Eine Brandverletzung an einer tätowierten Stelle unterscheidet sich in einigen Punkten von einer normalen Verbrennung. Die Farbe des Tattoos hat normalerweise keinen Einfluss auf die Brandverletzung. Komplikationen sind möglich, wenn metallhaltige Farbe verwendet wurde. Ausgelöst durch das enthaltene Metall entstehen Brandblasen und Entzündungen bei einer Verletzung mit heißer Flüssigkeit.
Das sofortige Kühlen mit fließendem Wasser ist die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme. Je nach Verletzung und Schwere der Verbrennung ist eine ärztliche Versorgung erforderlich.
Ältere Tattoos werden von einer leichten Brandverletzung nicht beschädigt. Beim Stechen eines Tattoos wird die Farbe circa 1,5 mm tief in die Lederhaut eingebracht und in der Haut verankert. Eine einfache Verbrennung, auch mit Brandblasenbildung, reicht nicht bis in diese zweite Schicht der Haut. Das Tattoo wird nicht beschädigt. Bei einer frisch tätowierten Stelle ist die Farbe allerdings noch nicht komplett verankert. Das Tattoo verheilt dann an der Stelle der Verbrennung hautfarben, die tätowierte Farbe ist nicht mehr vorhanden.
Um die verbrannte Haut zu heilen und zu kühlen, eignen sich Cremes und Salben mit pflegenden Inhaltsstoffen. Nicht jedes Produkt ist für eine verbrannte, tätowierte Stelle geeignet. Brandverletzungen auf einer tätowierten Stelle dürfen nicht mit jodhaltigen Salben behandelt werden. Cremes mit chemischen Zusätzen eignen sich ebenfalls nicht, sie lösen Hautreizungen und -entzündungen aus. Mit einem Folienverband und einer entsprechenden Salbe heilt das Tattoo bei einer kleineren Verbrennung gut.
aktualisiert am 01.10.2015