Eine Untersuchung mittels Ultraschall (Sonografie) ist ein sogenanntes nicht-invasives Verfahren. Es erfolgt von außen, ist nicht schmerzhaft und für den Patienten auch nicht belastend. Ultraschallverfahren gehören zu den Untersuchungen, mit denen mögliche Veränderungen in den Schlagadern (Arterien) erkannt werden können. Hier können auch die Halsschlagadern beurteilt werden (Carotis-Sonografie). Jedoch ist es fraglich, ob sich der Ultraschall an der Halsschlagader für die Vorsorgeuntersuchung eignet.
Wissenschaftler des IGeL-Monitors (IGel: Individuelle Gesundheitsleistungen) haben erklärt, dass es keine ausreichenden Studien zu dem Thema gibt. Geeignete Studien könnten die Notwendigkeit einer Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Schlaganfallrisiken untermauern. Um das abschließend nachweisen zu können, wäre es nötig, zwei Gruppen über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Die teilnehmenden Personen müssten über 50 Jahre alt und beschwerdefrei sein. Teilweise sollten Risikofaktoren vorliegen. Eine Gruppe müsste dann regelmäßig mittels Ultraschall untersucht werden, die Kontrollgruppe nicht. In der Auswertung ließe sich dann feststellen, ob der Ultraschall wirklich ein geeignetes Mittel ist, das Risiko für einen Schlaganfall zu erkennen. Bislang konnte noch nicht ermittelt werden, ob die Ultraschall-Diagnostik tatsächlich die Anzahl an Schlaganfällen senken kann oder nicht.
Eine Ultraschalluntersuchung liefert wichtige Hinweise über den Zustand von Blutgefäßen. So kann das medizinische Fachpersonal erkennen, ob die Gefäße durchgängig sind oder der Blutfluss gestört ist. Die Ultraschalluntersuchung wird durchgeführt, wenn bereits Anzeichen einer gestörten Hirndurchblutung bestehen.
Der Ultraschall ist insofern nützlich, dass erkennbar ist, um was für eine Art von Hindernis es sich handelt. Dabei kann es sich um ein Blutgerinnsel handeln oder auch um Ablagerungen aus Kalk oder Fett. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine solche Untersuchung auch Hinweise auf die Verfassung anderer Blutgefäße zulässt. Zeigt sich beim Ultraschall, dass die Blutgefäße geschädigt sind, kann der Arzt daraus weitere Rückschlüsse für die allgemeine Gesundheit des Patienten ziehen. Er kann außerdem anhand der sogenannten Duplex- oder Doppler-Sonografie erkennen, wie gut die Fließgeschwindigkeit des Blutes ist. Auch daraus lassen sich mögliche Risiken für die Gesundheit ableiten. Für den Patienten ist eine solche Untersuchung schmerzlos und dauert wenige Minuten. Ein Risiko besteht dabei nicht. Es entsteht auch keine Belastung durch Strahlung.
Viele Vorsorgeuntersuchungen werden von den Krankenkassen übernommen. Die Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung eines Schlaganfallrisikos gehört nicht zwingend dazu. Jährlich erleiden in Deutschland etwa 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Bei etwa 30.000 Betroffenen liegt die Ursache in einer verengten Halsschlagader. Aus diesem Grund bieten die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten ab dem 35. Lebensjahr und im Abstand von zwei Jahren allgemeine Untersuchungen an. Dabei werden auch die Halsschlagadern abgehört. Stellt der Arzt dabei Hinweise auf eine Störung fest, kann er eine Ultraschalluntersuchung anordnen. Die Notwendigkeit dieser Untersuchung sollte die Krankenkasse anerkennen und die Kosten übernehmen. Das gilt auch, wenn bereits Symptome vorliegen, die auf eine Verengung der Halsschlagader hindeuten. Gibt es jedoch keine Hinweise auf eine Störung und wünscht der Patient trotzdem eine Ultraschalluntersuchung, muss er die Kosten selbst tragen. Die Kosten liegen dann bei etwa 50 bis 90 Euro pro Halsseite.
aktualisiert am 31.03.2023