Der Begriff Phimose ist der Oberbegriff für mehrere unterschiedliche Arten der Vorhautverengung: Bei einer absoluten Phimose handelt es sich, im Gegensatz zur relativen Phimose, um eine stark ausgeprägte Verengung der Vorhaut. Bei beiden Arten der Phimose liegt ein Missverhältnis zwischen der Größe der Eichel sowie der Weite der Vorhaut vor. Eine absolute Phimose bedeutet, dass die Vorhaut in keinem Zustand nach hinten über die Eichel gezogen werden kann. Das kann zu schwerwiegenden Problemen führen.
Eine Phimose ist eine Erkrankung des Penis. Sie liegt vor, wenn die Vorhaut im Verhältnis zur Größe der Eichel zu eng ist. Das hat zur Folge, dass sich die Vorhaut gar nicht oder nur teilweise über die Eichel zurückziehen lässt. Zum Teil ist bei einer Phimose die Vorhaut rüsselförmig verengt, also zu lang und zudem nach vorne verjüngt.
Sofern nicht noch die normale Verklebung der Vorhaut in den ersten Monaten oder Jahren besteht, lässt sich die Vorhaut bei einem gesunden Jungen oder Mann ohne Schmerzen über die Eichel nach hinten ziehen. Dies ist erforderlich, um eine ausreichende Intimhygiene durchführen zu können. Erfolgt diese nicht, können Ablagerungen von Haut, Spermaresten und Urin (Smegma) zu Verklebungen und Entzündungen führen.
Es gibt mehrere Arten der Vorhautverengung, die nach der Ursache und der Ausprägung und damit verbunden den Symptomen unterschieden werden. Auch in Bezug auf die Therapie sind die verschiedenen Arten der Phimose unterschiedlich zu behandeln.
Eine absolute Phimose kann sowohl angeboren als auch erworben sein. In beiden Fällen ist das Missverhältnis zwischen Größe der Eichel und Vorhaut so stark ausgeprägt, dass die Vorhaut nicht zurückgezogen werden kann. Dies führt dazu, dass eine ausreichende Intimhygiene unmöglich wird. In der Folge kann es durch die Ablagerungen aus Spermienresten und Urin zu Entzündungen kommen, was weitere Komplikationen nach sich zieht.
Zu den klassischen Symptomen einer vollständigen Phimose zählen:
Der Arzt stellt die Diagnose absolute Vorhautverengung aufgrund einer körperlichen Untersuchung sowie eines Anamnesegespräches. Bei diesem Gespräch werden Fragen zu folgenden Themen gestellt:
Da eine absolute Phimose dazu führt, dass eine Intimhygiene nicht möglich ist, ist eine Behandlung meist unumgänglich. Allerdings ist nicht immer eine Operation erforderlich. Wenn keine ausreichenden Hygienemaßnahmen vorgenommen werden können, kann sich ein erhöhtes Risiko zur Entstehung von Peniskrebs ergeben.
Es kann zunächst eine konservative (nicht operative) Behandlung versucht werden. Hierbei führt der Patient spezielle Dehnübungen der Vorhaut durch. Unterstützend wird meist zur Anwendung von Cortisonsalben geraten, da diese die Haut dehnbarer macht. Die Dehntherapie muss regelmäßig und über mehrere Wochen durchgeführt werden, um Erfolge erzielen zu können.
Ist die konservative Behandlung nicht erfolgreich oder aus anderen Gründen nicht angezeigt, so wird die absolute Phimose mit einer Operation behandelt. Bei der so genannten Zirkumzision wird die Vorhaut teilweise oder ganz entfernt. Bei Erwachsenen kann die Operation ambulant erfolgen. Es handelt sich um einen kleinen Eingriff.
info MEDIZIN – Verschiedene Formen der Phimose: https://www.infomedizin.de/krankheiten/phimose/#formen (online, letzter Abruf: 12.04.2021)
Springer Medizin, Manuel Ritter – Die Urologie - Phimose: https://www.springermedizin.de/emedpedia/die-urologie/phimose?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-41168-7_11 (online, letzter Abruf: 12.04.2021)
AWMF online – S2k Leitlinie „Phimose und Paraphimose“: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/006-052l_S2k_Phimose-Paraphimose_2017-12_01.pdf (online, letzter Abruf: 12.04.2021)
ONKO-Internetportal – Basisinformationen zum Peniskrebs - Tabuthema Peniskrebs: Gute Chancen bei rechtzeitiger Behandlung: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/peniskrebs.html (online, letzter Abruf: 12.04.2021)
aktualisiert am 27.04.2021