Ein Wadenbeinbruch ist immer eine schmerzhafte Angelegenheit. Dabei ist es egal, ob das Wadenbein durch eine Gewalteinwirkung (Trauma) gebrochen wurde, oder ob ein Ermüdungsbruch vorliegt. Nachdem der behandelnde Mediziner die Therapiemethode bestimmt hat, stellt sich oftmals die Frage, welche Schuhe nach einem Wadenbeinbruch angezogen werden können. Speziell dann, wenn der Fuß nicht eingegipst worden ist, sondern nur mit einem Tape ruhig gestellt wurde, kommt es auf geeignetes Schuhwerk an. Aber auch für Patienten, die sich einer Operation unterziehen mussten, gibt es eine andere Lösung als einen Gipsverband, der ständig gewechselt werden muss und zudem ziemlich hinderlich beim Duschen sein kann.
Egal ob Gips oder eine andere Lösung, in den ersten zwei bis vier Wochen heißt es für den Betroffenen mit Krücken laufen, da der Fuß beziehungsweise das Bein anfangs nicht voll belastet werden darf.
Am gesunden Fuß darf man jeden Schuh tragen, den man will. Bei Wadenbeinbrüchen sieht das anders aus. Gegebenenfalls ist die Versorgung mit einer Orthese notwendig, einem stabilisierenden "Schuh" oder einer Schiene. Ist das Wadenbein durch eine Stressfraktur gebrochen, gibt es die sogenannten Aircaststiefel. Diese haben eine versteifte Sohle und sorgen dafür, dass der Fuß ruhig gestellt ist. Ein Manko haben diese Stiefel allerdings. Mit ihnen sollte der Patient kein Auto fahren.
Ist das Wadenbein durch ein Trauma gebrochen, kann ebenfalls der Aircaststiefel zum Einsatz kommen. Als Alternative zum Gips gibt es auch ein Vakuum-Stützsystem (Vacoped®). Das Stützsystem besteht aus einem stabilen und leichten Kunststoffgitterrahmen. Darin befindet sich ein patentiertes Vakuumkissen, das konturgetreu um das Bein anliegt. Diese Vakuum-Schuhe haben den Vorteil, dass das Bein beweglich bleibt und der Patient weniger Muskelmasse abbaut. Zudem muss das System - im Gegensatz zum Gips - nicht ständig gewechselt werden, da sich die Größe des Stiefels individuell anpassen lässt. Der Schuh lässt sich ganz leicht öffnen, beispielsweise zur Wundbehandlung oder zur Körperpflege.
Ist der Fuß mittels Tape ruhig gestellt worden, darf der Patient eigentlich alle flachen und bequemen Schuhe tragen, sobald der Arzt das erlaubt. Zu vermeiden sind High-Heels oder Pumps. Die Betroffenen sollten darauf achten, dass die Schuhe eine gute Fersenunterstützung haben, zum Beispiel gute Laufschuhe. Ist eine kleine Schiene an den Knöchel angelegt, sollte diese im Schuh ebenfalls Platz finden.
Ist sich der Patient unsicher, welches Schuhwerk getragen werden darf, kann ein Besuch im Sanitätsfachgeschäft oder in einem speziellen Laufschuhshop weiterhelfen. Der Fuß darf nach einigen Wochen zwar wieder belastet werden, aber sämtliche sportliche Aktivitäten, die das Bein fordern - wie zum Beispiel Joggen oder Laufen - sind oft für mehrere Monate tabu.
Wichtig ist, dass der Patient im jeden Fall eine physiotherapeutische Behandlung beginnt, damit die Beweglichkeit des Fußes wieder hergestellt wird. Gerade nach einer erfolgten Operation wird während dieser Behandlung die Muskulatur wieder aufgebaut, ebenfalls die Kondition.
Auch in der Aufbauphase ist es wichtig, Schuhe zu tragen, die den Fuß - insbesondere die Ferse - gut unterstützen. Unbequeme und belastende Schuhe wie zum Beispiel Pumps oder enge Slipper sollten besser noch im Schrank bleiben.
Gerade Läufer, die sich einmal einen Ermüdungsbruch des Wadenbeins zugezogen haben, sollten ihr Schuhwerk überprüfen lassen. In Sportgeschäften oder Laufshops gibt es die Möglichkeit, mittels Laufbandes das Abrollverhalten des Fußes zu überprüfen. Ermüdungsbrüche entstehen meist durch einseitige Belastung. Gerade hier können die richtigen Schuhe Abhilfe schaffen. Sinnvoll kann es nach zurückliegendem Knöchelbruch sein, Schuhe mit etwas höherem Schaftrand zu tragen oder über längere Zeit zum Sport ein Tape oder unterstützende Schienen anzulegen.
aktualisiert am 24.03.2016