Eine Warze entsteht aufgrund einer Infektion mit bestimmten Viren (humane Papilloma-Viren). Es kommt zu hartnäckigen Knötchen auf der Haut, die meist verhornt sind. Die Warzen führen normalerweise weder zu Schmerzen noch zu einem Juckreiz. Dennoch sind sie für Betroffene oft stark störend.
Vor allem wenn Betroffene an den Warzen kratzen, knibbeln oder herumschneiden, kann manchmal eine Zweitinfektion (Superinfektion) entstehen. Bei den Erregern, die zusätzlich eindringen, handelt es sich dann zumeist um Bakterien. Typische Bakterien, die solche Sekundärinfektionen an der Haut verursachen, sind Staphylokokken und Streptokokken. Selten handelt es sich um eine Sekundärinfektion mit krankmachenden Pilzen.
Doch nicht nur wegen der Gefahr einer Entzündung sollten Betroffene nicht eigenmächtig an den Warzen kratzen oder sie anderweitig eröffnen. Die Flüssigkeit innerhalb der Warzen enthält die auslösenden Viren, die sich auf angrenzende oder andere Hautstellen ausbreiten. Dort können sie weitere Infektionen und damit die Bildung von noch mehr Warzen auslösen. Zudem können die Viren auf andere Menschen übergehen.
Eine Warze mit einer Entzündung durch eine bakterielle Superinfektion zeigt neben dem ursprünglichen Warzenbefund eine Rötung, Wärmebildung und Schwellung. Infizierte Warzen können auch schmerzhaft sein und manchmal bluten. Bei einer Infektion durch Bakterien kann Eiter vorhanden sein. Eiterhaltige Warzen sind hochinfektiös und verbreiten sich leicht auf andere Menschen oder Körperstellen. Blasen oder Pusteln können ebenfalls auftreten. Bei einer solchen Hautentzündung muss es sich nicht unbedingt ursprünglich um eine Warze handeln. Verschiedene Hautbefunde können zuerst als eine vermeintliche Warze oder wie ein Knötchen erscheinen und dann zu einer entzündeten Stelle werden.
Dellwarzen sind eine besondere Art von warzenähnlichen Veränderungen der Haut. Sie werden durch ganz andere Viren verursacht als die gewöhnlichen Warzen oder als andere Warzenarten wie die Feigwarzen. Dellwarzen können zum einen ebenfalls von einer Superinfektion mit Bakterien betroffen sein, wenn sie eröffnet sind. Zum anderen kommt es manchmal aufgrund der Dellwarze zu einer Entzündungsreaktion des Organismus. Die häufige Folge davon ist ein Verschwinden der Dellwarze innerhalb kurzer Zeit. Dies kündigt sich durch eine rötliche Verfärbung der Dellwarze an. Eine Superinfektion mit Bakterien dehnt sich im Gegensatz zur entzündeten und abheilenden Dellwarze auf das umgebende Gewebe aus und führt dort zu einer Rötung und zu Schmerzen.
Bei den Zeichen einer Entzündung an der Haut sollten sich Betroffene bei einem Arzt vorstellen, um einer Verschlimmerung entgegenzuwirken. Im Extremfall dehnt sich eine Infektion weit im Gewebe aus und kann gefährlich werden oder es kommt zu einer Blutvergiftung (Sepsis), bei der die Entzündung sich über den Blutkreislauf verbreitet. Der Arzt wird bei einer bakteriellen Infektion an der Haut Antibiotika zur Einnahme oder zur örtlichen Behandlung verschreiben. Bestimmte Desinfektionsmittel können ebenfalls hilfreich sein. Gegebenenfalls sind bei der Entzündung an der Warze weitere Behandlungsmaßnahmen erforderlich wie beispielsweise das Eröffnen einer Eiterhöhle (Abszess), damit die Entzündung abheilen kann.
JRSM. Adel Tavakkolizadeh, MRCS and Bo Povlsen, MD PhD - A serious complication of topical wart treatment on the hand: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1079356/ (online, letzter Aufruf: 15.10.2019)
aktualisiert am 15.10.2019