es sich um Mittel aus der alternativen Heilkunde, deren Wirksamkeit durch Erfahrung, aber nicht durch wissenschaftliche Bestätigung bekannt ist.
Bei Zweifeln über den Ursprung einer Hautwaucherung oder bei schmerzhaften Entzündungen steht selbstverständlich ein Arztbesuch an. Die Anwendung von Laser, Verätzung oder Kältebehandlung, wie der Arzt sie durchführt, werden im Anschluss mit antiviralen Medikamenten ergänzt. Das senkt das Risiko einer Neu- oder Wiederinfektion mit dem HP-Virus.
Ergänzend zu jeder Art von Warzenbehandlung ist eine Stärkung der Immunabwehr sinnvoll: Ein starker eigener Immunschutz hindert Viren daran, sich im Organismus auszubreiten und ihre schädliche Wirkung zu entfalten.
aktualisiert am 01.08.2024