Wer von Vulvodynie betroffen ist, leidet an Schmerzzuständen sowie Missempfindungen in der Intimregion im Bereich der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane. Da die Vulvodynie oftmals auf keine erkennbaren Ursachen zurückzuführen ist, ist der Leidensdruck der Betroffenen mitunter riesig. Gerade wenn die Ursache nicht eindeutig identifiziert ist, gestaltet sich die Therapie schwierig. Das kann die Lebensqualität zusätzlich vermindern. Aus diesem Grund stellt die Selbsthilfe eine gute und wichtige Möglichkeit dar, um besser mit einer Vulvodynie umzugehen.
Frauen, die allesamt von Vulvodynie betroffen sind, finden in einer Selbsthilfegruppe vielerorts Unterstützung. Denn der Austausch mit Gleichgesinnten und das Wissen, dass eine Frau mit dieser Krankheit nicht alleine ist, wirkt sich sehr positiv auf die Psyche der Betroffenen aus. Sowohl das örtliche Gesundheitsamt als auch lokale Selbsthilfestellen können bei der Suche nach der geeigneten Selbsthilfegruppe vor Ort behilflich sein. Viele Frauen, die an solch einer Gruppe bereits teilgenommen haben, berichten zum Beispiel, dass sie sich im Kreise der anderen Frauen mit ihrem Problem zum ersten Mal ernstgenommen gefühlt haben.
Noch dazu sind die Frauen mit ihrem Leiden somit nicht mehr alleine, sondern können sich nützliche Tipps und Anregungen von den anderen Teilnehmerinnen holen. In ihrem normalen Umfeld über ihre Vulvodynie zu sprechen, fällt den meisten Betroffenen schwer, weshalb eine Selbsthilfegruppe umso wertvoller ist. Vor allem, da das Leiden einer Vulvodynie bis hin zu einer Depression führen kann, ist die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe empfehlenswert. Dort können sich die Frauen ihren Kummer von der Seele reden, um eben nicht in eine Depression zu verfallen.
Allerdings ist nicht nur der Austausch mit Gleichgesinnten als eine Möglichkeit der Selbsthilfe bei Vulvodynie anzusehen. Vielmehr haben einige Frauen bereits gute Erfahrungen mit gezieltem Beckenbodentraining machen können. Inzwischen gibt es immer mehr Physiotherapeutinnen, die den Betroffenen die entsprechenden Übungen gerne zeigen. Anschließend können diese Übungen problemlos zuhause ausgeführt werden.
Das Training mit Vaginaldilatatoren ist eine weitere Möglichkeit der Selbsthilfe. Bei einem Vaginaldilatator handelt es sich um ein medizinisches Gerät, mit dem die Vagina geweitet wird. Dieses Hilfsmittel kann auf Kosten der Krankenkassen verordnet werden. Das Training erfolgt ebenfalls zuhause und wird am besten täglich durchgeführt, um den größtmöglichen Effekt zu erreichen. Auch eine gezielte Atemtherapie gehört zu den möglichen Selbsthilfeverfahren.
Bewegungsübungen, die generell den Beckenboden stärken, sind darüber hinaus zu empfehlen. Das Training auf einem Trampolin bietet sich daher an. Auf einem Mini-Trampolin lässt sich dieses Training bequem zuhause absolvieren.
aktualisiert am 10.09.2019