Nach Verbrennungen oder Verbrühungen bilden sich häufig Narben auf der Haut. Gerade bei Verletzungen der tieferen Gewebeschichten kann sich keine neue Hautschicht bilden, Narbengewebe entsteht. Der Fett- und Feuchtigkeitshaushalt der Haut ist während und nach der Heilung der verbrannten Haut stark beeinträchtigt. Die Haut kann keine Feuchtigkeit speichern, ist trocken und gerötet. Die Brandnarbe und die neu gebildete Haut jucken und spannen.
Stark juckende Haut an der Brandverletzung beeinträchtigt den Alltag. Ein erholsamer Schlaf ist schwer möglich, die Bettdecke und die Bettwärme verstärken den Juckreiz. Beginnt man zu kratzen, verstärkt das die Beschwerden. Wird die Wunde aufgekratzt, heilt sie schwerer und ist anfällig für Infektionen.
Manchmal helfen einfache Maßnahmen, um den Juckreiz zu lindern. Kühlen mit einem feuchten Handtuch oder mit Kühlpacks beruhigt die Haut und lindert den Juckreiz. Umschläge mit schwarzem Tee lindern die Beschwerden an geröteter Haut und beugen durch den enthaltenen Gerbstoff einer Entzündung vor. Der Tee sollte lauwarm oder kalt sein, um die Haut nicht weiter zu strapazieren. Ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt unterstützt die Heilung und den Feuchtigkeitshaushalt der Haut.
Die Haut kann bei einer Brandverletzung Fett und Feuchtigkeit nicht speichern, eine konsequente Pflege mit fett- und feuchtigkeitsspendenden Salben, Cremes oder Lotionen ist wichtig. Die Produkte dürfen nicht auf offenen Wunden aufgetragen werden, um weitere Beschwerden und Probleme wie eine Infektion der Verletzung zu vermeiden. Mehrmals täglich einmassiert, bleiben die Narbe und die neu gebildete Haut elastisch. Spezielle Wirkstoffe wie Urea und Polidocanol erhöhen die Feuchtigkeit der Haut. Auch Bienenwachs kombiniert mit pflanzlichen Ölen wirkt beruhigend. Nicht jeder Wirkstoff ist für alle Verletzungen geeignet. Salben mit Urea können ein unangenehmes Brennen verursachen. Ein Salbenverband mit passender Creme eignet sich gut, um den Juckreiz an der Brandverletzung nachts zu lindern.
Alles, was die Haut austrocknet und reizt, verschlimmert die Hautirritation der Verletzung. Produkte wie rückfettende Duschgels ohne Duftstoffe oder andere Zusatzstoffe eignen sich zur Körperpflege. Die Apotheke oder der Hautarzt informieren umfassend zu den passenden Pflegeprodukt für die Verletzung.
Der Juckreiz an Brandverletzungen lässt sich manchmal auch durch konsequente Pflege nicht lindern. Spezielle Kompressionswäsche zur Heilung von schweren Brandwunden, die mehrstündig getragen werden muss, lässt die Haut weniger jucken und spannen. Die Einnahme von Medikamenten (Antihistaminika) hilft kurzfristig, die Haut an der Verletzung zu beruhigen. Alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur, Fußreflexzonenmassage und Homöopathie wirken unterstützend, beruhigen die Haut und schränken den Juckreiz ein.
aktualisiert am 01.10.2015