Muskelkrämpfe treten nicht nur beim Sport, sondern unabhängig davon auch in der Schwangerschaft häufig auf. Etwa 14 Prozent der Schwangeren werden von Muskelkrämpfen in verschiedenen Regionen des Körpers heimgesucht. Krämpfe in der Wadenmuskulatur ereignen sich besonders nachts und im letzten Drittel der Schwangerschaft. Obwohl die häufigste Ursache für die Wadenkrämpfe ein Magnesiummangel ist, sollten Betroffene ihre Beschwerden unbedingt ihrem Arzt mitteilen.
In der Schwangerschaft erhöht sich der Bedarf an Magnesium sehr stark. Aufgrund dieser Tatsache empfehlen einige Ärzte bereits, dass Schwangere ab dem vierten Monat zusätzlich Magnesium aufnehmen sollten, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Wenn häufig auftretende Krämpfe durch einen Nährstoffmangel nicht behandelt werden, können sie im schlimmsten Fall zu Krämpfen in der Gebärmutter führen. Diese Kontraktionen können frühzeitige Wehen auslösen und somit gefährlich für Mutter und Kind werden.
In den meisten Fällen ist ein Nährstoff- beziehungsweise Mineralienmangel die Ursache für die lästigen Wadenkrämpfe. In der Schwangerschaft kommt es sehr häufig vor, dass der Elektrolythaushalt gestört ist. Der Körper hat in dieser Zeit einen erhöhten Bedarf an Magnesium und Calcium. Hinzu kommt, dass Schwangere durch intensives Schwitzen und einen gesteigerten Harndrang viele wichtige Nährstoffe verlieren.
Eine weitere Ursache für Wadenkrämpfe können Durchblutungsstörungen sein. Diese treten häufig in Verbindung mit Bewegungsmangel auf. Dabei werden zudem notwendige Stoffe nicht mehr in die Muskeln weitergeleitet.
Aber nicht nur ein Bewegungsmangel, sondern auch die Überbelastung der Beinmuskulatur kann zu Muskelkrämpfen führen. Diese Überbelastung kann durch sportliche Betätigung oder auch langes Stehen hervorgerufen werden.
Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft wird es immer schwieriger, eine geeignete Schlafposition zu finden. Teilweise werden dabei Muskeln so stark überstreckt, dass Wadenkrämpfe die Folge sind. Durch die Ausdehnung des Uterus kann es zudem häufiger passieren, dass zu viel Druck auf einzelne Nerven ausgeübt wird. Diese eingeklemmten Nerven können mitunter auch Krämpfe in den Beinen auslösen.
Ein weiterer Grund, warum Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft auftreten können, ist ein Überschuss an Phosphor. Das chemische Element ist in vielen Fertigprodukten und Soft-Drinks enthalten. Wird dem Körper zu viel davon zugeführt, kann dieser mit Muskelkrämpfen reagieren.
In einigen seltenen Fällen kann die Ursache für Wadenkrämpfe auch in einer Entzündung der Venen oder einer Thrombose liegen. Dies sollte unbedingt bei einem Arzt abgeklärt werden.
Die häufigsten Ursachen für Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft sind damit:
Wer akut unter Schmerzen durch einen Muskelkrampf leidet, sollte die Waden zunächst durch eine Massage lockern. Die knetende Bewegung sorgt dafür, dass die Muskulatur wieder ausreichend versorgt wird und sich die verkrampften Muskeln wieder lockern.
Um die Muskeln zu dehnen und zu strecken, hilft es außerdem, den Fuß fest in den Boden zu drücken. Diese Maßnahme kann sowohl im Sitzen als auch im Stehen ausgeführt werden. Wichtig ist nur, dass der Fuß angespannt wird und die Zehen in Richtung des Körpers angezogen werden. Liegend sollte das betroffene Bein mit angezogenen Fußspitzen ausgestreckt werden, damit die Muskulatur gelockert werden kann.
Eine weitere nützliche Behandlungsmaßnahme ist Wärme. Sowohl heißes Duschen als auch das Auflegen einer Wärmflasche kann Linderung verschaffen. Die Wärme trägt dazu bei, dass sich die Muskulatur entspannen kann und die Schmerzen abklingen.
