Dornwarzen werden wie die meisten anderen Warzen von Vertretern des Humanen Papillomvirus (HPV) ausgelöst. Sie bilden sich an den Fußsohlen. Die medizinische Bezeichnung lautet Verruca plantaris, umgangssprachlich auch als Plantarwarze, Stechwarze oder Sohlenwarze bekannt.
Für gewöhnlich sind Hautwarzen harmlos und heilen nach einiger Zeit meist von selbst ab. Darauf verlassen sollten sich Betroffene nicht, denn im Gegensatz zu anderen Warzen-Varianten reichen die Dornwarzen bis tief in die unteren Hautschichten. Sitzen sie dabei an Ferse oder Zehenballen, verursachen sie unweigerlich Beschwerden. Schon der Name „Dornwarze“ weist darauf hin, dass die Verrucae plantares in die Tiefe wachsen. Weil der Fuß das Körpergewicht trägt, tagsüber meist in Schuhen steckt und sich dabei in Bewegung befindet, leiden einige Patienten unter extremen Schmerzen. Die Warze bildet verhornte Auswüchse nach innen, die für mächtigen Druck sorgen und bei Dauerbelastung sogar zu Entzündungen führen.
Ein weiteres Argument dafür, Dornwarzen zeitnah zu entfernen, ist die hohe Infektionsgefahr: Bildet sich erst eine Warze, besteht das Risiko, dass die Viren sich auf weitere Hautareale ausbreiten und dort zu weiteren Warzen führen.
Schmierinfektionen mit warzen-auslösenden Viren lauern in Sporthallen oder -duschen, Saunen, Schwimmbädern, Umkleidekabinen, kurz, überall da, wo Menschen barfuß gehen. Schon winzige Hautverletzungen bieten den Viren Angriffsfläche. Wer an Fußsohlen- oder anderen Hautwarzen leidet, trägt unwillentlich zur Weiterverbreitung des HPV bei.
Ein Versuch mit Thuja-Extrakt oder Thuja-Extern-Tinktur kann sich lohnen. Die enthaltenen Monoterpene, Anteile der ätherischen Öle aus der Pflanze, wirken entzündungshemmend. Zusätzlich scheinen sie das Wachstum und die Verbreitung der Viren in den Hautzellen zu hemmen. Gewissenhaftes, mehrmals tägliches Betupfen mit der Tinktur sollte innerhalb etwa einer Woche eine erste Wirkung zeigen und die Dornwarze schrumpfen lassen.
Ebenfalls erfolgreich ist vielen Patienten eine Behandlung mit Teebaumöl. Die Wirkung ist ähnlich der der Thuja-Tinktur. Doch hier reagieren einige Personen mit Allergien oder Ekzemen.
In der Apotheke und per Rezept vom Arzt erhältlich sind mehrere Arten von Warzenpflastern oder Warzentinktur für die Keratolyse, die „Hautabtragung“. Die Wirkstoffe enthalten Salicylsäure, Milch- oder Trichloressigsäure. Diese Methode erfordert bei Plantarwarzen Geduld, Vorsicht und ein striktes Einhalten der Packungsanweisungen. Die von der Warze erzeugte, tiefgehende Hornhaut am oder im Fuß muss vorsichtig und schrittweise mechanisch mit einer Schere oder Feile abgetragen werden. Schmerzhafte Verätzungen am Umgebungsgewebe sind möglich.
Ebenfalls nicht ganz ungefährlich ist die Kryotherapie oder Vereisung bei Dornwarzen, wenn Patienten sie zu Hause durchführen. Wer hier unvorsichtig vorgeht, muss mit schmerzhaften Narben oder gar Nervenschädigungen im Fuß rechnen. Dafür ist die Methode in vielen Fällen auch bei Dornwarzen erfolgreich. Flüssiger Stickstoff auf der Warze lässt das Gewebe absterben. Eine Blase entsteht unmittelbar unter der Warze. Diese hebt sich an und fällt ab. Je nach Tiefe der Dornwarze sind oft mehrere Behandlungen notwendig. Wie intensiv und oft behandelt werden muss, ohne das Umgebungsgewebe zu schädigen, entscheidet am besten der Arzt.
Beim Arzt kann eine Vereisung ebenfalls stattfinden. Sie kann unter professionellen Bedingungen durchgeführt werden und die Kältesonden erreichen eine wesentlich niedrigere Temperatur als bei den Präparaten für zu Hause.
Eine schnelle, aber schmerzhafte Lösung ist die operative Entfernung der Dornwarze mit Skalpell oder „chirurgischem Löffel“. Der Eingriff hinterlässt eine Wunde, die eine ganze Weile zum Abheilen benötigt. Eine parallele Behandlung mit Virostatika (Mitteln gegen Viren) im Umgebungsgewebe ist in diesem Fall notwendig, sonst bilden sich im Umfeld des Eingriffs häufig neue Warzen.
Zur Verfügung stehen auch verschiedene Laser-Verfahren. Dabei empfehlen sich eine örtliche Betäubung und mehrere Sitzungen, abhängig von Tiefe und Größe der Dornwarze. Während CO-Laser das befallene Gewebe nur ausschneiden, gelingt es mit Farbstofflasern, die umgebenden Blutgefäße zu versiegeln. Bei der letzten Variante entsteht keine Wunde. Die Behandlung kann jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und sich bei besonders tiefen Dornwarzen greift sie nicht zuverlässig.
Der Versuch seiner Selbstbehandlung mit Thuja-Tinktur oder Teebaumöl kann bei Dornwarzen durchaus erfolgreich sein. Wer sich unnötige Fuß- und Gehbeschwerden über längere Zeit ersparen möchte, sollte sich lieber in die Hände eines erfahrenen Arztes begeben. Dieser sorgt auch für eine gezielte Nachbehandlung gegen die Verbreitung noch vorhandener Viren.
aktualisiert am 01.08.2024