Ist die pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) noch nicht zu weit fortgeschritten, so ist es häufig möglich, ohne einen Bypass auszukommen. Bei der Operation zur Thrombendarteriektomie wird das betroffene Gefäß freigelegt. Nachdem die Blutzufuhr unterbunden wurde, wird es aufgeschnitten und ausgeschabt. Hierbei werden Kalkablagerungen an den Wänden der Arterie und eventuell vorhandene Thromben (Gerinnsel) entfernt. Anschließend wird die Arterie wieder verschlossen. Noch während der Operation erfolgt eine Röntgenkontrolle mit Hilfe von Kontrastmittel. So kann der Operateur überprüfen, ob das Gefäß wieder richtig verschlossen ist und ob es jetzt durchgängig ist.
In den Stunden nach der Operation muss der Patient zunächst im Bett bleiben. Puls, Blutdruck und der Verband werden regelmäßig kontrolliert. So können Komplikationen so schnell wie möglich erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Bereits während der Operation erhält der Patient Heparin, welches die Blutgerinnung hemmt. Hierdurch soll verhindert werden, dass sich im operierten Gebiet oder auch an anderen vorbelasteten Stellen Thromben (Blutgerinnsel) bilden. Auch in der Zeit nach der Operation erfolgen regelmäßige Heparingaben. Außerdem werden die Blutwerte in der Zeit nach der Operation regelmäßig kontrolliert, um Entzündungen oder andere Unregelmäßigkeiten schnellstmöglich zu erkennen und zu behandeln.
Eine gute körperliche Verfassung ist förderlich, um den Verlauf einer pAVK aufzuhalten. Daher soll der Patient so schnell wie möglich mobilisiert werden. Eine körperliche Belastung sollte aber immer in einem angemessenen Maße erfolgen. Wenn der Allgemeinzustand und die Durchblutung der Beine es zulassen, kann einige Zeit nach der Operation mit einem leichten, an die Leistungsfähigkeit des Patienten individuell angepassten Ausdauertraining begonnen werden. Dazu sollten aber nicht im Ruhezustand Schmerzen in den Beinen auftreten.
Kann der Patient wieder eine kurze Strecke schmerzfrei gehen, empfiehlt es sich, bald mit einem gezielten Gehtraining zu beginnen. Dieses findet zunächst unter Anleitung statt und kann später vom Patienten selber weitergeführt werden.
Wie lange der Patient nach einer Thrombendarteriektomie im Krankenhaus bleiben muss, hängt von seiner individuellen Verfassung und dem Verlauf der Operation ab. In den meisten Fällen sollte von einem Krankenhausaufenthalt von ein bis zwei Wochen ausgegangen werden. Bei Komplikationen oder einer allgemein schlechten körperlichen Verfassung des Patienten kann sich dieser jedoch verlängern. Auch die Umstände zu Hause spielen eine Rolle bei der Frage, wann eine Entlassung aus dem Krankenhaus sinnvoll ist: Hat der Patient zu Hause eine durchgehend anwesende Betreuungsperson, kann eine Entlassung früher erfolgen, als wenn er ganz oder zeitweise auf sich allein gestellt ist.
Nach einer Thrombendarteriektomie kann es trotz sorgfältiger Vorsichtsmaßnahmen zu Komplikationen kommen. Die häufigsten Komplikationen sind eine Infektion der Wunde und Nachblutungen. Da bei der Thrombendarteriektomie die betroffene Arterie eröffnet wird, ist es möglich, dass nach der Operation Blut austritt. Zwar wird noch während der Operation durch eine Kontrastmitteluntersuchung überprüft, ob das Gefäß wieder vollständig verschlossen ist, dennoch können sich auch nach der Operation undichte Stellen entwickeln. Daher werden die Verbände, der Blutdruck und der Puls der Patienten in der ersten Zeit regelmäßig kontrolliert.
Auch eine Entzündung der Wunde muss so schnell wie möglich behandelt werden. Da gerade bei Patienten mit pAVK die Wundheilung im Beinbereich oftmals durch die mangelhafte Durchblutung nicht optimal ist, ist es umso wichtiger, dass die Wunde gut versorgt und regelmäßig kontrolliert wird.
Im späteren Verlauf nach der Operation muss der Patient sich zu Kontrolluntersuchungen beim Arzt begeben. Die Kontrolle erfolgt zuerst nach vier bis sechs Wochen, später halbjährlich und schließlich jährlich. In den Untersuchungen wie z. B. dem Duplex-Ultraschall beurteilt der Arzt, ob das Blut weiterhin gut fließen kann. Ist dies nicht der Fall, kann eine erneute Operation in Frage kommen.
Um weitere Verschlüsse von Arterien zu verhindern, empfiehlt sich für den Patienten eine gesunde Lebensweise mit guter Ernährung, ausreichend Bewegung und Verzicht auf Rauchen. Medikamente, die vom Arzt verschrieben wurden, sollten nach Anweisung eingenommen werden.
aktualisiert am 14.12.2023