In der Regel entsteht der Wadenbeinbruch (Fibulafraktur) durch eine Gewalteinwirkung von außen, beispielsweise durch einen Tritt oder ein unglückliches Verdrehen bei einem Sturz. Ein Wadenbein kann aber auch durch Ermüdung brechen. Dies geschieht, wenn es beim Laufen zu lange und zu häufig einseitig belastet wird.
In der Regel dauert es vier bis sechs Wochen, bis der Knochen wieder zusammengewachsen ist. Das Wadenbein hat dann meist aber noch nicht die endgültige Stabilität wiedererlangt. Bis zu zwölf Wochen dauert es, bis der Fuß im Alltag wieder voll belastet werden kann. Wann Patienten wieder Sport ausüben können, hängt von der Sportart und von der Intensität ab, mit der sie betrieben wird.
Normalerweise kann es bis zu sechs Monate dauern, bis der Fuß auch bei der Sportausübung voll belastbar ist, in Ausnahmefällen länger. Hier kommt es immer auf die Art des Bruches an und wie der Patient konstituiert ist. Manche Patienten können ihr Wadenbein beziehungsweise ihren Knöchel beim Sport erst nach einem Jahr wieder komplett beanspruchen, in Einzelfällen dauert es bis zu zwei Jahren.
Die Art des Wadenbeinbruchs spielt eine große Rolle. Offene Brüche brauchen sehr viel länger, bis sie komplett verheilt sind. Es kommt darüber hinaus auf die Behandlungsmethode an, wann wieder Sport betrieben werden kann. Ein Wadenbein, das durch Gewalteinwirkung gebrochen wurde, muss in vielen Fällen operiert werden. Eine Ausnahme bildet hier der Wadenbeinschaftbruch, bei dem meist eine Stabilisation durch einen Gips oder ähnliche Verfahren ausreicht. Ohne Operation kommen meist auch Brüche im untersten Bereich des Außenknöchels aus (von der Einteilung her Weber A und teilweise Weber B). Auch bei einem Ermüdungsbruch genügt eine Stabilisation mittels Tape oder Schiene. Schwere Brüche, die operiert werden müssen, können erst nach längerer Zeit vollends belastet werden als unkomplizierte, die nur im Gips oder Tape gelagert werden. Allerdings ermöglicht eine Operation mit Material, das den Knochen stabilisiert, eine frühere Teilbelastung. So kann einem Muskelverlust entgegengewirkt werden.
Schon während der ersten Wochen sollte der Patient regelmäßig eine Physiotherapie besuchen bzw. vornehmen lassen, um die Beweglichkeit des Fußes und des Beins zu gewährleisten. Besonders wichtig ist die Physiotherapie, wenn der Fuß durch einen Gipsverband ruhig gestellt wurde, denn hier baut die Muskulatur ohne eingreifende Physiotherapie wieder ab. Bis wieder in vollem Ausmaß Sport durchgeführt werden kann, muss die Muskulatur ausreichend aufgebaut sein. Ansonsten könnte es zu Über- und Fehlbelastungen kommen, die einen erneuten Bruch des Knochens begünstigen.
Ist der Fuß wieder voll belastbar, kann langsam mit dem Training begonnen werden. Wichtig ist, den gebrochenen Knochen gerade am Anfang nicht zu sehr zu belasten. Außerdem sollte der Patient unbedingt mit seinem behandelnden Arzt sprechen, bevor er mit dem Training beginnt, denn so können eventuelle Folgeschäden ausgeschlossen werden.
Besonders vorsichtig sollten Patienten nach einem Wadenbein- beziehungsweise Außenknöchelbruch sein, wenn sie diese Körperregion in ihrer Sportart sehr beanspruchen müssen. Das ist am Wadenbein beispielsweise bei Kontaktsportarten, beim Skifahren oder Tennis der Fall.
aktualisiert am 15.05.2019