Im Anfangsstadium ist eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) zunächst symptomlos. Hier lagern sich bereits Verkalkungen an den Gefäßwänden der Beinarterien ab. Diese engen die Gefäße jedoch noch nicht so weit ein, dass Symptome entstehen. Erst wenn eine relativ große Verengung vorhanden ist, geht die pAVK in das Stadium 2 über und es machen sich Symptome bemerkbar. Im ersten Stadium wird ein Raucherbein daher nur äußerst selten und als Zufallsbefund diagnostiziert.
Die ersten Symptome eines Raucherbeins sind Schmerzen in den Beinen, die nach einer Belastung auftreten. Dies liegt daran, dass die Muskeln in den Beinen bei Aktivität mehr Sauerstoff benötigen als im Ruhezustand. Durch die Verengungen in den versorgenden Gefäßen ist eine entsprechende Steigerung der Durchblutung aber nicht mehr möglich. Die entstehende Mangelversorgung mit Sauerstoff äußerst sich dann in Schmerzen, die Patienten müssen eine Pause einlegen.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit wird daher auch „Schaufensterkrankheit“ genannt: Die Betroffenen bleiben nach einer gewissen Strecke stehen und gehen erst weiter, wenn die Beine wieder so weit mit Sauerstoff versorgt sind, dass sie ohne Schmerzen die nächste Strecke bewältigen können.
Weitere frühe Anzeichen einer pAVK können ein kühles, blasses Bein, abgeschwächte oder fehlende Pulse oder auch Sensibilitätsstörungen sein.
Erst im dritten Stadium der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit treten bereits im Ruhezustand Schmerzen in den Beinen auf. Diese werden vor allem beim Liegen verspürt. Dies ist auch der Punkt, an dem eine konservative Therapie mittels Gehtraining und Veränderung der Lebensumstände nicht mehr ausreicht, um die Erkrankung erfolgreich zu behandeln. Hier ist ein invasiver Eingriff von Nöten, um die Durchblutung des Beines sicherzustellen.
Häufig wird ein Raucherbein erst spät diagnostiziert. Der Verlauf der Erkrankung ist schleichend und die abnehmende Belastbarkeit wird häufig anderen Ursachen zugeschrieben. So haben zum Beispiel viele Patienten ohnehin orthopädische Probleme. Sie bringen die Schmerzen daher nicht sofort mit einer Gefäßerkrankung in Verbindung.
Erst bei stärker werdenden Schmerzen und bei immer geringerer Mobilität, konfrontieren Patienten ihren Arzt mit dem Problem. Wertvolle Zeit für die Behandlung der Krankheit im frühen Stadium kann verloren gehen.
Wie bei den meisten Krankheiten sind auch beim Raucherbein die Prognosen besser, wenn früh mit der Behandlung der Erkrankung begonnen wird. Im Frühstadium besteht noch die Möglichkeit, die Erkrankung durch ein Abstellen oder Verringern der Risikofaktoren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der körperlichen Konstitution aufzuhalten.
Im Stadium 2 beispielsweise ist ein gezieltes Gehtraining möglich. Dadurch werden die Durchblutung des Beines und die gesamte Kondition des Patienten verbessert. Das arterielle System ist durch dieses Training in der Lage, Umgehungskreisläufe zu bilden und so die Durchblutung der betroffenen Muskulatur wieder zu erhöhen. So kann der Patient durch ein erfolgreiches Gehtraining wieder längere Strecken schmerzfrei zurücklegen.
Wird dagegen das Stadium 3 erreicht, ist ein Gehtraining nicht mehr möglich, da dieses nur sinnvoll ist, wenn vor Erreichen des schmerzhaften Belastungszustandes eine Pause eingelegt wird. Da die Schmerzen im dritten Stadium bereits im Ruhezustand vorhanden sind, ist ein Gehtraining hier nicht mehr angezeigt.
aktualisiert am 30.09.2022