Die Frage, wie ansteckend Warzen sind, bewegt Betroffene ebenso wie die Menschen, die mit ihnen in Kontakt kommen. Die hässlichen Wucherungen an Fingern, Händen, Armen, Zehen oder Fußsohlen fallen auf. Sie beeinträchtigen, zumindest unbewusst, beinahe jeden Kontakt mit Kollegen, Mitschülern, Familienmitgliedern, Partnern.
Leider überwiegen tatsächlich die Warzen mit Ansteckungsgefahr. Hauptschuldige sind die Humanen Papillomaviren, kurz HPV genannt, von denen über 120 Varianten bekannt sind. Aber auch Viren aus der Familie der Pockenerreger können Warzen auslösen: Dellwarzen, Molluscum contagiosum genannt, gelten als hochansteckend. Besonders häufig betroffen sind Kinder mit einer Neigung zu Allergien, Neurodermitis oder Asthma. Überall da, wo Schweiß für Hautfeuchtigkeit sorgt, also Leisten, Halsbeuge, Achselhöhlen, siedeln sich Dellwarzen bevorzugt an.
Harmlos und nicht ansteckend sind dagegen die „Alterswarzen“ oder seborrhoischen Warzen: Diese sind oberflächliche Veränderungen der oberen Hautschicht.
Sichtbare Warzen sind nicht etwa ein Anzeichen dafür, dass sich jemand nicht wäscht. Und eine Berührung allein führt nicht zu einer Ansteckung. Mehrere Faktoren müssen zusammentreffen: Eine Schmier- oder Kontaktinfektion mit dem Virus, minimale Hautverletzungen und ein angreifbares Immunsystem begünstigen eine Warzen-Infektion.
Genital-, Anal- und Schleimhautwarzen werden überwiegend durch sexuellen Kontakt übertragen.
Dornwarzen an den Füßen sind - ebenso wie Fußpilz - ein häufiges, unliebsames Andenken ans Barfußgehen in Schwimmbädern, Duschen oder Umkleidekabinen.
Viele Warzenarten treffen vor allem Kinder: Offenbar ist deren Haut noch nicht so gut gegen Infektionen geschützt wie die eines Erwachsenen. Besonders prädestiniert sind Kinder vom Kindergartenalter bis zum 12. Lebensjahr. Kinder, die an den Nägeln kauen oder an Nagelhäutchen zupfen, scheinen gefährdeter zu sein als andere.
Das Infektionsrisiko mit HP-Viren sinkt bei regelmäßigem Händewaschen mit Seifenbenutzung. Wer im Schwimmbad und in öffentlich genutzten Duschen Badeschlappen verwendet und fremde Handtücher meidet, macht nichts falsch.
Ebenfalls ansteckend sind die „Fleischerwarzen“. Der ständige Umgang mit rohem Fleisch und scharfem Gerät macht die Haut empfänglich für den HPV Typ 7.
Die Ansteckungsgefahr bei Warzen beschränkt sich nicht auf Kontaktpersonen. Durch Kratzen an befallenen und anschließend an gesunden Hautstellen kann sich das Virus auch am Körper des Betroffenen weiterverbreiten.
Zwar heilen viele Warzen spontan und spurlos wieder ab. Doch wer die auslösenden Viren nicht verbreiten möchte, tut gut daran, Warzen schnell und konsequent zu kurieren.
aktualisiert am 30.11.2022