Probleme mit der Halsschlagader gehören in die Hände eines Facharztes. Welcher Arzt die Halsarterien behandelt, hängt zunächst von den Symptomen ab. Je nachdem, welche Therapiemethode notwendig ist, wird diese von unterschiedlichen Fachärzten durchgeführt.
Da eine solche Störung zunächst diagnostiziert werden muss, gehen Betroffene gewöhnlicherweise zuerst zu ihrem Hausarzt. Er nimmt die ersten nötigen Untersuchungen vor und kann anhand der Ergebnisse die Überweisung in die nächste Facharztpraxis ausstellen. Das gilt nicht für medizinische Notfälle. In Abhängigkeit von der Stärke der Anzeichen ist entweder der Notarzt zu rufen oder eine Klinik aufzusuchen. Oftmals wird jedoch eine Verengung der Halsschlagader (Carotisstenose) zufällig bei einer Routineuntersuchung diagnostiziert.
Wer die warnenden Symptome eines Schlaganfalls erkennt, kann schneller reagieren. Anzeichen eines Schlaganfalls als Folge einer verstopften Halsschlagader können missverständlich sein. Das gilt auch bei verengten Gefäßen. Zu den warnenden Symptomen des Schlaganfalls gehören:
Die Anzeichen können erste Vorboten oder Hinweise eines Schlaganfalls sein. Auch Stolpern, Torkeln und Hinfallen sind möglich. In Verbindung mit Benommenheit, die auch nur leicht ausgeprägt sein kann, handelt es sich um ernste Alarmsignale. Hier sind besonders die Angehörigen oder Anwesenden gefordert, einzugreifen. Das gilt auch bei Fremden auf offener Straße. Bei den entsprechenden Anzeichen ist sofort ein Notruf abzusetzen, damit der Notarzt möglichst bald eintrifft. Die Diagnose über die Ursache der Anzeichen obliegt allein einem Arzt. Das Risiko, dass Betroffene für betrunken gehalten werden und deshalb keine Hilfe erhalten, ist hoch. Das gilt umso mehr, weil der Schlaganfall auch junge Menschen treffen kann. Nur bei rechtzeitigem Eingreifen können schwerwiegende Folgen abgewendet werden, denn bei einem Schlaganfall zählt jede Minute.
In der Klinik befasst sich der Neurologe mit Schlaganfall-Patienten beziehungsweise mit der Untersuchung der Halsschlagader. Die spätere Betreuung der Patienten geschieht oft in einer Facharztpraxis für Neurologie. Betroffene können den Neurologen direkt aufsuchen oder den Weg über den Hausarzt wählen. Die zuletzt genannte Vorgehensweise ist auch deshalb sinnvoll, weil der Hausarzt erkennt, ob die Anzeichen tatsächlich von der Halsschlagader kommen. Es ist ebenso möglich, dass die Symptome eine ganz andere Ursache haben, die von einem anderen Facharzt behandelt werden muss. Der Neurologe untersucht und behandelt Störungen des Nervensystems. Er verfügt über die erforderlichen Untersuchungsgeräte, um eine Diagnose zu stellen. Er wird im Anschluss auch die weitere Vorgehensweise empfehlen. Dabei berücksichtigt er die Dringlichkeit einer Behandlung. Das kann ein operativer Eingriff sein. Es ist aber auch möglich, dass Medikamente verordnet werden. Die Patienten erhalten darüber hinaus eine umfangreiche Beratung über die bestmögliche Therapie und Ratschläge zu eigenen Verhaltensweisen.
Ein Facharzt für Neurologie ist zudem oftmals auf einer Stroke Unit tätig, der Einrichtung, zu der Patienten mit Schlaganfallverdacht kommen.
Spezielle Untersuchungen bei Patienten mit Problemen der Halsschlagader werden durch einen Radiologen (oder einen Neuroradiologen) durchgeführt. Wichtig ist beispielsweise die Ultraschalluntersuchung (Sonographie), besonders mittels Doppler-Untersuchung, um den Blutfluss zu beurteilen.
Ein Arzt für Innere Medizin, der Internist, behandelt allgemein Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und kommt deshalb auch bei Verengungen der Halsarterie ins Spiel. Beispielsweise ordnet er Medikamente an, um Veränderungen der Halsschlagader zu behandeln und das Risiko für Schlaganfälle zu senken.
Ein Angiologe befasst sich mit dem Teilgebiet der inneren Medizin, der die Funktion und Erkrankungen der Gefäße umfasst. Dazu gehören auch die Halsschlagadern. Ein erfahrener Angiologe ist in der Lage, einen schonenden Eingriff an der Halsschlagader durchzuführen und den Engpass zu beseitigen. Hierzu kann er eine Aufdehnung des Gefäßes vornehmen (Ballondilatation) und ein inneres Stützgitter (Stent) in das Gefäß einsetzen.
Ein weiterer Experte bei der Untersuchung und Behandlung der Halsschlagader ist der Gefäßchirurg. Er ordnet Ultraschalluntersuchungen, Kernspinuntersuchungen (MRT) oder Kontrastmitteldarstellungen der betroffenen Gefäße an. Er ist der Facharzt, der den Eingriff zur Thrombendarteriektomie (Entfernung eines Gerinnsels und Ausschälung von Ablagerungen der Halsschlagader) durchführen kann, sollte er erforderlich sein.
Der Hausarzt ist wiederum derjenige Arzt, der Betroffene über längere Sicht behandelt und den Erkrankungsverlauf kontrolliert. Hausärzte sind in vielen Fällen Allgemeinmediziner, oft auch Ärzte für Innere Medizin (Internisten).
aktualisiert am 27.04.2023