Mit Ausnahme der Alterswarzen sind die unschönen Hautwucherungen, landläufig als Warzen bezeichnet, auf eine Vireninfektion zurückzuführen. Im Zweifelsfalle wird der Arzt feststellen, ob eine Warze besteht und um welche Art von Warze es sich bei diesem unliebsamen Fund handeln könnte. Eindeutige Anhaltspunkte ermöglichen meist die Diagnose zu Hause.
Den meisten Warzen ist gemeinsam, dass sie keine Beschwerden verursachen. Lediglich ihr unschönes Aussehen beeinträchtigt das Lebensgefühl. Ausnahmen bestätigen die Regel: Dorn- oder Plantarwarzen an den Füßen oder die Feigwarzen im Genital- und Schleimhautbereich können unangenehme Folgen zeigen wie Schmerzen oder Juckreiz.
Die gängigen Warzen haben charakteristische Merkmale und treten oft an bestimmten Stellen des Körpers auf.
Alterswarzen, als Verrucae seborrhoicae bekannt, sind die einzige nicht ansteckende Warzenart. Die Ursachen sind noch nicht geklärt. Tatsache ist, dass sie sich ab der zweiten Lebenshälfte ausbreiten. Sie können überall am Körper oder im Gesicht auftreten, als Flecken, Krusten oder ovale, etwa ein Zentimeter große Wucherungen. Die Farbe ist bräunlich bis fast schwarz. Selten verursachen sie Juckreiz. Bei raschem Wachstum oder deutlicher Farbveränderung sollten sie untersucht werden, um eine mögliche Tumorbildung auszuschließen. Im Regelfall sind Alterswarzen gutartig und ausschließlich ein kosmetisches Problem.
Dellwarzen, auch als Mollusca contagiosa bekannt, sind hochansteckend, werden übertragen durch Schmier- und Kontaktinfektion. Sie können in jeder Körperregion auftreten. Bezeichnend ist der Name „Schwimmbadwarze“. Verantwortlich für ihre Entstehung ist ein Verwandter des Pocken-Virus, das Molluscum-contagiosum-Virus, kurz MCV genannt. Dellwarzen sind hochansteckend, sehen aber nicht wie typische Warzen aus, eher wie rundliche, maximal erbsengroße und rötliche Knötchen auf der Haut, die flächig auftreten. Ihren Namen haben sie von der Delle oben auf jedem Knötchen. Auf Druck sondern die Dellwarzen hochansteckendes Sekret ab und können jucken. Betroffen sind vermehrt Kinder mit Neurodermitis oder generell Personen mit geschwächtem Abwehrsystem.
Die vulgären Warzen (Verrucae vulgares) oder Stachelwarzen werden von einigen Varianten des Humanen Papilloma-Virus verursacht, kurz HPV genannt. Aus kleinen harten Knötchen auf der Haut entstehen nach und nach gräuliche oder bräunliche Wucherungen, die eine unebene, verhornte Oberfläche entwickeln. Häufig entstehen Tochterwarzen. Betroffen sind Kinder und Jugendliche. Bevorzugte Körperstellen sind die Hände und hier vor allem die Nagelhäute. Kinder mit minimalen Hautverletzungen sind anfälliger für HPV, die durch Kontakt- und Schmierinfektion übertragen werden. Hygiene, vor allem Händewaschen und die Desinfektion beispielsweise gemeinsam benutzter Spielsachen, sind eine probate Vorbeugung.
Flachwarzen (Verrucae planae), auch Planwarzen genannt, oder juvenile Warzen (Verrucae planae juveniles), sind Unterarten der vulgären Warzen. Beide Arten dringen gern durch verletzte Haut im Bereich von Armen und Händen in die Haut ein, fallweise im Gesicht. Optisch sind die Flachwarzen geringfügig höher als das umgebende Hautgewebe, graugelb oder bräunlich gefärbt mit dunkel gepunkteter Oberfläche und runder Form.
Schmerzhaft und störend können sich Plantar- oder Dornwarzen auswirken. Tief in den Fuß reichende Verhornungen drücken beim Gehen – nach außen ist diese Warzenart, ebenfalls von HPV übertragen, weniger gut sichtbar. Nach außen hin sind sie flach, gekennzeichnet von einer Hornschicht mit dunklen Flecken oder Pünktchen, die von winzigen Blutergüssen herrühren.
Pinselwarzen (Verrucae filiformes) treten bevorzugt im Gesicht auf, um die Augen, am Hals, am Mund, am Kinn, an gut sichtbarer Stelle und sind daher störend. Die Wucherungen bilden mehrere pinselartige Hautfäden auf einer hellen oder rötlichen Grundfläche aus. Ursache ist auch hier wieder eine Kontakt- oder Schmierinfektion mit dem HPV.
Feigwarzen (Condylomata acuminata), bekannt als Schleimhaut- oder Feuchtwarze, treten vor allem im Genitalbereich von Männern und Frauen, teilweise innerhalb von Körperöffnungen und in Ausnahmefällen im Mund und Rachenraum auf. Auch sie werden von mehreren Typen des HPV ausgelöst. Hier erfolgt die Übertragung durch direkten Haut- und Schleimhautkontakt, überwiegend beim Geschlechtsverkehr, seltener durch Schmierinfektion. Bei Kleinkindern liegt meist eine Übertragung während des Geburtsvorgangs und Kontakt mit dem Gebärmutterhals- und Vaginalbereich der infizierten Mutter vor.
Die Farbe der Feigwarzen ist weißlich oder grau-braun, die Form erinnert an einen flachen kleinen Blumenkohl. Problematisch wird es, wenn diese Art Warzen nach innen ins Gewebe wächst oder wenn außen Haut an Haut scheuert. Vielfach beginnen sie zu jucken, zu nässen oder Ekzeme in ihrer Umgebung zu entwickeln. Abgesehen davon werden zusammen mit den Erregern der Feigwarzen weitere HPV übertragen, die das Risiko für Krebserkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs erhöhen.
aktualisiert am 30.11.2022