Die Halsschlagader (Arteria carotis) muss durchgängig sein. Ist das nicht der Fall, kommt es zu einer Unterversorgung des Gehirns. Schlimmstenfalls bricht die Blutversorgung ganz ein. Im harmlosen Fall führt es dazu, dass Funktionen vorübergehend ausfallen. Bleibt der Blutfluss zu gering, führt dies innerhalb kurzer Zeit dazu, dass einzelne Areale des Gehirns absterben. Ein Schlaganfall entwickelt sich und dieser kann lebensgefährlich werden. Wichtige Hirnfunktionen können dauerhaft verloren gehen.
Der Verschluss der Halsschlagader (Carotisstenose) entsteht durch Kalkablagerungen. Der Arzt spricht in diesem Zusammenhang von der Arteriosklerose. Meist treten derartige Engstellen an Verzweigungen auf. Wenn nun noch Gerinnsel an diesen Verkalkungen kleben bleiben, kommt es zu einem vollständigen Verschluss der Arterie. Das ist in 8 von 10 Fällen der Verlauf eines Schlaganfalls, der die Folge des Verschlusses ist. Als Auslöser gilt vor allem das Rauchen, aber auch ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in der Bundesrepublik.
Kleine Verengungen durch geringe Ablagerungen sorgen kaum für Probleme, sind aber dennoch ein erhöhtes Risiko für einen Verschluss der Arterie und damit auch für den Schlaganfall. Je nachdem, welche Region des Gehirns betroffen ist, können die Anzeichen und auch die Folgen voneinander abweichen. Die schwerwiegenden Folgen entstehen, weil das Gehirn auf Sauerstoff angewiesen ist. Wird diese Versorgung unterbrochen, fallen die jeweiligen Funktionen aus und die Nervenzellen abstellen. Das führt auch dazu, dass wichtige Fähigkeiten des Gehirns verloren gehen.
Ist die Halsschlagader zu, zählt jede Minute. Die Symptome können sehr verschieden sein. Der Betroffene kann bewusstlos oder in seiner Wahrnehmung getrübt sein. Es können aber auch lediglich leichte Probleme auftreten. Dazu gehören Stolpern, undeutliches Sprechen oder Störungen des Geschmacksinnes. Möglicherweise klagt der Patient aber auch über Sehstörungen oder nimmt ungewöhnliche Gerüche wahr. Betrifft die Unterversorgung der Nerven den Hirnstamm oder das Rückenmark, sind Lähmungen die Folge, die auch beidseitig sein können. Ebenfalls möglich sind Durchblutungsstörungen auf einer Gesichtshälfte. Auch das muss der Betroffene nicht unbedingt bemerken. Es sind dann häufig Familienmitglieder oder Arbeitskollegen, die darauf hinweisen, dass etwas nicht stimmt. Hier ist ebenfalls eine schnelle Reaktion erforderlich. Der Patient muss umgehend ins Krankenhaus transportiert werden.
aktualisiert am 31.07.2017