Eine Vorhautverengung (Phimose) kann angeboren oder erworben sein. Von einer erworbenen Phimose ist dann die Rede, wenn diese erst im Laufe des Lebens auftritt. Verursacht wird die erworbene Vorhautverengung durch Entzündungen oder Verletzungen im Bereich der Vorhaut oder Eichel. Die Ursachen hierfür können unterschiedlich sein. Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine mögliche Ursache für die Entstehung einer Phimose.
Eine Vorhautverengung liegt vor, wenn ein Missverhältnis zwischen der Größe der Eichel und der Vorhaut besteht. Das Leitsymptom ist, dass sich die Vorhaut gar nicht oder nur teilweise über die Eichel zurückstreifen lässt. Man unterscheidet zwischen der angeborenen sowie der erworbenen Phimose. Die angeborene Vorhautverengung besteht bereits bei der Geburt, wohingegen die erworbene, auch sekundäre Phimose genannte, Vorhautverengung erst später auftritt. Eine sekundäre Vorhautverengung entsteht durch Entzündungen oder Verletzungen im Bereich der Vorhaut oder der Eichel. Der medizinische Fachbegriff für eine Entzündung im Bereich der Eichel oder der Vorhaut ist Balanitis. Sie tritt gehäuft bei Diabetikern auf.
Menschen mit Diabetes mellitus haben ein geschwächtes Immunsystem. Daher kommt es bei ihnen vermehrt zu Entzündungen, auch im Bereich von Eichel und Vorhaut. Oftmals ist eine Balanitis sogar eines der ersten Anzeichen für eine Zuckererkrankung. Vermutet wird auch, dass die Entzündung durch den erhöhten Gehalt von Zucker im Urin begünstigt wird. Wird die Balanitis nicht behandelt oder kehrt diese aufgrund der Zuckerkrankheit immer wieder, so kann sich in der Folge eine Vorhautverengung entwickeln.
Zu den Symptomen einer Balanitis zählen Jucken, Brennen, ein Ausschlag oder auch Ausfluss. Zudem kann es zu Fieber kommen. Es werden zwei Formen der Balanitis unterschieden:
Eine Entzündung von Vorhaut und/oder Eichel ist immer behandlungsbedürftig. Eine akute Balanitis kann in eine chronische Balanitis übergehen. Zudem besteht das Risiko, dass sich aus einer Balanitis eine Vorhautverengung entwickelt. Auch Peniskrebs kann durch eine häufig wiederkehrende oder eine chronische Balanitis hervorgerufen werden. Außerdem besteht bei einer infektiösen Balanitis Ansteckungsgefahr für die Partnerin.
Wer an Diabetes mellitus erkrankt ist, sollte besonders auf Intimhygiene achten und bei den ersten Anzeichen einer Balanitis den Arzt aufsuchen. Hat sich aus einer Balanitis bereits eine Vorhautverengung entwickelt, so hängt die Behandlung von der Ausprägung der Phimose ab. Ist die Vorhautverengung nur leicht ausgeprägt, kommt meist folgende Behandlung in Betracht:
Nach Abheilen der Balanitis kann eine Dehntherapie der Vorhaut unter Anwendung von cortisonhaltigen Cremes durchgeführt werden.
Medical Tribune – Phimose riecht nach Zucker!: https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/phimose-riecht-nach-zucker/ (online, letzter Abruf: 23.04.2021)
dasdiabetesblog.de – Phimose durch Diabetes – Wenn unten nicht mehr alles stimmt…: https://www.dasdiabetesblog.de/phimose-durch-diabetes-wenn-unten-nicht-mehr-alles-stimmt/ (online, letzter Abruf: 23.04.2021)
Pharmazeutische Zeitung, Christina Hohmann – Vorhautverengung - Kein Grund zu übereilten Eingriffen: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-122007/kein-grund-zu-uebereilten-eingriffen/ (online, letzter Abruf: 23.04.2021)
aktualisiert am 23.04.2021