Vulvodynie (Schmerzen im Schambereich)

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Schmerzen im Schambereich werden in der Medizin als Vulvodynie bezeichnet. Häufig leiden jüngere Frauen an einem Brennen und Schmerzen im Schambereich.
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Bei einer Vulvodynie lässt sich keine exakte Ursache ausmachen, jedoch können einige Infektionen oder Reizungen in einer Vulvodynie enden. Pflegemittel, Seifen oder Kondome können die Schamgegend reizen und so zu Schmerzen im Intimbereich führen.
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Infektionen mit Pilzen oder mit bestimmten Viren, die Feigwarzen auslösen, können Ursache einer Vulvodynie sein. Auch Beschwerden der naheliegenden Organe, wie ein Reizdarmsyndrom oder eine Blasenentzündung, können die Symptome auslösen.
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Eine Vulvodynie kann auch im Zusammenhang mit einer Depression oder als Folge von sexuellen Übergriffen in Erscheinung treten. Desweiteren können Mütter nach der Geburt eine Vulvodynie entwickeln.
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Die Beschwerden äußern sich durch ein Brennen, Jucken und Schmerzen im Schambereich. Die Schmerzen treten an den Schamlippen, am Schamhügel, an der Klitoris und oft innerhalb der Scheide auf, und können bis zu den Oberschenkel und dem After ziehen.
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In schweren Fällen kann jede Berührung des Schambereichs Schmerzen verursachen - selbst Sitzen und Gehen können als schmerzhaft wahrgenommen werden. Einige Betroffene verzichten sogar auf Unterhosen. Tampons können nicht eingeführt werden und Sex wird vermieden.
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Die körperlichen Beschwerden können sich auch auf die Psyche auswirken. Das Wohlbefinden ist so herabgesetzt, dass oft das Selbstwertgefühl der Betroffenen darunter leidet. Durch das Vermeiden von sexuellem Kontakt kann eine bestehende Beziehung in die Brüche gehen.
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Da das Krankheitsbild der Vulvodynie nicht sehr bekannt ist, gestaltet sich die Diagnose schwierig. Im Vordergrund steht das Gespräch zwischen Arzt und Patient. Im Zuge einer gynäkologischen Untersuchung werden die Geschlechtsorgane beurteilt, durch das Berühren mit einem Wattestäbchen lassen sich die Schmerzen lokalisieren.
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Viele Erkrankungen können Symptome einer Vulvodynie auslösen. Infektionen an der Haut, Scheide oder den inneren Strukturen müssen ausgeschlossen werden.
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Weil die Ursache nicht ermittelt werden kann, kommen viele Therapieansätze infrage. Medikamente wie Cortison oder Antidepressiva können gegen die Schmerzen und den Juckreiz helfen. Handelt es sich um eine Infektion, wird diese gezielt behandelt.
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Oft ist bei einer Vulvodynie eine Schmerztherapie mit Methoden abseits von Medikamenten sinnvoll. Kälte- und Wärmeanwendungen und Massagen können die Symptome lindern.
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Meist hilft den Betroffenen das Erlernen von Entspannungstechniken. Besonders gut eignen sich Verfahren wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder auch Yoga.
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Langfristig wirkt sich Beckenbodentraining günstig auf die Schmerzen aus. Eine gut trainierte Beckenbodenmuskulatur sorgt für ein besseres Körpergefühl und gilt als wichtiger Bestandteil der Therapie.
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Eine Psychotherapie kann bei einer Vulvodynie sehr erfolgversprechend sein. Die Möglichkeiten reichen von einer Gesprächstherapie oder Paartherapie bis hin zur Sexualtherapie.
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Sex sollte nicht grundsätzlich vermieden werden. In einigen Fällen reichen Hilfsmittel wie Gleitgel oder eine schmerzstillende Creme schon aus. Oft genügt es, sich langsam an den vaginalen Verkehr heranzutasten und zunächst Zärtlichkeiten auszutauschen. Befriedigender Sex wirkt sich meist auf die Symptome und den Verlauf günstig aus.
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In besonders schweren Fällen kann eine Nervenblockade den Schmerz ausschalten. Hierbei wird ein betäubender Wirkstoff in den entsprechenden Nerv gespritzt.

aktualisiert am 16.12.2020

Autoren
V. Kittlas Volker Kittlas
Lektor, Arzt, Medizinredakteur
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