Ein Schlaganfall entsteht, wenn eine Schlagader (Arterie) nicht mehr durchgängig ist und so das Gehirn nicht mehr mit ausreichend Blut versorgt wird. In vielen Fällen betrifft es die Halsschlagader (Arteria carotis), die für die Blutzufuhr des Gehirns wesentlich ist. Die Entwicklung bis zum vollständigen Verschluss ist zumeist schleichend. Schmerzhaft ist ein Schlaganfall übrigens nicht und die Symptome und Vorboten können so unauffällig sein, dass das Risiko oft zu spät erkannt wird.
Etwa 270.000 Menschen erleiden allein in Deutschland jedes Jahr einen Schlaganfall. 200.000 von ihnen trifft es das erste Mal. Bei den übrigen Betroffenen handelt es sich um Patienten, die bereits mindestens einen Schlaganfall erlitten haben. Ein solches Risiko auf eine Wiederholung gilt allgemein als hoch. 37 % der Patienten überleben die ersten 12 Monate nach dem Schlaganfall nicht. Aus all diesen Gründen setzen Ärzte verstärkt auf Aufklärung, was die Chance auf Früherkennung verbessert. Wurde eine verengte Stelle in der Halsschlagader gefunden (Carotisstenose), stellt sich die Frage, wie das Hindernis bestmöglich beseitigt oder überbrückt werden kann. Der Stent ist eine Möglichkeit. Die Vorgehensweise ist aber nicht für jeden Patienten geeignet.
Ein Stent ist ein Röhrchen, das in den Körper eingesetzt wird, um eine bestimmte Stelle zu stabilisieren. Das kann ein Blutgefäß sein oder auch ein anderer Hohlraum. Stents können aus verschiedenen Materialien bestehen. Üblich sind Drahtgeflechte oder auch Kunststofffasern. Die Struktur hält die verengte Halsschlagader von innen offen. Die Wirksamkeit eines Stents zur Verhütung eines Schlaganfalls ist wissenschaftlich erwiesen. Eine absolute Sicherheit gibt es aber nicht. Außerdem ist das Einsetzen des Stents nicht ohne Risiko. So kann durch das Einsetzen ein Schlaganfall ausgelöst werden, wenn sich Teile der Ablagerungen lösen.
Ein Stent wird vor allem bei Patienten eingesetzt, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben oder bei denen ein hohes Risiko für einen Schlaganfall besteht. Bei den Betroffenen gilt es abzuwägen, ob die Ablagerungen der Halsarterie operativ entfernt werden können. Sie sind vor allem die Folge von ungesunder Ernährung und Nikotingenuss. Hierbei entsteht auf Dauer eine Arteriosklerose. Darüber hinaus sind Diabetiker gefährdet, die unter schwankenden oder zu hohen Blutzuckerwerten leiden. Ist das Entfernen der Ablagerungen nicht möglich, weil sie zu umfangreich sind oder an einer schwer zu erreichenden Stelle liegen, ist der Stent eine gute Alternative. Das Einsetzen des Stents ist unter diesen Umständen anzuraten, da diese Patienten besonders gefährdet sind, einen Schlaganfall zu erleiden. Ein Stent wird dann alternativ zur Operation eingesetzt, bei der die Ablagerungen entfernt werden. Der Stent soll die Gefäße dann möglichst lange offenhalten. Eine Einschränkung bedeutet der Stent für die Patienten nicht. Sie sind später wieder normal belastbar.
aktualisiert am 31.07.2017