Schwellungen, die im Bereich des Halses von außen sichtbar sind, können verschiedene Ursachen haben. Wer an sich derartige Schwellungen im Halsbereich entdeckt, sollte die betroffene Stelle beobachten. Was in den meisten Fällen harmlos ist, kann allerdings auch ein Hinweis auf eine behandlungsbedürftige Krankheit sein. Das gilt besonders, wenn weitere Symptome auftreten oder sich das Allgemeinbefinden verschlechtert. Veränderungen der Halsschlagader können in einigen Fällen der Grund für eine Schwellung am Hals sein. Häufig sorgen jedoch auch andere Erkrankungen für einen geschwollenen Hals.
Schwellungen am Hals sehen nicht nur unschön aus, sie wirken auch bedrohlich, da der Halsbereich besonders empfindlich ist und wichtige Organe enthält. Um eine Schwellung der Halsschlagader zuzuordnen, muss sie sich in dem Bereich befinden, in dem die Blutgefäße verlaufen. Die Halsschlagader verläuft paarig. Es gibt daher auf jeder Halsseite eine solche Ader, die große Bereiche von Kopf und Hals mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Die Halsschlagader wird in drei Abschnitte unterteilt, die unterschiedlich bezeichnet werden. So besteht die Halsschlagader aus:
Die Halsarterie (Arteria carotis) verläuft vorne im seitlichen Bereich des Halses. Sie teilt sich auf der Höhe des Kehlkopfes in die innere und die äußere Halsschlagader (Arteria carotis interna und externa). Die Halsschlagader ist leicht zu ertasten, denn sie befindet sich recht nah an der Oberfläche. Aus diesem Grund ist hier das Pulsmessen einfacher als an anderen Stellen.
Bei normalgewichtigen und sehr schlanken Personen lassen sich Schwellungen schnell erkennen. Dabei kann es sich um leichte Beulen handeln, die möglicherweise pulsieren. Es ist aber auch möglich, dass das Gefäß in der Länge deutlich hervortritt.
In der Nähe der Halsschlagader befinden sich Lymphknoten. Diese können angeschwollen sein, was beispielsweise eine Reaktion auf eine Infektion im Halsbereich sein kann. Ob nun die Lymphknoten geschwollen sind oder die Ursache in der Schlagader selbst ist, kann der Betroffene selbst oft schwer einschätzen. Das ist Aufgabe eines Arztes. Das gilt besonders, wenn die Patienten ein Aneurysma der Halsschlagader befürchten: Ein Aneurysma ist eine Erweiterung einer Arterie, die beobachtet werden muss. Dies stellt ein Risiko für Schlaganfälle oder schwerwiegende Blutungen dar. An der Halsschlagader treten derartige Störungen, die auch angeboren sein können, jedoch sehr selten auf.
Weitere Erkrankungen der Carotis-Arterien, die mit der Gefäßschwellung einhergehen, sind ebenfalls sehr selten. Dazu gehören Veränderungen nach Behandlungsmaßnahmen oder Operationen und sogenannte Pseudoaneurysmen, bei denen ein langjähriger Bluthochdruck die Arterie erweitert hat.
Allerdings kann ein geschwollener Lymphknoten auf die Schlagader drücken und so für Probleme sorgen. Eine Schwellung könnte also ein Hinweis auf einen Blutstau sein.
Treten weitere Symptome auf, wie:
sollte der Patient einen Arzt aufsuchen.
Ein weiteres Alarmsignal ist, wenn die Schlagader hart wird. Das gilt auch für verhärtete Schwellungen in der Nähe der Halsschlagader. In seltenen Fällen kann es sich hier um einen Tumor handeln, der gutartig oder bösartig sein kann. Auch vor diesem Hintergrund ist eine ärztliche Abklärung wichtig.
Insbesondere sehr schmerzhafte Schwellungen können darüber hinaus auf eine Entzündung wie einen Abszess oder ein Furunkel hinweisen. Geschwollen sein können zudem die Halsvenen. Hier kann ein Blutstau die Ursache sein.
Die Halsschlagader oder der nahe Bereich kann dauerhaft und auch vorübergehend anschwellen. Ein vorübergehendes Anschwellen beobachten manche Menschen im Liegen oder bei Anstrengung. Der Grund kann die Lageveränderung sein. Der Körper muss den Blutfluss anpassen. Das gilt auch bei Sport oder anderer körperlicher Anstrengung.
Je nach persönlicher Veranlagung können die Halsschlagadern von vornherein recht deutlich hervortreten. Auch hier kann der Arztbesuch schnell für Klärung sorgen. Es muss sich bei den anschwellenden Adern nicht um ein zusätzliches Gesundheitsrisiko handeln. Dennoch ist es wichtig, den Blutdruck zu messen. Als erste Maßnahme empfiehlt es sich außerdem, das Trainings- oder Arbeitspensum zu überprüfen. Bei Überforderung ist es besser, die Leistung möglichst zu reduzieren und langsam wieder zu steigern. So können sich Herz und Kreislauf an die höhere Belastung anpassen.
Treten die Schwellungen bei Wut oder Aufregung auf, kann eine Erkrankung der Schilddrüse die Ursache sein. Davon sind vor allem Personen betroffen, die schnell in Rage geraten. Hier treten zumeist noch weitere Symptome auf, wie ein Engegefühl am Hals und Schluckbeschwerden. Mit den erforderlichen Untersuchungsverfahren lässt sich die Frage nach der Ursache gut klären. Entsprechend wird dann die Behandlung angepasst.
aktualisiert am 05.10.2023