Ein Krampf in der Wade kann auch durch Umherlaufen gelöst werden. Ein paar Schritte durch die Wohnung tragen dazu bei, dass der Muskel wieder ausreichend durchblutet wird. Die zusätzliche Dehnung wirkt sich positiv auf die verkrampfte Wade aus.
Maßnahmen gegen akute Wadenkrämpfe sind:
Wenn Schwangere immer wieder unter Muskelkrämpfen in den Waden leiden, sollten neben akuten auch vorbeugende Maßnahmen getroffen werden. Zunächst einmal ist es wichtig, die Krämpfe ernst zu nehmen und nachzuforschen, welche Ursachen diese haben. Dabei sollten eine Thrombose oder eine Venenentzündung unbedingt von einem Arzt ausgeschlossen werden. Daraufhin können entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.
Um nächtliche Krämpfe vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine gute Durchblutung zu achten. Regelmäßige Bewegung und darauf folgende Ruhepausen entspannen sowohl die Muskeln als auch die Gefäße. Sobald sich zu viel Blut in den Venen staut, können belastende Wadenkrämpfe die Folge sein. Auch Wechselduschen fördern die Durchblutung und senken somit das Risiko für weitere Krämpfe.
Schwangere, die regelmäßig ihre Waden dehnen und massieren, sind wesentlich seltener von Wadenkrämpfen betroffen. Viele Hebammen bieten sogar entsprechende Massagen an. Zusätzlich können Übungen wie Ausfallschritte oder spezielle Dehntechniken die Verspannungen lösen.
Wenn das Auftreten von Wadenkrämpfen mit einem Mineralienmangel zusammenhängt, sollten Schwangere verstärkt auf ihr Essverhalten und die Nährstoffzufuhr achten. In der folgenden Zeit ist es von großer Bedeutung, dass die Betroffenen Lebensmittel zu sich nehmen, die viel Calcium und Magnesium enthalten. Dazu zählen vor allem Milch- und Vollkornprodukte, Nüsse, Kürbiskerne, Obst und Gemüse.
Einige Ärzte empfehlen gerade Schwangeren, Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen, um den Nährstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies kann nötig sein, wenn eine Umstellung des Essverhaltens nicht den gewünschten Erfolg bringt. Eine Einnahme von Magnesium in einer üblichen Dosis hat keine negativen Auswirkungen auf das ungeborene Kind, sodass Schwangere diese Nahrungsergänzungsmittel ohne Probleme zu sich nehmen können.
Wadenkrämpfe kommen in der Schwangerschaft sehr häufig vor, da sowohl die werdende Mutter als auch das Baby einen erhöhten Bedarf an verschiedenen Nährstoffen aufweisen. Vor allem im letzten Drittel sind sie teils stark ausgeprägt. Die häufigsten Ursachen sind Mineralstoffmangel, Durchblutungsstörungen, Überbelastungen oder eingeklemmte Nerven. Treten die Muskelkrämpfe regelmäßig auf, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, um der individuelle Ursache auf den Grund zu gehen und schlimmere Erkrankungen auszuschließen.
Wenn eine Durchblutungsstörung die Ursache ist, helfen Bewegung mit anschließenden Ruhepausen, Wechselduschen, Massagen und Dehnübungen. Wadenkrämpfe, die infolge einer Störung des Elektrolythaushalts auftreten, können mit einem veränderten Essverhalten und/oder mit Nahrungsergänzungsmitteln behandelt werden. Das eingenommene Magnesium wirkt sich dabei nicht negativ auf das ungeborene Kind aus und kann somit ohne Sorge eingenommen werden.
Um die Schmerzen bei einem akuten Wadenkrampf zu lindern, können spezielle Dehnübungen ausgeübt werden. Dabei sollte das betroffene Bein gestreckt und die Zehen zum Körper gezogen werden. Außerdem kann die Muskulatur mithilfe einer Massage gelockert werden. Auch das Umherlaufen im Zimmer oder der Wohnung sorgt dafür, dass das Bein wieder ausreichend durchblutet wird. Mithilfe von Wärmebehandlungen kann sich die Muskulatur nach einem Krampf schnell wieder entspannen.
aktualisiert am 23.05.2023